Diedrich Diederichsen und Rainald Goetz lesen am 16. Juni 1984 beim Festival “In der Hitze der Nacht” in der Markthalle Hamburg eigene Texte. Im Hintergrund ein Großbild von Michaela Melián. © Sabine Schwabroh 1984
Im Herbst 2007 beklagte Karl Heinz Bohrer, dass den Intellektuellen in Deutschland der Wille zur Macht fehle. Er diagnostizierte dem bundesrepublikanischen Bürgertum eine »kulturell und politisch schlaffe Bescheidenheit«1 und warf dessen Geisteselite vor, sich selbst den Zugang zum politischen System zu versperren. Indirekt gab Diedrich Diederichsen trotz seiner dezidierten Anti-Bürgerlichkeit Bohrer im Herbst 2010 recht, als er zugab, dass seine intellektuelle Peergroup niemals an den »Elendsnummern« »Verantwortung« und »Kalkül« interessiert gewesen sei. »Lyotards wahre Herren« zeichne ihr Außenseiterstatus aus, es handele sich bei ihnen um »experimentelle Maler, Popkünstler, Yippies und Eingesperrte«.2
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