40 Jahre "Schranz-Rummel"

Vor 40 Jahren befand sich Österreich zwei Wochen lang in einem chauvinistischen Taumel, der beinahe unglaublich anmutet; Gelegenheit, an meinen Beitrag darüber zu erinnern:

Tantner, Anton: Der "Schranz-Rummel" von 1972. Geschichte, Sport, Krieg und Konstruktion von Nation, In: ZeitRaum. NF 2. Nr. 1/1995. S. 8-33; Wiederveröffentlichung online in: Demokratiezentrum Wien, April 2001 (PDF)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/64970811/

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Schwarzbuch statt Kapuzinergruft!

schwarzbuchViel Staatsoperettentum ist am Samstag beim Habsburg-Begräbnis angesagt, aber zum Glück gibt es ja auch ein paar republikanische Stimmen. Übrigens (darauf wies Thomas Schmidinger in FB hin), alle, die dem verstorbenen Reaktionär ein "von" andichten, sollten bedenken, dass laut österreichischem Adelsaufhebungsgesetz folgendes gilt: Die Führung dieser Adelsbezeichnungen, Titel und Würden ist untersagt. Übertretungen werden von den politischen Behörden mit Geld bis zu 20.000 K[ronen] oder Arrest bis zu sechs Monaten bestraft.

Gut auch, dass die passende Lektüre für die Farce am Samstag als Taschenbuch vorliegt:

Leidinger, Hannes/Moritz, Verena/Schippler, Berndt: Das Schwarzbuch der Habsburger: Die unrühmliche Geschichte eines Herrschergeschlechtes. Wien/Innsbruck: Haymon, 2010. ISBN 978-3-85218-822-5

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/34623020/

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ns-quellen.at – Materialien zum Nationalsozialismus. Vermögensentzug, Rückstellung…

Das forschungsbüro hat die sehr nützliche Plattform ns-quellen.at - Materialien zum Nationalsozialismus. Vermögensentzug, Rückstellung und Entschädigung in Österreich veröffentlicht:

[I]n den letzten Jahren erhielten wir immer wieder Anfragen von Personen, die Verschiedenstes wissen wollten: "Was muss ich machen, um herauszufinden, ob meine Wohnung arisiert wurde?", "Wem hat das Haus, in dem ich wohne, 1938 gehört?" Nicht zuletzt dieses starke öffentliche Interesse an der österreichischen Vergangenheit hat uns motiviert, eine Online-Plattform zu entwickeln, die sich dem Thema Vermögensentzug zwischen 1938 und 1945 sowie den Themen Rückstellung und Entschädigung nach 1945 widmet.
www.ns-quellen.at bietet erstmals Informationen für interessierte Laien, die vor allem ihre lokale Geschichte erforschen wollen, und ist andererseits auch für jeden Zeithistoriker, jede Zeithistorikerin unverzichtbares Rechercheinstrument.
Die Plattform versteht sich als "Wegweiser". Sie erhalten hier detaillierte Informationen über jene Hilfsmittel, die Ihnen bei eigenen Recherchen wertvolle Dienste leisten können. Sie erfahren, in welchen österreichischen Archiven Sie Akten über den Vermögensentzug finden, wo Sie nachschauen können, wenn Sie beispielsweise etwas über den Entzug der Staatsbürgerschaft wissen wollen, oder wie Sie vorgehen können, wenn Sie etwa herausbekommen wollen, ob ein konkretes Grundstück oder eine Mietwohnung arisiert worden ist.


Eine Präsentation der Plattform findet am Dienstag, 31. Mai 2011 um 18.30 Uhr im Wiener Stadt- und Landesarchiv statt.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/18097931/

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Wostok 1. Auf den Spuren von Juri Gagarin

Samstag (2.4.2011, 9:05-10:00) in den Hörbildern auf Ö1:

Wostok 1. Auf den Spuren von Juri Gagarin. Aufgezeichnet von Walter Famler und Herwig Höller

Vor fünfzig Jahren, am 12. April 1961, umkreiste er in der Raumkapsel Wostok 1 als erster Mensch unseren Planeten. Über Nacht wurde Juri Gagarin zum Helden und zum einzigen internationalen Popstar der Sowjetunion, der bei seinen zahlreichen Auslandsreisen Massenhysterien auslöste.

Walter Famler hat sich in seinem roten Puch 500 gemeinsam mit Herwig Höller auf die Spur des Kosmonauten begeben. Auf der 5.000 Kilometer langen Reise Wien-Moskau-Wien machte er an allen wichtigen Orten in Gagarins Leben Station: in Kluschino, dem Dorf seiner Geburt, im Sternenstädtchen, dem Ausbildungszentrum für Kosmonauten. Und er besah sich jenen Ort, an dem Juri Gagarin 1968, nur 34-jährig, bei einem Übungsflug tödlich verunglückte.

Zugegeben, der Zusammenhang zwischen Juri Gagarins Raumschiff Wostok 1, mit dem er am 12. April 1961 in einer Stunde und achtundvierzig Minuten die Erde umkreiste und der Strecke Wien-Moskau-Wien, zurückgelegt mit einem Steyr Puch 500 mit amtlichem Kennzeichen W-OSTOK-1, ist erklärungsbedürftig. Zum einem sind zeitliche Parallelitäten in der Fahrzeugentwicklung festzustellen. Zum Beispiel: Am 30. September 1957 lief der erste Puch 500 im Grazer Werk vom Band, und am 4. Oktober schossen die Russen den Wostok-Vorläufer Sputnik ins Weltall. Oder: Als die Sowjets in der ersten Hälfte der 60er Jahre mit bemannten Raumflügen ihre Triumphe feierten, lehrte die Rennversion des kleinen Steyrers die europäische Motorsportkonkurrenz das Fürchten.

