Unterwegs auf Informationsangebote zugreifen zu können, die in Handhabung und Darstellung für das mobile Gerät optimiert sind, vielleicht auf den aktuellen Standort Bezug nehmen, womöglich noch die eigenen Forschungsarbeit aktiv unterstützen — die Perspektiven mobiler Anwendungen sind faszinierend.
Ein living document zum Thema »Mobile Apps zur deutsch-jüdischen Geschichte« ist das Ziel unseres Blogbeitrags. Das ist zwar reichlich unscharf formuliert,1 aber die Auswahl ist ja noch überschaubar — oder etwa nicht ?
Es folgt also eine kleine Übersicht als Startpunkt (nicht sortiert und einstweilen mit den Selbstbeschreibungen seitens der Anbieter), sie soll fortlaufend aktualisiert und ergänzt werden. Kommentare, Hinweise auf weitere Apps, Erfahrungsberichte (einfach mal installieren und ausprobieren), Reviews, gern als Gastbeiträge, sind natürlich herzlich willkommen — im Grunde unverzichtbar für das Gelingen.
Das Interesse hängt auch mit Fragen der weiteren Gestaltung der Web-App Orte jüdischer Geschichte zusammen, die sich ebenfalls hier wiederfindet.
Jüdische Orte in Bayern | »Ziel des Projektes Jüdische Orte in Bayern ist ein innovatives virtuelles Jüdisches Museum Bayern. Mit Hilfe der App können vor Ort jüdische Erinnerungsstätten erarbeitet und erfahrbar gemacht werden …Dabei reicht der Blick vom Mittelalter bis in die Gegenwart und den heutigen Umgang mit jüdischen Kulturgütern.« → iOS
JüdischesWien | »Applikation, die BesucherInnen des Jüdischen Museums an Adressen Wiener jüdischer Geschichte führt. Diese Route verbindet die beiden Standorte des Museums in der Dorotheergasse und am Judenplatz.« → Android
Kölns jüdische Geschichte | »Dieser akustische Stadtspaziergang zur jüdischen Geschichte in Köln nimmt Sie anhand von fünf Etappen mit auf eine informationsreiche und bedeutsame Stadttour. Der Ausflug beginnt am historischen Rathaus in der Altstadt und endet auf dem jüdischen Friedhof in Köln-Bocklemünd. Entlang einer akustischen Spurensuche veranschaulicht die App das Schicksal und die Regionalgeschichte der Juden in Köln.« → iOS
Erinnerungsorte für die Opfer des Nationalsozialismus | »Die App ermöglicht eine neue Form des Erinnerns an die Opfer des Nationalsozialismus. Sie finden mehr als 200 Erinnerungsorte mit Informationen über Gedenkstätten, Museen, Dokumentationszentren, Mahnmale und Initiativen, die an Menschen erinnern, die unter der NS-Gewaltherrschaft ermordet wurden. Die Orte werden mit einem Kurztext und Hinweisen zum pädagogischen Angebot vorgestellt, außerdem finden Sie Informationen zu Ansprechpartnern, Anfahrt und Öffnungszeiten.« → Android | iOS
Zwangsarbeit. Die Zeitzeugen-App der Berliner Geschichtswerkstatt | »Berlin war ein Zentrum der Zwangsarbeit: Zwischen 1938 und 1945 musste eine halbe Million Zwangsarbeiter – Männer, Frauen und Kinder – in Berliner Fabriken, Dienststellen und Haushalten arbeiten, so viele wie in keiner anderen Stadt Europas. Aus der „Volksgemeinschaft“ ausgegrenzt, lebten sie in über 3000 Lagern, direkt vor der Haustür der Berliner.« → Android | iOS
Berühmte Grabstätten auf historischen Friedhöfen in Deutschland | Die App zu »1.000 kulturhistorisch bedeutenden Grabmalen« und »37 national bedeutsamen historischen Friedhöfen in Deutschland« thematisiert auch die jüdischen Friedhöfe »Schönhauser Allee« sowie »Weißensee« (beide Berlin), »Langenfelde« und »Altona« (beide Hamburg) sowie den »Heiligen Sand« in Worms. Sie »navigiert den Nutzer zu den einzelnen Grabmalen und vor Ort können die Informationen als Audio-Datei abgespielt werden.« → Web-App
Orte jüdischen Lebens Berlin | »Diese App bietet Informationen zu Orten jüdischen Lebens in Berlin von 1933 bis 1945 … Über eine historische und eine aktuelle Karte sind Orte oder ganze Touren im Stadtgebiet zu finden. Zu jedem dieser Plätze existieren Informationen, Bilder, zum Teil auch Tonaufnahmen oder Filme. Zusätzliche Informationen können über Personenportraits, ein Glossar oder eine Zeitleiste gewonnen werden.« → Android
Visit USHMM (United States Holocaust Memorial Museum): The Museum’s Mobile App | Unter anderem: »My Visit: Create your own itinerary from exhibitions and events specific to the day of your visit. — Personal Stories: Explore the stories of individuals who experienced the Holocaust and refer to them throughout your visit. Discover more through items in our collections, including family photographs, personal artifacts, and videos of Holocaust survivors recounting their stories …« → Android | iOS
Orte jüdischer Geschichte | Die App führt zu ortsbezogenen Online-Artikeln (ca. 2.500, Wikipedia, epidat und weitere) zur deutsch-jüdischen Geschichte im Umkreis des aktuellen Standortes oder eines frei wählbaren Ausgangspunktes in Deutschland (und darüber hinaus). → Web-App
- Auf einen Aspekt, die Frage nach der Zielgruppe, weist der Untertitel des empfehlenswerten Beitrags Mobile History von Kristin Oswald hin: »Apps für Geschichtsinteressierte, Apps für Historiker«? Dann der Fokus: auf Inhalt oder auch methodische Hilfsmittel? Dann die Technik: nativ, hybrid, Web-App oder auch eine für mobil geeignete Webseite ? Und deutsch-jüdische Geschichte schließlich ist ohnehin ein mehr als weites Feld …
Quelle: http://djgd.hypotheses.org/444