Antisemitismus und Rassismus sind „visuelle Ideologien“ (George L. Mosse). Ob somatische Faktoren wie Hautfarbe oder Nasenform oder Kleidung, etwa Abzeichen wie der rote Winkel oder der gelbe Stern – das äußerlich Sichtbare war (und ist) ein konstitutiver Bestandteil der Markierung und Kontrastierung von Selbst- und Fremdbildern. Zugleich waren visuelle Medien spätestens seit der massenhaften Verbreitung von Fotografien Mitte des 19. Jahrhunderts entscheidend für die Herstellung und Perpetuierung solcher Bilder.
Das Forschungskolloquium widmet sich in diesem Semester der Bedeutung visueller Medien sowohl hinsichtlich der Genese von Antisemitismus und Rassismus als auch für deren Erforschung.
[...]