Im April dieses Jahres hatte ich mich mit den Künstlerinnen Eva Paulitsch und Uta Weyrich in Hannover getroffen und wir haben einen Podcast zu ihrem “Mobile Video Archive” und ihrer künstlerischen Arbeit aufgenommen. Dieses Archiv von geschenkten Handy- und Smartphones-Videos führen sie seit mehreren Jahren, die Videos erhalten sie von Jugendlichen, die sie im Stadtraum aktiv auf ihr Videohandeln ansprechen. Darüber hinaus, dass hieraus ein beachtliches Online-Archiv entstanden ist, speisen sich die künstlerischen Arbeiten von Paulitsch und Weyrich aus dem Videomaterial. Manchmal entstehen die Installationen in Zusammenarbeit mit Institutionen und Jugendlichen vor Ort, andere Installationen wirken unabhängig von Ort und Kontext auf einer Metaebene und thematisieren abstrahierend die Artefakte.
Im Rahmen der Tagung “Bewegtbilder und Alltagskultur(en)” an der Alpen Adria-Universität Klagenfurt zu der ich letzte Woche selbst einen Vortrag beitragen durfte, wurde im Museum Moderne Kunst Kärnten eine aktuelle Arbeit von Eva Paulitsch und Uta Weyrich gezeigt, betitelt mit #Crescendo. Mit weisser Schrift auf weisser Wand waren Fragmente aus den Audiospuren der Videos in transkribierter Form zu lesen. Im Podcast hatten sie bereits schon darauf hingewiesen, dass sie die Mobilvideos transkribieren lassen. Und dass in den Transkripten eine eigene Kraft läge, allein schon durch die ungewohnte Codiertheit der Texte.
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