Historische Überlieferung und ihre archäologische Glaubwürdigkeit

  Archäologische Forschung beschäftigt sich mit den materiellen Hinterlassenschaften vergangener Kulturen. Es ist nun das Anliegen eines jeden Archäologen dabei so „interdisziplinär“ wie nur irgend möglich zu arbeiten. Als Mittelalterarchäologe greift man dabei naturgemäß zuerst zu den Schriftquellen. Das Heranziehen dieser Quellen ist aber an sich noch keine Interdisziplinarität, sondern erst das in Beziehung setzen von archäologischen Befunden mit der schriftlichen Überlieferung.  Einer der Gründe für die geschichtsschreibende Aufgabe der Mittelalterarchäologie ist, dass es einen Grund gibt, warum sich das eine Schriftstück erhalten hat und das andere nicht, zudem sind sie nicht als Selbstzweck verfasst worden. So weit, so selbstverständlich. Das Umfeld der Elisabethkirche in Marburg betreffend, interessiert mich als Bearbeiter natürlich die Überlieferung des Elisabeth-Hospitals, die Quellen zum Bau der Elisabethkirche und die Überlieferung des Deutschen Ordens in Marburg. Im Rahmen dieses Postes beschränken wir uns auf die Quellen zum „Elisabeth-Hospital“.[1] Ein Teil der Schriften dazu ist im Zuge des Heiligsprechungs-Verfahrens entstanden. So eine Heiligsprechung ist ein geregeltes Verfahren, in dem geprüft wird, ob der/die potenzielle Heilige auch ein heiliges Leben geführt hat und ob auch genügend verbürgte Wunder auf sein/ihr Wirken zurückgehen. Papst Gregor IX hat noch zu Lebzeiten Elisabeths die Autorität, so ein Verfahren durchzuführen, auf sich und seine Nachfolger beschränkt. Was heißt, dass bei Elisabeths Heiligsprechung penibel auf die Einhaltung der Formalien geachtet wurde, was die Zahl und die Art der Urkunden und der anderen Schriftstücke erklärt.[2] Bevor so ein Prozess aber in Gang kommt, muss jemand den Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nach Rom schicken. In diesem Fall schickte Elisabeths Beichtvater und Mentor ein Schreiben nach Rom, dem noch eine Lebensbeschreibung Elisabeths, bekannt als summa vitae, und eine Zusammenstellung von 60 Wundern beigefügt wurde.[3] Papst Gregor IX ernannte daraufhin eine Kommission mit der Aufgabe, Zeugen von Wundern zu verhören, welche auf Elisabeth zurückzuführen seien. Als die „Untersuchungen“ abgeschlossen waren, wurde ein zweites „Antragspaket“ nach Rom geschickt, bestehend aus einem Anschreiben, der oben genannten „summa vitae“ und einem Wunderbericht, in dem die bereits bekannten 60 um 46 weitere Wunder ergänzt wurden. Mit diesem Antrag hätte das Verfahren in Rom seinen ganz normalen Gang nehmen können, hat es aber nicht. Konrad von Marburg, der Antragsteller, wurde in der Zwischenzeit ermordet. Also kommt der Prozess ins Stocken und muss neu aufgenommen werden. Es werden also neue Kommissare eingesetzt, die noch einmal das heiligmäßige Leben Elisabeths aufrollen und vier ehemalige Dienerinnen über ihre Kindheit, Ehe und ihr Leben im Marburger Hospital befragen.  Dieses Protokoll ist zusammen mit einer wiederum ergänzten Wunderauflistung nach Rom geschickt worden und der Heiligsprechung konnte nichts mehr im Weg stehen.[4] Damit ist die Quellenlage noch lange nicht vollständig dargelegt, aber das soll hier erst einmal genügen. Summa vitae Konrad erzählt darin, wie sie zunächst unterhalb der Wartburg ein Hospital gründete, in dem sie Kranke und Schwache aufnahm und wie sie während einer Hungersnot in Thüringen sogar all ihren Schmuck und ihre Gewänder verkaufen ließ zur Speisung der Armen.  Nach dem Tod ihres Mannes ging sie gegen seinen Willen nach Marburg und: „Ibi in oppido construxit quoddam hospitale, infirmos et debiles recolligens.“ „Dort erbaute sie sich in der Stadt ein Hospital und gewährte darin Kranken und Schwachen Aufnahme.“[5] Von dem Bau selbst oder von seiner Baugestalt erfahren wird nichts, obwohl das den Archäologen brennend interessieren würde. Solche Informationen spielen in diesem Zusammenhang für den damaligen Verfasser einfach überhaupt keine Rolle. Martina Wehrli-Johns macht in ihrem Artikel zur Summa vitae klar, dass dieser Bericht kein für sich stehender kurzer Lebensabriss Elisabeths darstellt sondern eine: „Sammlung von exempla aus der zeitgenössischen Bußliteratur, die, umgeformt zur Heiligenvita, gleichsam lehrbuchartig den Weg des Sünders zu seiner Rechtfertigung aufzeigt.