Kleinräumige Spezialisierung und transnationaler Vergleich – Landesgeschichte im Masterstudium

Landesgeschichte muss sich, anders als vielleicht die erste Assoziation nahelegt, nicht ausschließlich mit der Geschichte z.B. Bayerns, Westfalens oder Sachsens befassen. Vielmehr bietet die historische Teildisziplin „Landesgeschichte“ einerseits die Möglichkeit zum europäischen oder transatlantischen Vergleich sowie andererseits besonders gute Anknüpfungspunkte … Weiterlesen

Quelle: http://beruf.hypotheses.org/171

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Als Historikerin im Archiv

von Marc Martin (2-Fach-Bachelor | Geschichte | Kunstgeschichte) „Also wenn ich etwas kann, dann improvisieren“. Mit diesen Worten eröffnete Dr. Antje Diener-Staeckling, als Reaktion auf einen technischen Fehler, die Übung „Berufe für Historiker (und andere Geisteswissenschaftler)“, in der sie einen … Weiterlesen

Quelle: http://beruf.hypotheses.org/109

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Praktikum im LWL-Archivamt- Praktikum der anderen Art

von Daniel Kemper

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Einen Praktikumsplatz in einem Archiv zu bekommen ist tatsächlich gar nicht einmal so einfach. Umso mehr hat es mich dann auch gefreut, als ich die Zusage des LWL – Archivamtes bekam.

Da Praktika in den Semesterferien rar gesät sind, griff ich natürlich, ohne groß darüber nachzudenken, sofort zu. Wie speziell außergewöhnlich, und wie groß die Unterschiede zwischen Archiv und Archivamt tatsächlich sind, wurde mir dann erst während meines Praktikums klar.

Schon Tag eins des Praktikums sollte für mich alles andere als normale Archivarbeit beinhalten. Es ging mit zwei Mitarbeitern des Archivamtes in eine größere Stadt im Westmünsterland, wo, wie man mir auf der Fahrt mitteilte, das hiesige Stadtarchiv notgedrungen in neue Räumlichkeiten ziehen müsste. Soweit so gut. Wovon ich mir allerdings bisher noch keine Vorstellungen gemacht hatte, ist die Fülle an Faktoren die bei der Suche  nach geeigneten Räumlichkeiten für ein Archiv zu beachten sind. Wie und wolang die Wasserleitungen innerhalb eines Gebäudes verlaufen ist da noch eines der kleineren Probleme. Neben den generellen statischen Anforderungen an Gebäude und Untergrund muss auch das Klima, in den für das Magazin vorgesehenen Räumen, immer in etwa gleichbleibend sein. Auch sollen gute Verkehrsanbindungen und Rettungswege für die Feuerwehr gewährleistet sein. Klingt alles sehr Vernünftig und einleuchtend, wenn man sich allerdings noch nie mit dem Bau oder Umzug eines Archivs geschäftigt hat, erschlagen einen die vielen Einzelheiten dann doch nahezu, die für ein Archiv gewährleistet werden müssen.

Es war im Endeffekt nicht ganz das, was ich mir von meinem ersten Tag erwartet hatte. Ich hatte mit der üblichen Einführung und dem ebenso üblichen Rundgang gerechnet, aber so war meine Zeit ja auch nicht vertan. Ich habe an einem Tag alles über die benötigten baulichen gegebenheiten eines Archives mehr gelernt, was in man an einem Tag eben lernen kann. In diesem Fall eine ganze Menge.

