Die Suche nach Akteuren in der Geschichte ist an sich bereits ein Unterfangen, das kritisiert werden kann. Dennoch denke ich, dass gerade im Bereich der Geschichtsschreibung zu humanitären Einsätzen wenig darauf geachtet wird, inwiefern nicht-menschliche Akteure eine Rolle in Diskursen und konkreten Praktiken spielen können. Dies scheint umso problematischer mit einem Blick über die Art und Weise, wie in der zeitgenössischen Berichterstattung über humanitäre Katastrophen berichtet wird: oft fehlt es in Krisengebieten an ausreichender Versorgung, die bürokratisch ver- oder behindert wird (siehe Artikel im Tagesspiegel zu Äthiopien).
In meinen Augen geht es dabei nicht darum, in eine reine Technikgeschichte zu verfallen – ein Ansatz, der auch wohl nicht der komplexen Natur humnaitären Denkens und Handelns gerecht werden würde. Und doch: Handeln ohne Mittel erscheint fragwürdig. Und wenn die bisherige Forschung zum Stellenwert humanitärer Bildproduktion etwas vereint, dann ist dies die Überzeugung, dass Bilder von Leid und Elend dazu bewegen können, Hilfe zu leisten. Meistens geschieht dies durch offene oder subtile Konfrontation: die fortschrittlichen und westlichen Gesellschaften sollen Hilfe leisten, da sie über ausreichend Mittel verfügen, die wiederum zu einem humnaitären EIngreifen verpflichten.
Falls dieser Problemaufriss seine Berechtigung finden kann, was wären methodische und quellenkritische Implikationen für eine historische Perspektive?
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