Donau-Farce von Richard Schuberth

Erscheint demnächst: Das neue Buch von Richard Schuberth, besprochen auf ORF ON.

Schuberth, Richard: Trommeln vom anderen Ufer des großen Flusses. Eine Donau-Farce. Klagenfurt: Drava, 2013. [Verlags-Info]

Eine Berliner Literaturkritikerin, ein deutscher Banker, ein Kärntner Volxmusiker namens Lois K@r@w@nkinger, das Eingeborenenmädchen Lagunica und der geistig behinderte, stets geile Mönch Teofil werden als Schiffbrüchige vom bärbeißigen Kapitän Zvonko an Bord seines Donauschiffs genommen. Da gesellt sich noch der Dichter, Supertyp und Balkanspezialist Trader Horn, ein moderner Old Shatterhand, hinzu. Er soll im Auftrag Angela Merkels den Brustpelz des weltberühmten Schriftstellers Dragutin Draculescu erbeuten, der sich zum Zaren ausgerufen und einen Zigeuneraufstand angezettelt hat. Wie sich herausstellt, nehmen alle Protagonisten des Stücks ihr je eigenes Interesse an Draculescu. Es folgt eine abenteuerliche Flussreise durch moskitoverseuchten und von barbarischen Walachen, Serben, Skythen und NGOs bewohnten Dschungel, ehe es in der rettenden Stadt Lepograd zum unerwarteten Showdown kommt ...
Trommeln vom anderen Ufer des großen Flusses beschließt eine Komödientrilogie, die satirisch die kulturindustriell gefilterte Wahrnehmung und Verwertung der Welt reflektiert. Dieses Mal ist es wieder eine östliche Welt, auf die westliche Geistesmenschen ihre kulturelle Libido und koloniale Gier richten. Noch bizarrer und noch dichter an sprachlichen Volten und Pointen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/264163584/

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Ö1 zu Georg Büchner

Kommende Woche (Mo-Do, 7.1.-10.1.2013, jeweils 9:30-9:45) im Ö1-Radiokolleg: Eine vierteilige Serie über Georg Büchner:

Friede den Hütten! Krieg den Palästen!

Der literarische Analytiker Georg Büchner.
Gestaltung: Gerlinde Tamerl und Robert Weichinger

Er war Sozialrevolutionär, Frühkommunist, Dichter und Wissenschaftler: Georg Büchner. 1813 in Goddelau, Hessen geboren, 1837, noch keine 24 Jahre alt, starb er als politisch Verbannter. Ein kurzes, ein intensives Leben. Er verfasste drei Stücke, "Dantons Tod", "Leonce und Lena" und "Woyzeck", die zum Besten gehören, was die deutsche Dramatik zu bieten hat.

Im historischen Drama "Dantons Tod", in dessen Mittelpunkt der nicht-handelnde Held Danton steht, versucht Büchner, die Widersprüche der Revolution zu fassen. Die Komödie "Leonce und Lena", mit seinen philosophischen Sentenzen ist auch als eine satirische Verspottung der Despotie im duodezfürstlichen Deutschland zu lesen, und das fragmentarische Sozialdrama "Woyzeck" ist bereits ein Vorgriff auf den Naturalismus und das moderne Drama.

"Die Staatsform muss ein durchsichtiges Gewand sein, das sich dicht an den Leib des Volkes schmiegt", heißt es in "Dantons Tod". Dieser Satz gibt ziemlich genau, die Ansicht des radikalen Demokraten Georg Büchner wieder. Doch im Revolutionär Büchner regte sich auch der Zweifel über die Möglichkeiten politischer Veränderung, vom "grässlichen Fatalismus der Geschichte" sprach er und dass "der Einzelne nur Schaum auf der Welle" ist.

Geboren in der Nähe von Darmstadt, studierte Büchner in Straßburg und Gießen Medizin, Naturwissenschaften, Geschichte und Philosophie. Um aktiv die reaktionären Verhältnisse im damaligen Großherzogtum Hessen zu bekämpfen, beteiligte er sich an der Darmstädter Sektion der "Gesellschaft für Menschenrechte", eine basisdemokratische Organisation würde man heute sagen. Zusammen mit dem Pfarrer Weidig verfasste er die Flugschrift "Der Hessische Landbote", mit dem bis heute berühmten Wahlspruch: "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!". Er wurde steckbrieflich gesucht und flüchtete nach Zürich, damals die Zufluchtsstätte vertriebener Demokraten. Er promovierte über das Nervensystem von Fischen. Eine Professur an der Universität konnte er nicht mehr annehmen, weil er im Februar 1837 an Typhus starb.