Zum anderen sind zwischen W-OSTOK-1 und seinem weltraumerprobten Namenspatron auch inhaltliche Kongruenzen auszumachen: Der Fahrzeughalter des roten Austro-Fiats ist nämlich nebenberuflich Kommandant der Bewegung KOCMOC/Gruppe Gagarin, einer Gruppe, die sich interdisziplinär mit dem Sowjetstar Gagarin beschäftigt; das Kennzeichen des Wostok-Puchs ist eine Hommage an das Kosmonautenidol.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/16542201/

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Ö1-Menschenbilder: Brigitte Salanda-Herrmann

Sonntag 31.1.2011 (14:05-14:55) auf Ö1: Ein Porträt der Buchhändlerin Brigitte Salanda-Herrmann:

"Die ganze Welt steckt in dieser Ware" - Die Buchhändlerin Brigitte Salanda-Herrmann. Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

1960 fragte Brigitte Herrmann in der Buchhandlung Heger in der Wiener Wollzeile um eine Lehrstelle an, 50 Jahre später hat sie ein paar Häuserblöcke weiter ihre eigene Buchhandlung "a.punkt".

Dazwischen war ihr Namen fast Legende - auch Klaus Wagenbach z. B. erzählt gern von ihr und ihrer kleinen Buchhandlung in der Grünangergasse - die unabhängige linke Szene und die Bewegung für eine demokratische Psychiatrie hatte hier von 1969 bis 1992 einen Ort gefunden und Brigitte Herrmann ihre Heimat. Brigitte Salanda schreibt in einem Rückblick über ihre Buchhandlung: "... ein vielfrequentierter Ort, eine Informationsbörse, ein Ort der Diskussion, auch des Streits. Und eine der ersten Veranstaltungen war eine Lesung mit Elfriede Jelinek aus ihrem ersten Roman 'Wir sind alle Lockvögel, Baby'. Es war eine schöne Zeit mit zum Teil waghalsigen ökonomischen Entscheidungen, die 1992 schließlich im Konkurs endete."

Eine Lehrerin hat Brigitte Salanda, die eigentlich Journalistin hätte werden wollen, auf die Möglichkeit hingewiesen, Buchhändlerin zu werden; die Vielfalt, die Auseinandersetzung mit der Welt und die Kritik an ihr findet auch in der Buchhandlung statt, man muss allerdings in beiden Fällen auf die Kraft des Wortes vertrauen ...

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/11592522/

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Diplomarbeit zu den Hippies in Österreich

Aigner, Katharina: "Turn on, tune in, drop out". Das Phänomen der Hippiekultur und dessen Rezeption in Österreich. Wien: Diplomarbeit an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, 2010.
Volltext unter: http://othes.univie.ac.at/11049/

Abstract: Hauptthema der Arbeit ist die Hippiekultur. Der erste Teil setzt sich mit Hippiekultur in den USA in den 60er-Jahren auseinander. Im Speziellen werden die Aspekte Werte und Lebensanschauung, Musik, Drogen und Stil der Hippies behandelt. Im zweiten Teil wird die Rezeption der amerikanischen Hippiekultur in Österreich mit Hilfe diverser Zeitungen und Zeitschriften untersucht.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/11577198/

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Gestohlene Archivalien aus Staatsarchiv Cheb in Österreich

Update: Mittlerweile bringt Radio Prag einen ausführlicheren Beitrag, und auch der Standard berichtete.

Radio Prag berichtet:

„Právo“: Österreich lehnt es ab, historische Briefe aus dem Archiv in Cheb auszuliefern

Österreich wird die wertvollen historischen Briefe mit königlichen Siegeln, die vor vielen Jahren aus dem Staatsarchiv in Cheb / Eger gestohlen wurden und nun in Wien gefunden wurden, höchstwahrscheinlich nicht ausliefern. Darüber informierte die Tageszeitung „Právo“ in ihrer Dienstagsausgabe. Die Briefe tauchten jetzt im Angebot des Wiener Auktionshauses Öphila auf. Die tschechische Polizei hat Österreich um Zusammenarbeit bei der Auslieferung der Dokumente ersucht. Die Österreicher antworten der „Právo“ zufolge, dass die Briefe auf legalem Weg in die Hände der Privatsammler gelangt sind. Der Wiener Staatsanwalt schrieb der tschechischen Kriminalpolizei, das Archiv in Cheb sei während des Kommunismus ausgeplündert worden, und der Großteil der Briefe sei in den 1970er Jahren den Privatsammlern sogar durch die Vermittlung der Staatsgesellschaft Pofis Prag verkauft worden. Der Leiter des Prager Postmuseums, Jan Galuška, bezeichnete diese Erklärung als Unsinn und eine Ausrede. Auch der Leiter des Archivs in Cheb, Karel Halla, stellte die Behauptung über den legalen Verkauf der Briefe in Frage. Halla zufolge wurden die Briefen kurz nach der Wende in den 1990er Jahren aus dem Archiv gestohlen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/11557182/

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