
Handschriftliche Titelseite des “Reisetagebuches” von Leopold Eltester, das im Rara-Bestand der Bibliothek der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte aufbewahrt wird.
„Wenn jemand eine Reise tut, / so kann er was verzählen.“[1] Dieses weit bekannte Zitat aus „Urians Reise um die Welt“ von Matthias Claudius trifft augenscheinlich nur in abgewandelter Weise auf das vorliegende Reisetagebuch des preußischen Juristen und Archivars Leopold (von) Eltester zu. Für diesen Text müsste es vielmehr heißen: Wenn jemand eine Reise tut, so kann er etwas aufzählen.
Diese Reiseaufzählungen finden sich im Rara-Bestand des ehemaligen Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande. Dabei stellt das „Reisetagebuch für die Jahre 1825 bis 1850“[2] jedoch nicht nur eine Quelle aus dem derzeit an der Universität Bonn angesiedelten Projekt „LarLaLand“[3] dar, sondern bietet auch einiges an Potenzial für Forschungen zu Mobilität und Identität im 19. Jahrhundert. Auf den 168 Blättern, die keine Seiten- oder Blattzählung aufweisen, hat Leopold Eltester verschiedenste Reisen festgehalten: Von der Partie nach Laach, die er als Kind mit seinen Eltern und Geschwistern unternommen hat, bis zu Reisen als junger Mann, die ihn nach Berlin oder zur Frankfurter Paulskirche und der dort tagenden Nationalversammlung geführt haben, bietet die Handschrift eine reiche Fundgrube.
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