“[6] Der „Libellus“ Spannender wird es bei der Überlieferung des sogenannten „Libellus“. Er liegt uns in zwei Fassungen vor, einer kürzeren, welche die ältere darstellt und eine jüngere ausgeschmückte Variante. [7] Die beiden überlieferten Fassungen sind nicht Teil der Prozessakten gewesen, sondern für die Verbreitung gedachte Überarbeitungen. Der ursprüngliche Text war mutmaßlich ein klar strukturiertes Protokoll, das der Beweisaufnahme für das Heiligsprechungsverfahren gedient hat und ist uns nicht überliefert.[8] Der Unterschied zwischen der kürzeren und der längeren Version ist in der Beschreibung von Baulichkeiten besonders gut zu erkennen. Darauf machte bereits Lothar Vogel 2008 aufmerksam, als er diese Stelle hier aus der längeren Version zitierte: “Aber nach der Bestattung ihres Gemahls kümmerte sich niemand um ihr Wohlergehen. So sah sie sich wieder in der früheren Not und Bettelarmut ausgesetzt, bis sie sich auf Geheiß von Magister Konrad nach Marburg begab. Wenn sie diese Stadt auch als Morgengabe von ihrem Gemahl erhalten hatte, so machten ihre Verwandten ihr doch durch ungerechtes und gehässiges Verhalten eine angemessene Lebensweise dort unmöglich. Notgedrungen siedelte sie daher in ein kleines Landgut über, wo sie – um keinem zur Last zu fallen – ein verfallenes Hofgebäude bezog. Darin nahm sie in Ermangelung eines wohnlicheren Platzes mit einem Raum unter der Treppe zu einer Kemenate vorlieb. Die Speisen, die sie sich beschaffen konnte, bereite sie mit ihrem Gesinde selbst zu. Unter der Sonnenglut, den stürmisch wehenden Winden und dem ihren Augen überaus lästigen Rauch litt sie in dem engen Raum zwar sehr, aber sie ertrug alles mit Freude und Dank gegen Gott, bis ihr in Marburg ein niedriges Häuschen aus Holz und Lehm erbaut worden war.“[9] In der kürzeren Version geht Elisabeth nach Marburg und gründet ein Hospital. Das ist alles. Offenbar ist hier die Beschreibung von Baulichkeiten, beziehungsweise die Beschreibung des jämmerlichen Wohnzustandes, ein hagiografisches Stilelement und nicht als Beschreibung einstiger Baulichkeiten anzusehen.     [1] Einen guten Quellenüberblick findet man bei: O.Reber, Die Gestaltung des Kultes weiblicher Heiliger im Spätmittelalter (Hersbruck 1963) [2] J. Leinweber, Das kirchliche Heiligsprechungsverfahren bis zum Jahre 1234. Der Kanonisationsprozeß der hl. Elisabeth von Thüringen, in: Philips-Universität Marburg in Verbindung mit dem Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.), Sankt Elisabeth. Fürstin Dienerin Heilige (Sigmaringen 1981) 128-136 [3] Editiert bei: A. Huyskens, Quellstudien zur Geschichte der Hl Elisabeth. Landgräfin von Thüringen (Marburg 1908) 151-239 [4] J. Leinweber, Das kirchliche Heiligsprechungsverfahren bis zum Jahre 1234. Der Kanonisationsprozeß der hl. Elisabeth von Thüringen, in: Philips-Universität Marburg in Verbindung mit dem Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.), Sankt Elisabeth. Fürstin Dienerin Heilige (Sigmaringen 1981) 128-136 [5] E. Könsgen (Hrsg.), Caesarius von Heisterbach. Das Leben der heiligen Elisabeth und andere Zeugnisse, Veröff. Hist. Kommission Hessen 67,2 = Kleine Texte mit Übersetzungen 2 (Marburg 2007), 132-133 Übersetzung nach Könsgen [6] M. Wehrli-Johnes, Armenfürsorge, Spitaldienst und neues Büßertum in den frühen Berichten über das Leben der heiligen Elisabeth, in: D. Blume- M. Werner, Elisabeth von Thüringen. Eine europäische Heilige (Petersberg 2007) 158 [7] L. Vogel, Der Libellus der vier Dienerinnen, in: Elisabeth von Thüringen und die neue Frömmigkeit in Europa. Kulturgeschichtliche Beiträge zum Mittelalter und der frühen Neuzeit 1 (Frankfurt 2008) 176 / In diesem Band, der eher der erbaulichen Elisabethliteratur zuzurechnen ist, ist eine Libellusübersetzung abgedruckt, in der die Ausschmückungen der längeren Version kursiv hervorgehoben sind: W.Nigg-W.Schamoni (Hrsg.), Elisabeth von Thüringen (Düsseldorf 1963) 69-107 [8] I.Würth, Die Aussagen der vier Dienerinnen im Kanonisationsverfahren Elisabeths von Thüringen (1235) und ihre Überlieferung im Libellus, in: Zeitschr. d. Vereins für Thüringische Gesch.59/60, 2006, 24-32 [9]Editiert bei: E. Könsgen (Hrsg.) Caesarius von Heisterbach. Das Leben der heiligen Elisabeth und andere Zeugnisse, Veröff. Hist. Kommission Hessen 67,2 = Kleine Texte mit Übersetzungen 2 (Marburg 2007), 161-163 Übersetzung nach Könsgen

