Ein Lob auf den Elfenbeinturm! Warum ich (manchmal) froh bin, “Experte” zu sein

In den Sonntagsreden von Wissenschaftsfunktionären, bei der Einrichung neuer Forschungszentren und Cluster heißt es oft, man müsse die Forschung aus dem Elfenbeinturm befreien. Die Forscher sollten bei der Gelegenheit gleich mit befreit werden, da sie sich sonst hoch über der Erde, abgeschottet von den alltäglichen Bezügen und Belangen, ihr Refugium bauten. Diese ihre eigene Welt, die nur sie oder eine kleine Gruppe von “Eingeweihten” verstehe, gilt als unschicklich und unzeitgemäß. Weg mit diesem Priestertum aller Wissenschaftler, die sich im Presbyterium hinter den Chorschranken verschanzen und den Laien (!) den Zutritt lieber verweigern! Recht haben sie, die Sonntagsredner und Wohlmeinenden. Auch ich gehöre zu ihnen. Die Wissenschaft muss mit der Öffentlichkeit kommunzieren, transparent werden, sich vorzeigen und darstellen. Die 99 Prozent der nicht an Hochschulen und Forschungseinrichtungen tätigen Steuerzahler finanzieren uns und haben ein Anrecht darauf zu sehen, was mit ihrem Geld passiert. Deshalb sind Blogs nötig. Deshalb sehe ich die totale Anglifizierung der Universitäten kritisch. Deshalb müssen sich gerade Geistes- und Sozialwissenschaftler in die gesellschaftlichen und politischen Angelegenheit und Debatten einbringen. Auf diese Weise geben sie Gesellschaft und Staat etwas zurück. Ein guter Forscher kann seine Tätigkeit auch der sprichwörtlichen “Oma mit der Tüte” erklären. Er kann vor allem auch […]

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/1966

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