Kultur ist für mich…Kinderkultur – Kultur der Kinder

Der Mann auf der Bühne trägt ein weißes T-Shirt mit einer Weste darüber und auf seinem Kopf sitzt, etwas schräg, eine Melone. Mit britischem Akzent singt Robert Metcalf von einem Kind, dass dringend mal aufs Klo muss und begleitet sich dabei selbst auf der Gitarre. Vor der Bühne stehen viele kleine Kinder und grinsen verlegen oder lachen laut. Dahinter Erwachsene, wohl Eltern, die mit viel Überwindung zaghaft den Rhythmus mitklatschen.

Ortswechsel. Das Außengelände einer Kita. Drei Kinder haben sich an einem weitverzweigten Baum hochgehangelt und sitzen nun mit gutem Überblick etwa 2 Meter über dem Boden. Ab und an stecken sie die Köpfe zusammen oder rufen den sich nähernden anderen Kindern Befehle zu. In ihren Taschen stecken verknitterte kleine Hefte aus Tonkarton, deren Inhalt nur eingeweihte verstehen können.

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Quelle: https://kinder.hypotheses.org/697

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Kindheit ist keine medienfreie Zone – Ergebnisse der miniKIM 2014

Wenn ich im Freundes- oder Kollegenkreis erzähle, dass ich mich mit Medien in der (frühen) Kindheit beschäftige, ernte ich oft irritierte Blicke. Irgendwie geht man davon aus, dass Kinder, die noch nicht zur Schule gehen, wenig bis nichts mit Medien zu tun haben. Medien und Kinder, das sollen getrennte Welten sein. Aber wenn wir uns die Lebenswelt von Familien anschauen, wird klar, dass dies eine Illusion ist: Medien aller Art sind im Leben auch kleiner Kinder omnipräsent. Sei es Mamas iPad oder Papas Handy, der Laptop der großen Schwester, der Fernseher im Wohnzimmer oder das Radio im Auto. All dies umgibt Kinder vom ersten Lebenstag an. Die starke Präsenz von Medien im Leben von Kindern belegt auch die jüngst erschienene miniKIM Studie. Bereits zum zweiten Mal stellte der Medienpädagogische Verbund Südwest vergangene Woche die miniKIM Studie vor. Dabei handelt es sich um einen Ableger der schon klassischen Studien zur Erhebung des Mediennutzungsverhaltens, der KIM-Studie (6- bis 13-Jährige) und der JIM-Studie (12- bis 19-Jährige). Für die miniKIM wurden die Haupterzieher*innen von 623 Kindern zwischen 2 und 5 Jahren befragt.

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Quelle: https://kinder.hypotheses.org/694

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Alltagstheorien über Inklusion

Deutsche Bildungsinstitutionen sollen inklusiv arbeiten. So sieht es die auch von Deutschland ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention vor.

Doch was genau ist Inklusion?

Darüber gibt es in der Wissenschaft deutlich voneinander abweichende Vorstellungen (Amrhein 2011), wenngleich diese oft nicht explizit benannt werden. Und auch in der Politik vermischen sich verschiedene Begriffsverständnisse.  Die deutlichste Unschärfe ist in der Abgrenzung von Inklusion und Integration zu beobachten. So wird Inklusion vielfach einfach als modernes Wort für die Integration von Menschen mit Behinderung verwendet (Dorrance 2010, Sander 2004). Ein gegensätzliches Inklusionsverständnis erstreckt sich auf alle Menschen mit all ihren Unterschieden und Besonderheiten (Hinz 2013). Das ist der Hintergrund, vor dem Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen Tag für Tag Inklusion umsetzen sollen. Daraus ergibt sich die spannende Frage:

Aufgrund welcher Vorstellungen und Auffassungen von Inklusion setzen Fachkräfte Inklusion praktisch um?

Antworten auf diese Frage soll die Erforschung von Alltagstheorien über Inklusion liefern. Alltagstheorien beschreiben das im Laufe des Lebens angeeignete Wissen “über Phänomene und Probleme der alltäglichen Lebenswelt” (Hierdeis/Hug 1997, S. 97), durch das es Menschen gelingt, ihren Alltag zu bewältigen. Genaueres zu den Alltagstheorien hier im Video:

Wenn ein Begriff einerseits vage und diffus ist und andererseits aber “umgesetzt” werden soll, dann bekommen die Alltagstheorien derjenigen, die diese Umsetzung leisten, ein hohes Gewicht.

Zur Identifikation von Alltagstheorien werden in meinem aktuellen Forschungsprojekt Fachkräfte aus dem Elementarbereich gebeten Situationen zu beschreiben, die sie als besonders inklusiv erlebt haben. Die Auswertung des Datenmaterials ist momentan in vollem Gange – über Ergebnisse wird natürlich hier im Blog berichtet!

Literatur

Amrhein, B. (2011). Inklusion in der Sekundarstufe. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Dorrance, C. (2010). Barrierefrei vom Kindergarten in die Schule?: eine Untersuchung zur Kontinuität von Integration aus der Sicht betroffener Eltern. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Hinz, A. (2013). Inklusion – von der Unkenntnis zur Unkenntlichkeit!? – Kritische Anmerkungen zu einem Jahrzehnt Diskurs über schulische Inklusion in Deutschland. Zeitschrift für Inklusion, 0(1). Retrieved from http://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/26/26

Lüders, C. (2014). „Irgendeinen Begriff braucht es ja….“. Soziale Passagen, 6(1), 21–53. doi:10.1007/s12592-014-0164-8

Sander, A. (2004). Inklusive Pädagogik verwirklichen – Zur Begründung des Themas. In I. Schnell & A. Sander (Eds.), Inklusive Pädagogik (pp. 11–22). Bad Heilbrunn: Inklusive Pädagogik.

Quelle: http://kinder.hypotheses.org/559

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