Quelle: http://minuseinsebene.hypotheses.org/250

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Unterdrückte der Deutsche Orden die Wallfahrt zur Elisabeth ?

Diese Frage klingt wie aus einer Verschwörungstheorie. Dahinter steckt aber eine These, die jahrelang von namhaften Wissenschaftlern vertreten wurde und teilweise noch vertreten wird.

Nachdem Elisabeth 1231 in ihrem Hospital gestorben war setzte eine Wallfahrt nach Marburg ein, die Ihresgleichen sucht. Herrscharen von Kranken, Behinderten und Bettlern kamen nach Marburg, um bei der Elisabeth um Heilung zu bitten.

Caesarius von Heisterbach schreibt in einer Predigt, die er anlässlich der Translation wohl 1236 schrieb, dass das Hospital nach Elisabeths Tod so voll war, dass man kaum noch herein- bzw. heraustreten konnte. In zwei zeitgenössischen Berichten wird der Besuch des Grabes Elisabeth verglichen mit der Wallfahrt nach Santiago de Compostela.[1]

Woher kamen diese Menschen?

Anlässlich des Elisabethjubiläums 1981 hat Ursula Braasch die Herkunftsorte der Pilger zusammengestellt, die in den 161 überlieferten Wunderberichten genannt sind. Die meisten der genannten Menschen stammen aus der unmittelbaren Umgebung Marburgs und aus dem hessisch-thüringischen Raum. Vereinzelte Geheilte stammen auch vom Oberrhein oder von der Weser.[2]

W. Brückner zeigt in seinem Artikel zu Heiligenkult und Wallfahrtswesen im 13. Jahrhundert auf, dass die sogenannte Elisabethwallfahrt, die kurz nach ihrem Tode einsetzte, streng genommen nicht als solche zu bezeichnen sei. Vielmehr seien die Geschehnisse als eine Form mittelalterlicher Volksfrömmigkeit zu benennen. Das Wallfahrtswesen, bei dem mehrere größere Wallfahrtsorte innerhalb Mitteleuropas um Aufmerksamkeit buhlten, entwickelte sich erst im Laufe des 14. Jahrhunderts. Wallfahrten nach Köln zu den Heiligen Drei Königen oder Wilsnack seien also damit in keiner Weise mit der Elisabethkirche zu Marburg zu vergleichen. Dieses sei laut Brückner eher als normaler Heiligen- und Reliquienkult anzusehen nicht als Wallfahrt. Bei anderen Heiligen, bei denen auch nach dem Tode Wunderheilungen protokolliert wurden, sei nicht gleich von einer Wallfahrt die Rede. So wird das Beispiel des Bruno von Würzburg angeführt, dessen Heiligsprechungsverfahren zwischen 1202-1203  durchgeführt wurde und protokollarisch mit dem der Elisabeth vergleichbar sei.

