Am Ende des ersten Teils dieses Beitrags stand die Frage: Wie soll der Staat der ihm gestellten Aufgabe gerecht werden, für „sittliche Reserven“ des Wirtschaftens zu sorgen? Er kann regulieren, die Funktionalität des Marktes sichern und die Folgen von Ungleichgewichten, möglicherweise auch die Ungleichheit selbst abfedern. Aber Regulierung ist noch keine Moral. Und was ist „Moral“ in diesem Zusammenhang eigentlich: eine kollektive Werteordnung oder nicht doch eher (und dazu neige ich im Moment) ein Anspruch, eine Erwartung an das Individuum, die sich situativ und … Der Markt als „Moralzehrer“ (2): Regulierung als Moral-Ersatz weiterlesen →
Der Markt als „Moralzehrer“ (1): Moral als politisches Dilemma
In einem Aufsatz aus dem vorigen Jahr diskutiert Andreas Wirsching das „historische Dilemma des Liberalismus“: das schwierige Verhältnis von Freiheit und Moral sowie, in engerem Sinn, die Frage nach der Moralisierung der Märkte. Diese Debatte, die auf die Frühzeiten des Liberalismus zurückgeht, müsse historisiert werden, ebenso wie das den Positionen zugrundeliegende Menschenbild, das zwischen den Polen homo oeconomicus/zoon politikon oszilliert.1 „Am Ende hat der Liberale nur die Wahl zwischen zwei Alternativen: Entweder er verteidigt die Freiheit bedingungslos gegen die Kritiker ihrer Zügellosigkeit; oder er … Der Markt als „Moralzehrer“ (1): Moral als politisches Dilemma weiterlesen →