Im Jahr 1934, nach Fertigstellung der Erzählung Les cigares du pharaon und vor Beginn der Arbeit an der im vorangegangenen Beitrag behandelten Erzählung Le lotus bleu, widmete sich Hergé mit Les aventures de Popol et Virginie au Far West1 dem von Walt Disney begründeten funny animal-Genre. Hergé sah dies als Abwechslung vom Realismusgehalt der Tintin-Erzählungen: „Un peu d’invraisemblance pour me changer de la ‚crédibilité‘ aux lois de laquelle j’étais soumis par Tintin“.2
Doch die Geschichten von Carl Barks (1901–2000), dem Großmeister dieses Genres, entbehren keinesfalls der besagten Glaubwürdigkeit, so phantastisch ihre Inhalte in vielen Fällen auch sein mögen3 – dies zeigt auch die Erzählung Walt Disney’s Donald Duck: Lost in the Andes.4
Zum einen versteht es Barks, stets Elemente des Alltäglichen einzubringen.5Zum anderen ist sein Stil in der Gestaltung der Zeichnung dem von Hergé gar nicht so unähnlich: Auch Barks kombiniert realistische Settings mit stark abstrahierten Figuren,6 die durch ihre fast schon anthropomorphe Tiergestalt eine mindestens genauso intensive Einfühlung und Identifikation zulassen, wie Hergés Protagonist. Die Enten der Familie Duck müssen als Menschen verstanden werden:7„They happened to be humans who looked like ducks”, erklärte Barks selbst.8
Diesen ‚menschlichen Enten‘ widmete Barks 25 Jahre: Im Zeitraum von 1942 bis 1967 verfasste und zeichnete er für Disney bzw.
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Quelle: http://comics.hypotheses.org/303