Nach dem Tode der Elisabeth und der Übertragung des Hospitals an den Deutschen Orden ist 1235 bereits mit dem Bau der heutigen gotischen Elisabethkirche begonnen worden. Eine damals übliche Einnahmequelle zur Baufinanzierung ist das sogenannte „Geläuf“, also zeitlich beschränkte Ablassprivilegien für diejenigen, welche das Grab oder Kirche besuchen. Zudem stellt Heiligen- und Reliquienkult eine ganz normale Form der mittelalterlichen Volksfrömmigkeit dar. Den verschiedenen Heiligen sind jeweils einzelne Tage zugeordnet, in der Regel der Todestag. Das Zusammenkommen von Gläubigen an diesen bestimmten Tagen, an dem einzelne Reliquien gezeigt wurden, gehört zum normalen Ritual im Jahreskreis.[3]

Elisabeth war gerade für die Bettelorden eine der herausragenden Gründungsgestalten. Sie leisteten für ihre eigenen Heiligen (vor allem für Franziskus, Klara und Antonius) eine „Kultpropaganda“, die überwiegend auf Predigen beruhte.[4] Das Hospital der Elisabeth wurde nach ihrem Tode aber nicht dem Franziskanerorden gestiftet, sondern aus machtpolitischen Interessen heraus dem Deutschen Orden. Nun ist der Deutsche Orden kein Prediger-Orden, wohl aber ein Hospitalorden allerdings ohne Ambitionen, sich den Armen und Kranken in ähnlicher Aufopferung zu widmen, wie Elisabeth das getan hat. Das führte schnell dazu, dass die Betten im Marburger Hospital entweder leer blieben oder von gutsituierten Pfründnern besetzt wurden.[5] Auch die Elisabethkirche selbst ist keine Wahlfahrtskirche, verglichen mit den Grabeskirchen von Franziskus und Klara in Assisi. Sie auch nicht der Elisabeth geweiht, sondern der Mutter Gottes. In der kunsthistorischen Forschung ist sogar versucht worden nachzuweisen, dass Elisabeth vom Deutschen Orden regelrecht versteckt worden sei.[6]

Was wollte der Deutsche Orden denn mit der Elisabeth?

Streng genommen, nichts Besonderes. Die Heilige hat mit diesem Orden eigentlich nichts gemein, außer dass ihm ihr Grab durch Stiftung in die Hände fiel. In den darauf folgenden Jahrzehnten wurde Elisabeth zu der wichtigsten Heiligen für den Deutschen Orden hinter der Gottes Mutter und neben dem Heiligen Georg. Eine Untersuchung Udo Arnolds der Deutschordenspatrozinien im Deutschordensland Preußen im Mittelalter ergab, dass Georg dort sogar etwas beliebter war als Elisabeth.[7]

Nun ist die Frage, welchen Aussagewert  die Tatsache hat, dass man in Preußen Hospitälern lieber den Namen Georg gab als Elisabeth?

Der Heilige Georg repräsentiert die Ritterlichkeit des Deutschen Ordens. Eine Ritterlichkeit, die in der militärisch-brutalen Missionierung  und Eroberung Preußens deutlich wird. Elisabeth repräsentiert dagegen quasi das caritative Element. Udo Arnold resümiert nun, der ritterliche Georg spielte in der Liturgie des Deutschen Ordens eine höhere Rolle als Elisabeth eben wegen dieser „Patrozinienhäufung“ im ehemaligen Deutschordensland.[8]

Schaut man in die Liturgie des Deutschen Ordens ergibt sich ein anderes Bild. Im Mittelalter gibt es keine einheitliche Liturgie: sie unterscheidet sich je nach Orden, Diözese oder Region. Beim Gedenken der Heiligen unterscheiden sich die Liturgien sehr stark voneinander. Das Gedenken einzelner Heiliger ist einer starken Auswahl unterworfen, weil es einfach tausende gibt und im Laufe eines Jahres nicht alle „unterzubringen“ sind, wobei Feste wie Ostern, Pfingsten usw. natürlich vor allem Vorrang haben. Der Deutsche Orden hat wie alle Orden also den Gedenktagen der Heiligen eine Rangordnung gegeben, das sich in festum simplex (niedrig), semiduplex (dritthöchster), duplex (zweithöchster) und totum duplex (höchster) Rang einteilte. Anette Löffler hat nun in einem Artikel überprüft, welchen Rang die Elisabethfeste, ihr Todestag und ihre Translation (Erhebung aus dem Grab/bzw. Freigabe der Reliquien zur Verehrung) in den einzelnen liturgischen Handschriften des Mittelalters haben. Den drei Heiligen des Ordens wurde unterschiedlich Priorität im liturgischen Jahreskreis zugedacht: Die Marienfeste hatten immer den höchsten Festtag, also totum duplex. Kein/e Heilige/ stand über Maria. Soweit klar. Der Todestag Elisabeths und der Gedenktag ihrer Translation ist in den unterschiedlichen Handschriften mit dem Zusatz duplex und totum duplex versehen, wobei dem Gedenktag Georgs fast ausschließlich ein semiduplex zugefügt wurde.