Das Werk dieses Dichters stellt die Vorwegnahme neuer Formen des Theaters und der Poesie dar. An Büchner beeindruckt bis heute die Schärfe und Frische seiner Gedanken, seine rücksichtslose, kühne Wahrheitssuche, die psychologische Durchleuchtung von Existenzen und die Hervorhebung der sozialen Bedingtheit des Menschen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/232604748/

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Vermeintliches Weltuntergangszitat doch nicht von Karl Kraus

Wäre ja auch zu schön gewesen: Das gestern durch FB und Twitter geisternde, Karl Kraus zugeschriebene Zitat:

"Wenn die Welt untergeht, dann gehe ich nach Wien. Dort passiert alles 10 Jahre später."

lässt sich weder in der digitalen Version seiner Werke noch der Fackel nachweisen. Weltuntergänge und Apokalypsen kommen darin allerdings gehäuft vor.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/232598310/

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Buchpräsentation Klaus Ratschiller: An deiner Stelle, Wien 9.11.2012

Klaus Ratschiller präsentiert am 9. November 2012 um 19 Uhr in der Schraubenfabrik, 1020 Wien, Lilienbrunngasse 18 (hinterer Hof) den Roman An deiner Stelle.

Buchinfo:

Der 50-jährige Jakob Kläger hat sein Leben lang geschrieben, aber deswegen gleich Schriftsteller sein zu wollen oder werden zu müssen, ist nie seine Sache gewesen. Seine junge Nachbarin Agnes Sternfeld lockt ihn aus seinem Gehäuse, das vor allem aus seiner zusammengestohlenen Privatbibliothek besteht. Als sie mit ihrem Freund den Sommer verbringt, spricht Jakob für sie einen Bericht auf Band: Er erzählt von Menschen, die, obwohl oder gerade weil ihnen die Mittel dafür fehlten, mit großer Beharrlichkeit nach einem Ausdruck für das suchten, worum es ihnen im Leben ging. Wie daran Freundschaften und Lieben zerbrachen, auch seine eigenen. Wie und warum er und einige seiner Freunde jahrelang ihre Unabhängigkeit bewahren wollten, indem sie Diplomarbeiten für andere verfassten. Aber er erzählt auch mit großer Zuneigung vom Leben derer, die ihr Studium nicht ohne Hilfe von Ghostwritern abschließen konnten. Er erzählt das alles unter dem Eindruck großer historischer wie privater Ereignisse und Katastrophen, denen die Menschen, die er liebte, nicht gewachsen waren … Nachdem Agnes den Bericht angehört hat, der ihr nahe geht, obgleich er ihr wie eine Nachricht aus einer untergehenden Welt erscheint, wendet sie sich wieder ihrem Leben zu. Jakob dagegen kann nicht länger so weitermachen …

Ratschiller, Klaus: An deiner Stelle. Roman. Wien: Edition Atelier, 2012. 416 Seiten, 22,95 Euro, ISBN 978-3-902498-30-4

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/197331124/

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Radio Augustin: Richard Schuberth & Kritische Literaturtage

Heute auf Radio Orange (22.10.2012, 15:00-16:00): Zwei spannende Beiträge in Radio Augustin:

Magazin

1. "Spöttische Gegenwehr zum kosmischen Narrentum."

Oder Mongolische Popmusik als letztes Refugium? - Richard Schuberth hat was zu sagen und freut sich über jeden Text, den er nicht versteht.
Der Schriftsteller ist unter anderem auch Augustin-Lektor sowie Mitbegründer des Balkan-Fever-Festivals. Er blickt auf eine lange Liste von Publikationen zu den verschiedensten - meist gesellschaftspolitischen - Themen zurück. Anlässlich seines Theaterstücks «Wie Branka sich nach oben putzte», das nun im Drava Verlag in Buchform erscheint, bat Radio Augustin den vielseitigen Künstler zum Gespräch. 


2. Kritische Literatur – Über 30 kleine und alternative Verlage präsentieren am 26. und 27. Oktober gesellschafts- und sozialkritische Bücher bei der dritten KriLit (Kritische Literaturtage) in der Brunnenpassage am Yppenplatz. Schmökern und Rahmenprogramm bei freiem Eintritt. Eine Vorschau.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/172011782/

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Ein innovativer Dichterfürst

Lustig: In der Oktoberausgabe von Konkret (S. 46) wird ein neues Werk des Schriftstellers Mark Behrens gewürdigt, der die sonst von deutschen Anwaltskanzleien verschickten Abmahnungen gleich selbst verfertigt. Sehnsüchtig kann nun Behrens' Werk "Berechnungen" erwartet werden.

Behrens, Mark: Sehr geehrter Herr Tietz. Eine Rechnung mit Ansage. Petershagen 2012, 1 Seite, 57 Euro.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/172011212/

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