Widerständigkeit als Bildungsziel

In diesem Beitrag schildert Nora Schröder, wie im Rahmen eines Seminars politische Widerständigkeit im öffentlichen Raum thematisiert, erprobt und reflektiert werden kann. Im Fokus steht die (Aus-)Bildung politischer Subjektivität im Kontext gesellschaftlicher Machtverhältnisse.

Der Beitrag von Nora Schröder als PDF.

„Wir wollen, dass Sie mal so richtig Ärger machen“. Mit diesem, vielleicht etwas provokativen Aufschlag begannen wir unser Seminar. Wir schauten in zwanzig teilweise neugierige, vor allem aber erschrockene Gesichter. Diese gehörten zu Augsburger Bachelorstudierenden der Sozialwissenschaften und des Lehramts, die der Seminartitel „Widerständigkeit als Bildungsziel: Politische Subjektivität im Kontext gesellschaftlicher Machtverhältnisse“ zu der ersten Auftaktsitzung unseres Seminars locken konnte. Die irritierten Blicke der Studierenden sagten mir, dass sie einen solch direkten Praxisbezug wohl nicht gewohnt waren oder ihn zumindest nicht erwartet hatten.

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Quelle: https://lehrgut.hypotheses.org/437

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Der Umgang mit Macht

Vor einigen Jahren haben wir uns in einem didaktischen Workshop dem Thema Macht in der Lehre der Friedens- und Konfliktforschung gewidmet und Teilergebnisse in der ZeFKo veröffentlicht. Da wir weiter über das Thema nachdenken, möchten wir an dieser Stelle das Thema noch mal aufnehmen und zur Debatte stellen.

Macht ist ein Thema, das in der Hochschullehre der Friedens- und Konfliktforschung von hoher Relevanz ist. Dozent*innen müssen verschiedene Rollen einnehmen, um ihre Aufgaben in der Lehre wahrzunehmen – sie sind Expert*innen, Moderator*innen, Autoritätspersonen bzw. Prüfer*innen, Berater*innen und Vorbild. Einige der Rollen setzen eine Machtasymmetrie zwischen Dozent*innen und den Studierenden voraus (z.B. Prüfer*in oder auch Expert*in), andere Rollen lassen sich angemessener ausfüllen, wenn der/die Dozent*in die eigene Macht gerade nicht ausspielt, sondern vielmehr die Studierenden befähigt, eigenverantwortlich zu lernen bzw. Probleme zu lösen (z.

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Quelle: http://lehrgut.hypotheses.org/363

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Hat persönliches Erleben in der universitären Lehre (k)einen Platz?

Oder: Wie persönlich darf es werden?

Das Beispiel „Schritt nach vorn“ (Methodenblatt)

Eine Kollegin und ich haben vor ein paar Monaten im Rahmen eines Vortrags vorgestellt, wie didaktische Methoden aus der politischen und interkulturellen Bildungsarbeit sinnvoll genutzt werden können, um in der Lehrer*innen-Ausbildung für Fragen sozialer Ungleichheit und Diskriminierung zu sensibilisieren. Wir sprachen uns für den Einsatz von Methoden aus, die nicht nur auf dem Erfahrungsschatz der Teilnehmenden aufbauen, sondern darüber hinaus ‚Aha-Erlebnisse‘ begünstigen. Als Beispiel haben wir die Übung „Schritt nach vorn“ angeführt. Diese hilft meiner Erfahrung nach eindrücklich zu veranschaulichen, wie bestimmte Ressourcen und (zugeschriebene) Eigenschaften die Lebenschancen einer Person in der Gesellschaft beeinflussen. Zugleich erleben die Teilnehmenden in ihrer jeweiligen Rolle wie es ist bzw. wie es sich anfühlt zurückzubleiben, nicht so recht mitzukommen oder – entsprechend privilegiert – den anderen gleichsam davonzulaufen.



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Quelle: http://lehrgut.hypotheses.org/339

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