Der vermeintliche „Märtyrer“ Werner von Oberwesel

Wernerkapelle in Bacharach, Foto: Annika Zöll

„Die Geschichte der Kultentstehung um den sogenannten „guten Werner“ […] ist geradezu das Paradeexempel dafür, wie im 13. Jahrhundert am Mittelrhein ein Heiliger ganz gezielt kreiert werden konnte – ein Heiliger zumal, der […] keinerlei besonderen persönliche Verdienste aufzuweisen hatte, sondern […] lediglich Gegenstand einer durchaus unheiligen, aber sehr erfolgreichen Inszenierung durch interessierte Zeitgenossen wurde.“[1]– meinen wie Matthias Schmandt auch Annika Zöll und Hannah Judith. Im Folgenden zeichnen sie die mittelrheinische Heiligenlegende im Spannungsfeld von Kult, Politik, Rheinromantik und Erinnerungskultur nach.

1. Die Genese der Werner-Legende im 13. Jahrhundert und ihre Textgeschichte

Die Legende um den Heiligen Werner von Oberwesel ist eine klassische antijudaistische Ritualmordlegende des Mittelalters.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2019/07/werner-von-oberwesel/

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