Journalismus am Ende?


Stefan Schulz: Redaktionsschluss. Die Zeit nach der Zeitung. München: Carl Hanser 2016.

Stefan Schulz, Jahrgang 1983, ist nicht klar gekommen mit dem neuen Journalismus. Er war Volontär bei der FAZ und bewundert Frank Schirrmacher, immer noch. Vielleicht muss man das wissen, um diesen Abgesang auf die Zeitung zu verstehen.

stefan schulz redaktionsschlussSchulz teilt kräftig aus. Immer drauf auf die ehemaligen Kollegen. Seine These: Redakteure und Verleger haben nicht verstanden, was Facebook und Google mit ihnen machen, und noch viel weniger, was eigentlich ihre Aufgabe wäre.

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Quelle: https://medialogic.hypotheses.org/753

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#EDIT-Interview (6) mit Moritz Hoffmann

Moritz Hoffmann ist Historiker, promoviert an der Universität Heidelberg zur Geschichte des Zentralrats der Juden in Deutschland und twittert als @moritz_hoffmann. Er ist unter anderem am Public History-Projekt »Digital Past« beteiligt und hat das Buch »Als der Krieg nach Hause kam« geschrieben.

Was sind die wichtigsten Programme, die Du für Deine Forschungsarbeit verwendest?

Ich muss gestehen, gar kein so besonders digitaler Historiker im Sinne von »Digital Humanities« zu sein – mein Schwerpunkt im Digitalen liegt auf der Vermittlung im Sinne einer Public History. Daher ist die Antwort hier zweigeteilt.
Was die Forschung betrifft: Mein wichtigstes Tool ist und bleibt Google. Wir haben alle unsere propädeutischen Seminare besucht, wir kennen die Datenbanken, aber enorm viel Wissen ist im Netz nicht an zentralen Orten gespeichert, sondern weit verstreut – ob bei Institutionen, Forschungsprojekten oder Privatpersonen. Auch Google Books hilft gerade bei meinem bisher eher stiefmütterlich behandelten Dissertationsthema weiter – zwar gibt es keine einschlägigen Monografien, aber einzelne Aspekte tauchen immer wieder in anderen, oft gar nicht so offensichtlichen Publikationen auf. Ohne Volltextsuche wären mir diese Informationen verschlossen.

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Quelle: https://edit.hypotheses.org/339

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Ins Abseits digitalisiert ?

volkskalender-5619-titelblatt-bwWürde tatsächlich (noch) jemand den 1858 erschienenen Volkskalender und Jahrbuch für Israeliten auf das Jahr 5619 (1859) suchen ? Wenn ja, er wird den Band in kaum einer Bibliothek finden. Diese Art von Gebrauchsdrucken ist nur selten aufgehoben worden, und entsprechend rar, gleichwohl durchaus von historischem Interesse.

So scheint also diese Ausgabe kaum erreichbar zu sein, die Recherche in den gängigen Online-Katalogen liefert nur wenige Treffer. Die Bibliothek des Hamburger Instituts für die Geschichte der deutschen Juden besitzt ein Exemplar, ein weiteres findet sich in der Germania Judaica in Köln, beide Präsenzbestand.

Dabei gibt es sogar ein uneingeschränkt zugängliches Digitalisat ! Denn ein Exemplar aus Harvard kann man bei Google Books einsehen. Das war natürlich ein Zufallsfund (denn die Katalogrecherche erbrachte ja zunächst nichts Digitales), den ich 2011 im Zusammenhang mit einem Aufsatz über Ludwig Philippson1 machte — das Jahrbuch enthält eine pittureske Lebens-Skizze zu seiner Person.

Aber warum ist es so schwer zu finden ? Des Rätsels Lösung: Dieses Exemplar ist zusammengebunden mit einem ganz anderen, älteren Buch, und beide offensichtlich ›in einem Rutsch‹ gemeinsam digitalisiert worden — aber nur der vordere Teil ist mit seinen Metadaten erfasst worden: Herrmann Schmeidler, Der Untergang des Reiches Juda, 1831.2

Interessanterweise findet sich in den Metadaten die (annähernd) richtige, nur auf Schmeidlers Buch sich beziehende Umfangsangabe von 167 Seiten — das Digitalisat selbst enthält aber insgesamt 350 Seiten. Zunächst hatte ich wegen dieser Diskrepanz vermutet, dass also doch (Etwas oder Jemandem) im Digitalisierungsworkflow etwas aufgefallen war, aber nun kam mir eine simplere Idee, und siehe da, richtig: Im OPAC der Widener Library (Harvard) findet sich natürlich der Hinweis »Bound with: Volkskalendar (!) und Jahrbuch für Israeliten auf das Jahr 5619 (1859).«3

Erstaunlicherweise bekommen die großen Suchmaschinen und Aggregatoren, Google, Bing und Co., KVK und Worldcat davon nichts mit: Auf der Metadatenebene bleibt dieser digitalisierte Band des Volkskalenders verschwunden (immerhin schon seit 2008), und ist dabei doch immer nur einen Mausklick entfernt. Denn, das kommt noch hinzu: Kurioserweise wurde der Text des in gebrochener Type (»Fraktur«) gesetzten Jahrbuchs mittels automatischer OCR geradezu verblüffend gut erkannt, was mit einer Google-Suche nach eingeleitet von Dr. L. Schragge (Philippsons Pseudonym) zu illustrieren wäre. Nur das Titelblatt selbst hat sich erfolgreich aller maschinellen Versuche erwehrt, seiner Geheimnisse entrissen zu werden, so dass wir das Prachtstück natürlich gern hier abbilden.

