Vortrag zu sozialistischen Truckern

Michael Zinganel und Michael Hieslmair organisieren in Wien die Vortragsreihe Mapping Mobilities, von der ich folgenden Beitrag hervorheben möchte:

Emiliya Karaboeva
The socialist international truck drivers and the social implications of their mobility lifestyle

Zeit: 23. Oktober 2012, 19 Uhr
Ort: Kunsthalle Exnergasse, WUK Währinger Straße 59, 1090 Wien

The project deals with the group of the socialist international truck drivers in the framework of the Cold War regime of separation. The truck drivers’ privileged access to cross border travelling is analyzed in the framework of the motility theoretical concept, as an important material, social and symbolical resource. The truckers’ specific lifestyle enabled them to profit in a number of ways: enhanced their social status (the socialist truckers developed a special in-between status, combining a humble social position with high-rank privileges) and changed their identity, world-view, and their families’ lifestyle.

Emiliya Karaboeva, Faculty of Cultural Studies at Sofia University, Historian currently finishing her second PhD at Eindhoven and Plovdiv Universities

Lecture in English language

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/156274081/

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Archivalia, Open Access und die Reaktion auf Polemik

Gestern abend in Archivalia: Ein instruktiver Beitrag zur Frage, ob man einen in einem alten Archivtag-Tagungsband erschienenen Artikel Open Access veröffentlichen darf; jetzt wäre nur wünschenswert, jemand würde sich mit der rechtlichen Situation in Österreich so auskennen - und dies publizieren - wie Klaus Graf im Falle Deutschlands.
Ich finde es ja äußerst schade, dass Peter Haber und Oldenbourg auf Klaus Grafs substanzielle Beiträge für ihren Historyblogosphere-Band (für den ich auch einen Artikel eingereicht habe) verzichten wollen, was dort geplant gewesen wäre, wie eine Erörterung der Frage, ob man Bilder lebender Personen veröffentlichen darf, ist doch zu wichtig, als dass in einem anderen Zusammenhang geäußerte, wie bei Graf üblich im Modus der Polemik formulierte Kritik zum Anlass für eine Ablehnung genommen werden sollte. Sicher kann man sich an Formulierungen wie Geschreibsel und später dann Schleim stoßen und diese für unangemessen halten, aber diese hätten ja auch Anlass für eine Replik auf die durchaus vorhandenen, wenn auch elliptischen Argumente sein können, und diese Replik hätte dann je nach Geschmack kühl-sachlich oder ebenso polemisch daherkommen können. [Disclaimer: Ich weiß, so etwas kostet Zeit; aber wenn man die nicht aufbringen will bzw. kann, ist ignorieren wohl die beste Reaktion]. Überhaupt ist es wahrscheinlich ratsam, sich als SammelbandherausgeberIn nicht verantwortlich für alle von den BeiträgerInnen in anderen Medien getätigten Aussagen zu fühlen und die Sache - also das geplante, wichtige Buchprojekt - voran zu treiben, ohne Rücksicht auf Scharmützel an anderen Baustellen zu nehmen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/156272066/

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Vortrag von Ulrike Krampl in Wien, 10.10.2012

Ulrike Krampl forscht zur Zeit zu den Sprachlehrern in der Frühen Neuzeit und präsentiert kommende Woche erste Ergebnisse in Wien im Rahmen des Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit:

Ulrike Krampl (Paris/Tours): «par une méthode courte, lumineuse & facile, qui n'est propre qu'à lui seul». Sprachen lernen und lehren in Paris in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts

Ort: Universität Wien, Institut für Geschichte, HS 45, Universitätsring 1, 1010 Wien
Zeit: Mittwoch, 10.10.2012, 18.30 s.t.

Abstract: Die Konsolidierung der europäischen Volkssprachen im Laufe der frühen Neuzeit macht aus Sprache ein Merkmal sozialer und nationaler Zugehörigkeit. Die zunehmende Alphabetisierung eröffnet entferntere Räume der Kommunikation, gleichzeitig wächst die geographische Mobilität der Zeitgenoss/inn/en. Während Latein als lingua franca von Kirche und Gelehrsamkeit relativ an Bedeutung verliert, steigt der Bedarf an der Kenntnis fremder Sprachen rasch, weit über die Grenzen der Oberschichten hinaus. Lernende und Lehrende sind sich in einem Punkt einig : Schnell muss es gehen, und ohne Anstrengung ! Gefragt scheint eine « kurze, klare und einfache Methode », wie sie der abbé Perravel de Béron für seinen Italienischunterricht 1769 in einem Pariser Anzeigenblatt anbietet.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts befinden sich in Frankreich die Praxis und die Theorie der Wissensvermittlung im Umbruch, und trotz des bei Zeitgenoss/inn/en durchaus vorhandenen Bewusstseins, dass « Europa französisch spricht », erlangen die Orte, Akteur/inn/en und Modalitäten des Gebrauchs und der kommerziellen Vermittlung fremder Sprachen eine nie zuvor gesehene Vielfalt. Das Angebot im Paris des ausgehenden Ancien Régime umfasst neben traditionellen Formen wie Hausunterricht durch Sprachmeister, die auch in Adelsschulen tätig sind, auch öffentliche Kurse und Sprachschulen im Kontext der entstehenden Bildungsöffentlichkeit, sowie informellere Praktiken der zeitgenössischen Geselligkeit aber auch jene der mobilen Arbeitswelt.

Zur Person: Studium der Geschichte und Romanistik an den Universitäten Wien und Paris 8, Promotion 2004 an der EHESS, Paris, seit 2005 maître de conférences für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Université François-Rabelais in Tours. Publikationen: Les secrets des faux sorciers. Police, magie et escroquerie à Paris au XVIIIe siècle, Paris, Editions de l'EHESS, 2011; (zus. mit Mineke Bosch und Hanna Hacker), Hg., Spektakel = L’Homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, 1, 2012; (zus. mit Robert Beck und Emmanuelle Retaillaud-Bajac), Hg., Les cinq sens de la ville, du moyen âge à nos jours, Tours, PUFR, erscheint Ende 2012.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/156271361/

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