Als feministische Medienwissenschaftlerin auf der DHd2025 – Reflexionen von den disziplinären Rändern

In diesem Beitrag gebe ich Einblick in meine Konferenzerfahrung auf der DHd2025 und lege hierbei den Fokus auf Aspekte, die mit meiner Perspektive als einer Doktorandin verbunden sind, die sich thematisch und disziplinär in einem Feld bewegt, das auf DH-Konferenzen deutlich unterrepräsentiert ist. Dieses Feld zeichnet sich durch eine Verbindung aus medienwissenschaftlichem Hintergrund mit starkem DH-Bezug, feministischem Ansatz, filmhistorischem Forschungsgegenstand und der Anwendung digitaler Methoden aus. Mit dieser im Kern interdisziplinären Verortung ergaben sich auf der DHd2025 zahlreiche Anknüpfungspunkte, gleichzeitig stellte sich jedoch ein gewisses Gefühl der fachlich-thematischen Vereinzelung ein, das ich im Folgenden diskutieren möchte.

Computational Literary Studies und LLMs als Schwerpunkte im Programm

Ein Blick in das Programm der DHd2025 macht deutlich, dass von insgesamt 27 Panels ganze 10 einen vornehmlich literaturwissenschaftlichen Fokus hatten (hierunter habe ich alle Panels gefasst, die unter den Titeln „CLS Methoden“ und „Editionen“ stattfanden oder den literaturwissenschaftlichen Fokus anderweitig im Titel des gesamten Panels oder den einzelnen Vorträgen erkennen ließen, wobei anzumerken ist, dass in den Editionen-Panels auch ein einzelner musikwissenschaftlicher Vortrag stattfand). Darüber hinaus gab es drei Panels im Rahmen des Doctoral Consortiums und jeweils zwei Panels zu „Digital History“, „Distant Viewing“ und allgemein zu „Large Language Models“ (ein drittes LLM-bezogenes Panel habe ich aufgrund der Schwerpunkte der Vorträge der digitalen Literaturwissenschaft zugeordnet). Außerdem gab es jeweils noch einzelne Panels zu „Forschungsdatenmanagement“, „3D-Daten“, „Modellierung“, „Projektarbeit“, „Normdaten“, „Metareflexion“ und „Wissenschaftsforschung“. Beschäftigt man sich genauer mit den Titeln der einzelnen Vorträge in diesen Panels, wird die disziplinäre und thematische Vielfalt der Digital Humanities jenseits literaturwissenschaftlicher Fragestellungen deutlich und es lassen sich Vorträge zu digitaler Kunstgeschichte, automatisierter Videoanalyse, dem Kulturerbe Tanz oder Datenvisualisierungen und -physikalisierungen finden, um hier nur einige wenige Themen herauszugreifen.

Würde ich außerdem noch die Posterbeiträge in meine Analyse einbeziehen, ließe sich sicherlich eine noch größere thematische Diversität feststellen.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=22445

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Werkstattreihe Standardisierung: edition humboldt digital

Christian Thomas und Stefan Dumont von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stellten am 22. Mai 2025 die edition humboldt digital im Rahmen der „Werkstattreihe Standardisierung“ des NFDI-Konsortiums Text+ vor und gaben einen Einblick in ihre Arbeit. Sie reflektierten ihren Umgang mit Standards und deren Bedeutung für die Entwicklung der Edition. Der Werkstattbericht des Editionsprojekts kann nun hier nachgeschaut werden: https://youtu.be/ZydyHbQ_6Uo

Quelle: https://dhd-blog.org/?p=22442

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GAG506: Gerettete Kunstwerke

Eine Geschichte über NS-Raubkunst und Rose Valland

Im April 1945 lässt der Gauleiter von Oberdonau, August Eigruber, acht Bomben in das Salzbergwerk Altaussee im österreichischen Salzkammergut bringen. Dort wird nicht nur Salz abgebaut. Es die größte geheime Einlagerungsstätte für NS-Raubkunst. Vielleicht ist es überhaupt der größte Kunstschatz, der je an einem Ort gesammelt wurde. Und Eigruber ist entschlossen, die Kunstwerke zu zerstören.

Wir sprechen darüber, wie die Sprengung des Berges verhindert werden konnte und wie eine Kunsthistorikerin es sich zur Lebensaufgabe machte, die vom NS-Regime geraubten Kunstwerke zu retten – darunter auch zahlreiche Werke, die in Altaussee gelandet sind.

Erwähnte Folgen

  • GAG241: General Königsmarck und der größte Kunstraub aller Zeiten – https://gadg.fm/241


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Quelle: https://www.geschichte.fm/archiv/gag506/

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Briefkulturen – Perspektiven ihrer Erforschung. Tagung 16./17. Juni 2025, Berlin (& virtuell)

Über die kulturhistorische Dimension von Briefen haben sich in den letzten Jahrzehnten neue, inter- und transdisziplinäre Ansätze herausgebildet, die die Zugänge zur Geschichte des Briefs in der Neuzeit erweitert haben. Der dadurch entwickelte Ansatz, das Phänomen ‚Brief‘ in seiner historischen Komplexität und Vielschichtigkeit abzubilden, hat an Aktualitäts nichts verloren. Dabei ist insbesondere die ‚Briefkultur’ zu einem begrifflichen Ankerpunkt einer Kulturgeschichte neuzeitlicher (v.a. europäischer) Gesellschaften geworden, welche vermehrt auf schriftbasierte Kommunikation angewiesen sind.

Die Tagung setzt bei der Pluralität der mit der neuzeitlichen Briefkultur verbundenen Fragestellungen an, denen Forscherinnen und Forscher in Abhandlungen, Einzeluntersuchungen und Fallstudien, in Erschließungsprojekten, kommentierten Editionen und weiteren digitalen Editionsformaten unterschiedlich nachgehen. Dem Ziel einer übergreifenden Erschließung von Briefen des langen 18. Jahrhunderts hat sich das 2022 begonnene DFG-Projekt „Der deutsche Brief im 18. Jahrhundert” verschrieben, das aus einer Kooperation zwischen dem Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (Halle an der Saale), der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt entstanden ist. Im Projekt werden erstmals eine umfassende digitale Datenbasis zu Korrespondenzen und Briefeditionen des langen 18.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=22434

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