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Baupläne fanden sich u.a. im Bestand

Mal abgesehen vom ersten Tag, wurde ich in meinem Praktikum allerding sehr wenig mit den baulichen Faktoren eines Archivumzuges konfrontiert. Dafür standen nun andere Sachen an. Direkt in der ersten Woche gab es dann auch noch eine Einführung in die Restaurierung. Einen ganzen Tag verbrachte ich mit Akten aus dem mir zugewiesenen Bestand und brachte ihnen ein wenig Liebe, vor allem aber Spezialschwämme, entgegen. Etwas, was wohl lange niemand mehr getan hatte. Nachdem mir die Restauratoren auch noch einmal eindringlich zu verstehen gaben, was, außer Staub, noch so alles auf den Akten sein kann, durfte ich dann auch den mir zugewiesenen Bestand (Haus Ruhr, AB (Andere Besitzungen)  bearbeiten. Verzeichnet worden war dieser schon, das letzte fachmännisch begutachtet wurde er allerdings ca. 1950. Das war jetzt also meine Aufgabe für die Wochen vor mir: Inventur des Bestandes durchführen, zur Not Korrekturen am Verzeichnis vornehmen, und alles, was mit Schimmel oder ähnlichem zu tun hat, einmal gesondert verpacken. Nebenbei bekam der Teilbestand, den ich bearbeiten durfte, von mir dann auch mit neuen Kartons und Mappen das Rundum – Wohlfühl – Paket.

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Die Akten lagen unverpackt in den Kartons

 

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Der Bestand vorher hatte eine Umverpackung dringend nötig

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch neben umpacken, korrigieren und Kartons von vor 60 Jahren dem Altpapier zuzuführen, gab es auch noch andere Aspekte während des Praktikums. So war die Fahrt an Tag eins nicht das einzige Mal, das mich mit Mitarbeitern des Amtes in einem Auto saß, unterwegs zu den Schlössern und Burgen Westfalens. Aber nicht nur die Adelsarchive und deren sehr eigene Funktionsweise durfte ich mir anschauen. Während der Fahrten gab es für mich noch mehrere Möglichkeiten, Mitarbeitern bei der Beratung von Kommunalarchiven auf Schritt und Tritt zu folgen, und so einen sehr illustren Querschnitt der Archive Westfalens kennenzulernen.

Die spannendste Fahrt war fast eine Weltreise. Von Münster bis in die Gefilde hinter Paderborn. Kreis Höxter und Konsorten haben an diesem Tag mein Sitzfleisch auf eine Probe der etwas anderen Art gestellt. Nach einer Anfahrtszeit von gefühlt einem ganzen Tag, durch das beschauliche Münsterland rüber nach Ostwestfalen, ging es an die Arbeit. Zwei Adelsarchive wurden besucht. Eines in einem Schloss, das andere auf einem Gutshaus, in dem ein Teil der Familie noch wohnte. Zum Abschluss ging es dann noch in ein Kommunalarchiv, wieder zur Beratung. Allerdings wollte dieses Archiv nicht umziehen. Konnte also wieder nicht mitreden. Trotzdem hat es Spaß gemacht, grade der Querschnitt, der mir an diesem Tag geboten wurde, brachte mir einen weiteren Einblick in die vielfältige Welt der Archive.

Aber auch die Arbeit im hauseigenen Archiv stellte sich als alles andere als eintönig heraus. Als ich meinem Teilbestand endlich alle nötigen Sofortmaßnahmen angetan hatte und ihn, beruhigt das er diesmal hoffentlich länger als 50 Jahre  sicher ist, wieder zurück in das Magazin stellen konnte, ging die Arbeit für mich weiter. Diesmal war das Problem jedoch anders gelagert. Die Kisten die ich diesmal bekam, waren denen, die ich noch eigens zusammen bauen musste nicht unähnlich, und auch das Papier war offensichtlich schon einmal komplett durch die Restaurierung gegangen. Allerdings war nichts davon verzeichnet. Unverzeichnetes Material, was ich natürlich mit Tatendrang und Eifer direkt selbst verzeichnen konnte.

Damit war das Praktikum dann aber auch schon wieder beendet. Das Archivamt ist mich vorerst wieder los. Es wird vermutlich einige Zeit dauern, bis das Chaos beseitigt ist, welches ich angerichtet habe. Aber sollte der Tag kommen, an dem man meinen Namen dort vergessen hat, würde ich gerne noch einmal wieder kommen.

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Danach ist der Bestand in einem Topzustand, wie die neuen Kartons zeigen

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Quelle: http://archivamt.hypotheses.org/561

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