Der Vortrag diskutiert die Frage, inwieweit Popmusik eine politische Qualität haben kann. Es werden Überschneidungen von Pop und Politik untersucht, wie sie von staatlicher Seite und den Medien, mitunter auch von Rezipienten und Produzenten von Popkultur immer wieder unterstellt wurden. Dabei sollen „politische“ ebenso wie „nicht-“ oder „vorpolitische“ Aspekte des Pop herausgearbeitet werden. Im Einzelnen werden Instrumentalisierungen für politische Richtungen beleuchtet, die aus dem Charakter des Pop als Massenkultur (und seiner Spannung zu möglichem Avantgardismus) rühren: Popmusik als Signum für eine Liberalisierung, Amerikanisierung oder Westernisierung, als Artikulations- und Mobilisierungsmedium für links- und rechtsradikale Ideen und Aktivitäten.
Hier kommen auch theoretische Traditionen in den Blick, wie sie etwa bei Bertolt Brecht, Walter Benjamin oder den Cultural Studies (Birmingham) gesehen wurden. Wie sind Zuschreibungen zu beurteilen, die Popmusik als rebellisch, kommerziell oder angepasst bewerten? Abschließend soll die Frage diskutiert werden, inwieweit „Popgeschichte“ für eine „neue Politikgeschichte“ nach dem cultural turn fruchtbar zu machen wäre.
Der Vortrag wurde am 26.
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