Die Spionage- und Informantentätigkeit zur Erkundung und Abwehr des gegnerischen Feindes ist eines der ältesten Gewerbe der Welt und wird auch im 21. Jahrhundert noch völkerrechtlich geduldet. Die innenpolitische Dimension entwickelte sich im Zuge der Staatenbildung mit der Begründung, Staaten müssen den Erhalt ihrer Systeme schützen – in den Diktaturen des 20. Jahrhundert mit der Gestapo und der Stasi in ihren extremen Ausformierungen der Geheimpolizei.
Im MONTAGSRADIO 05/2012 sprechen Jochen Thermann und Kaja Wesner mit Jens Gieseke der Abteilung “Kommunismus und Gesellschaft” des Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) über die Methoden und Ziele des BND und der Stasi während des Kalten Krieges und deren Effektivität. Welcher Geheimdienst war am besten über die Grundhaltung der DDR-Bevölkerung im Jahr 1989 informiert und wie wurde das vorhandene Wissen bewertet?
Und hier noch die Timeline zu dem Gespräch:
01:15 Sind Demokratien ohne Geheimdienste denkbar?
02:15 Die Entstehung & Arbeitsweise von Geheimdiensten
05:00 Geheimdiensttätigkeit nach innen
06:00 Sind Geheimdienste vollständig kontrollierbar?
07:30 Die BND-Historikerkommission
09:00 Kontinuitäten im 20. Jahrhundert
13:30 Stasi als deutscher Sonderfall?
17:30 Fokus der Geheimdienste in Osteuropa
18:45 Stand der Aufarbeitung in Polen und Rumänien
23:00 Methode der Zersetzung
25:30 Agenten in Ost und West
28:00 Wissensstand BND / Stasi / CIA 1989
37:30 Feindbildkonstruktion als Legitimation für Geheimdienste
40:00 Aufarbeitung unterliegt Kategorisierung der Stasi, Beispiel “IM”
42:30 Wie effektiv arbeitet der Verfassungsschutz heute?
Und hier gehts direkt zu MP3.