Sendung 4: Geschichte im Einsatz? Traditionen out of area Moderator Georgios Chatzoudis diskutiert am 1. Februar 2018, ab 20 Uhr live mit Marko Demantowsky, Antje Flüchter, Martin Zimmermann und mit Ihnen! Wir bemühen uns, ein paar Tage vor jeder Sendung die Ausgangspositionen der Teilnehmer_innen zu präsentieren. Diese sollen kurz und zugespitzt sein und die Diskussion ermöglichen. Marko Demantowsky Warum und mit welcher Motivation soll einE deutscheR StaatsbürgerIn in Uniform am Hindukusch oder vor der Küste des Libanon von seiner Waffe Gebrauch machen? Was soll … „Ausgangspositionen zur Sendung 4“ weiterlesen
Hindelang ist nicht Hindukusch. Militär und Tradition
Eine Ausgangsposition zur 4. Sendung „Der Geschichtstalk im Super7000“ am 1. Februar 2018
Militainment made in Germany
Vor einigen Monaten startete die zweite Webserie der Bundeswehr auf der Videoplattform Youtube. „Mali“ verspricht, Bundeswehrsoldaten im Einsatz begleiten zu können und so ein immersives Erlebnis des Auslandseinsatzes der Bundeswehr zu erhalten. Die Serie bekommt große mediale Aufmerksamkeit, viel Kritik aber auch hunderttausende Klicks pro Folge.
„Mali“ wurde für rund zwei Millionen Euro produziert, die Kosten für die Werbemaßnahmen liegen bei rund 6,5 Millionen Euro. Dazu gehören Printkampagnen und besonders die Begleitung der Serie auf verschiedenen sozialen Netzwerken. Die Plakate sind somit nur ein kleiner Teil der Werbemaßnahmen, von denen sich der Großteil in Online-Netzwerken wie Facebook oder Instagram abspielt.
Die Plakate greifen zwei Bildtraditionen auf: Erstens lässt sich feststellen, dass sie in Farbgebung und Aufmachung an bekannte Videospiele wie die Spielereihe „Call of Duty“ erinnern.
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Medialisierung des Militärs
Das Militär ist medialisiert. Studien zeigen, wie sich Akteure und Strukturen verändern, weil auch die Armee im Zeitalter der Mediengesellschaft nach öffentlicher Aufmerksamkeit und Legitimation strebt (vgl. exemplarisch Maltby, 2012). Erstes Indiz dafür: Der Bedeutungszuwachs der PR-Abteilungen, bei der Bundeswehr der Presse- und Informationsstab, bei der britischen Armee die Media Operations Group. Die Abschlussarbeit von Antje Laenen (2015) zeigt, wodurch die Medialisierung der Bundeswehr im Detail gekennzeichnet ist.
Die qualitative Untersuchung, die sich auf Dokumente und Experteninterviews stützt, bestätigt, dass das deutsche Militär den Massenmedien eine wichtige Rolle zuschreibt und sich in den letzten 30 Jahren auf allen Ebenen (Programme, Ressourcen, Individuen) der massenmedialen Handlungslogik angepasst hat. Kernergebnisse lauten wie folgt (vgl. Laenen, 2015):
- Die Anzahl der Presse- und Öffentlichkeitsarbeitsarbeiter ist in den letzten 30 Jahren in der Bundeswehr auf das Doppelte angestiegen.
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