Politische und religiöse Gedanken zum Pessach-Fest in Posen 1919 und 1920

Das Pessach-Fest, die Geschichte des Auszugs aus Ägypten, war für jüdische Publizisten verschiedener Richtungen, für Zionisten und für liberale Juden in den in Posen politisch so unsicheren Jahren 1919–1921 ein Anlass, nicht nur der Vorfahren zu gedenken, sondern auch die eigene politische Situation im Kontext jüdischer Geschichte und Tradition durchaus sehr unterschiedlich zu reflektieren.

Der Rechtsanwalt Dr. Julius Galland1 endet seinen Artikel „Zum Freiheitsfest“ im Mitteilungs-Blatt des Jüdischen Volksrats Posen vom April 19192, in dem er sich mit der liberalen Vorstellung vom Judentum als nur einer Religionsgemeinschaft auseinandersetzt, mit einem Bezug zum Pessachfest. Aus der Knechtschaftserfahrung des Volkes Israel entstehe, so sieht es Galland, der Gedanke der Gleichberechtigung der Völker.

„Die jüdische Geschichte ist ein Auf und Ab von Unterdrückungen und Befreiungen fast bei allen Völkern der Erde. In tausenden von jüdischen Häusern wird in diesen Tagen gesagt und gebetet:
‚bedenke, dass du auch ein Sklave warst in Mizrajim!‘ Der Nationaljude ist dieses Wortes eingedenk. Er verhöhnt nicht andere Volksgemeinschaften: er sucht sie nicht zu unterdrücken, ihnen seinen Willen aufzuzwingen.

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Quelle: https://phdj.hypotheses.org/262

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