Elisabeth hatte also in der Liturgie des Deutschen Ordens einen außerordentlich hohen Rang, einen höheren Rang als der ritterliche Georg.[9]

Elisabeth war die zweitwichtigste Heilige des Deutschen Ordens hinter der Gottesmutter Maria. Nach ihrem Tode kamen viele Menschen überwiegend aus Hessen und Thüringen, um zu ihr zu beten, aber eine Wallfahrt verglichen mit Rom oder Santiago de Compostela war es freilich nicht. Die gotische Elisabethkirche in Marburg ist zwar eine Marienkirche, aber sie wurde durch Ablässe für den Besuch Elisabeths mitfinanziert. Der Deutsche Orden hat also nichts unterdrückt oder Elisabeths Reliquien versteckt. Der Orden behandelte seine zweitwichtigste Heilige wie man eine Heilige im Mittelalter eben behandelte. Die Reliquien wurden verwahrt, in diesem Fall in der Sakristei, an ihrem Gedenktag herausgeholt und den Gläubigen gezeigt. Eine normale katholische Praxis, wie sie überall auf der Welt heute noch üblich ist.


[1] M. Werner, Die Heilige Elisabeth und die Anfänge des Deutschen Ordens in Marburg, in: E. Dettmering-R. Grenz (Hrsg.), Marburger Geschichte. Rückblick auf die Stadtgeschichte in Einzelbeiträgen (Marburg 1980) 159

[2]  U. Braasch, Pilger in Marburg. Herkunftsort der durch bezeugte Wunder Elisabeths Geheilten (1231-1235), in: Philips-Universität Marburg in Verbindung mit dem Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.), Sankt Elisabeth. Fürstin Dienerin Heilige (Sigmaringen 1981) 450-452

[3] W. Brückner, Zu Heiligenkult und Wahlfahrtswesen im 13. Jahrhundert. Einordnungsversuch der volksfrommen Elisabeth-Verehrung in Marburg, in: Philips-Universität Marburg in Verbindung mit dem Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.), Sankt Elisabeth. Fürstin Dienerin Heilige (Sigmaringen 1981) 119

[4] O. Krafft, Papsturkunde und Heiligsprechung. Die päpstlichen Kanonisationen vom Mittelalter bis zur Reformation. Ein Handbuch. Archiv für Diplomatik. Schriftgeschichte Siegel und Wappenkunde Beiheft 9 (Köln 2005) 421

[5] H. Boockmann, Die Anfänge des Deutschen Ordens in Marburg und die frühe Ordensgeschichte, in: Philips-Universität Marburg in Verbindung mit dem Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde (Hrsg.), Sankt Elisabeth. Fürstin Dienerin Heilige (Sigmaringen 1981) 145

[6] A. Köstler, Die Ausstattung der Marburger Elisabethkirche . Zur Ästhetisierung des Kultraumes im Mittelalter (Berlin 1995)

[7] U. Arnold, Elisabeth und Georg als Pfarrpatrone im Deutschordensland Preußen. Zum Selbstverständnis des Deutschen Ordens, in: Elisabeth, der Deutsche Orden und ihre Kirche. Festschrift zur 700jährigen Wiederkehr der Weihe der Elisabethkirche Marburg 1983 (Marburg 1983) 163-185

[8] A. Löffler, Die Liturgie des Deutschen Ordens, in: Elisabeth von Thüringen und die neue Frömmigkeit in Europa, in: Kulturgeschichtliche Beiträge zum Mittelalter und der frühen Neuzeit 1 (Frankfurt/Main 2008) 136

[9] A. Löffler, Die Liturgie des Deutschen Ordens, in: Elisabeth von Thüringen und die neue Frömmigkeit in Europa, in: Kulturgeschichtliche Beiträge zum Mittelalter und der frühen Neuzeit 1 (Frankfurt/Main 2008) 137-149

Quelle: http://minuseinsebene.hypotheses.org/237

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