Fast befriedigende Matura am Schottengymnasium

In den nächsten Tagen stöhnen wieder Schülerinnen und Schüler am Schottengymnasium wie in ganz Österreich bei der mündlichen Matura. Denjenigen, die einen Antritt in Latein wagen, mag als Trost dienen, dass man früher nicht nur Übersetzungen vom Lateinischen ins Deutsche anfertigen musste, sondern auch umgekehrt. Das machte auch dem jungen Karl Hübl 1885 bei der schriftlichen Matura am Schottengymnasium zu schaffen: Den deutsch-lateinischen Prüfungsteil beurteilte sein Prüfer nur als fast befriedigend. P. Hugo Mareta, der die Prüfungen in Latein und Deutsch abnahm, war von 1856 bis 1902 längstdienender Lehrer des Schottengymnasiums und konnte sich daher wohl eine kreativere Benotung erlauben.

Schriftliche Maturaarbeit (deutsch-lateinisch) von Karl Hübl (1885)
Schriftliche Maturaarbeit (deutsch-lateinisch) von Karl Hübl (1885)

In der mündlichen Prüfung konnte sich sein Schüler dann offensichtlich des „Fast“ entledigen: Wie im Zeugnis vom 2. Juli 1885 zu lesen ist, schloss Hübl die Latein-Matura schließlich doch noch mit einem Befriedigend ab.

Maturazeugnis von Karl Hübl (1885)
Maturazeugnis von Karl Hübl (1885)

Bleibt die Frage, warum die schriftliche Maturaarbeit des jungen Karl heute im Stiftsarchiv aufbewahrt wird?

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Quelle: https://schotten.hypotheses.org/1323

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