Ein Blogbeitrag als Lückenfüller digitaler ›Regale‹ ? Warum nicht ! Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist diese Fassung des Volkskalender und Jahrbuch für Israeliten auf das Jahr 5619 dadurch nun besser und direkter zu finden. Eine Web-Annotation an der entsprechenden Stelle im ZDB-Katalog würde ihr Übriges tun, aber das hat leider dort (noch) nicht funktioniert.4

Volkskalender und Jahrbuch für Israeliten auf das Jahr 5619 (1859.) Herausgegeben von K. Klein. Siebenzehnter Jahrgang. Mainz. Le Rour’sche Hofbuchhandlung. 1859. [nicht fortlaufend paginiert] Enthält u.a.:

  • [Kalendarium] S. 3–23
  • Aristobul, der letzte Hasmonäer. Von Stadtrabbiner Präger in Mannheim, S. 3–28
  • Die Confirmation im Israelitenthume. 2. Artikel. Vom Ober-Rabbiner Dr. Aub in Mainz, S. 28–50 [S. 51–54 fehlen im Digitalisat]
  • Humanes Benehmen von Christen gegen Juden während des Mittelalters. Ein historischer Nachweis von Dr. M. Wiener, Oberlehrer in Hannover, S. 55–61
  • Spinoza, ein Denkerleben von Berthold Auerbach. Beurtheilt von Dr. Grünebaum, Bezirksrabbiner in Landau, S. 74–99
  • Ludwig Philippson, eine Lebens-Skizze. Verfasst von Lehrer Alexander Elsäßer in Jebenhausen, S. 99–121
  • Zur Geschichte der Juden in Frankfurt a. M. [“Auszug einiger mit besonderen Umständen begleiteter Todesfälle aus dem Sterberegister …”] Mitgetheilt von Elias Ullmann, Secretär der Gemeinde, S. 123–126

 

  1. Harald Lordick / Beata Mache: »… nahm in Hauptsachen so entschieden das Wort« — Ludwig Philippson, Rabbiner und Publizist 1811–1889, in: Kalonymos 14.2011, Heft 4, S. 1–6, auch online als PDF
  2. Der Untergang des Reiches Juda: ein historisch-kritischer Versuch von Jo. C. Herrmann Schmeidler, Breslau: Georg Philipp Aderholz 1831.
  3. Ebenso bei Hathi Trust, wenn man dem Link View full catalog record folgt.
  4. Das wäre eine für die Nutzer sicher hilfreiche Ergänzung, denn immerhin findet man über den Katalog auch noch den Jahrgang 21.1864 als Digitalisat.

Quelle: http://djgd.hypotheses.org/565

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#wbgavie | Andrea Rönz: Archiv und Stadtgeschichte im Web 2.0 – Das Blog des Stadtarchivs Linz am Rhein

Gastbeitrag von Andrea Rönz (Stadtarchiv Linz am Rhein) anlässlich des Workshops „Bloggen in Geschichtswissenschaft und Archivwesen“, der am 10. November 2014 in Wien stattfindet.

Stadtarchiv Linz am Rhein

Der Aufbau eines Blogs für das Stadtarchiv Linz am Rhein war der letzte Schritt hin zu einer breit aufgestellten Präsentation des Archivs in den sozialen Netzwerken. Bereits seit der Einrichtung einer Facebook-Seite im März 2011 ist das Stadtarchiv im Web 2.0 vertreten und war diesbezüglich einer der Vorreiter im deutschsprachigen Archivwesen. Im Dezember 2011 wurden die Web 2.0-Aktivitäten auf Google+ und Twitter ausgedehnt und des Weiteren ein YouTube-Kanal eingerichtet. Denn die sozialen Netzwerke bieten optimale niedrigschwellige und zugleich kostengünstige Möglichkeiten für die interne und externe Kommunikation – gerade auch für kleinere Archive (das Stadtarchiv Linz wird nur nebenamtlich an einem Tag pro Woche und von nur einer Person betreut). Einen Überblick über die Web 2.0-Aktivitäten des Stadtarchivs Linz bietet die Präsentation „Facebook & Co. – Potentiale sozialer Netzwerke für die Öffentlichkeitsarbeit von Ein-Personen-Archiven“:

 

Ziel war und ist es, durch Social Media einen Eindruck von den Aufgaben und der Bedeutung des Stadtarchivs zu vermitteln, die Leidenschaft für die Geschichte und das Archivwesen nach außen zu transportieren, das Archiv über Linz hinaus bekannt zu machen und Kontakt mit anderen Archivaren, Archiven und kulturellen Institutionen zu knüpfen und aufrecht zu erhalten. Die 2005 aufgebaute Internetseite bietet diese Möglichkeiten nicht ansatzweise, denn sie vereinfacht und vor allem beschleunigt durch den Zugriff auf die Online-Findmittel zwar die Arbeitsabläufe enorm und gewährt dadurch auch eine größtmögliche Benutzerfreundlichkeit, ist aber bis auf den Textticker relativ statisch.

 

Allerdings stoßen auch Facebook, Twitter & Co. an ihre Grenzen, wenn es um die Präsentation längerer Inhalte in Text und Bild geht. Aus diesem Grund und auch vor dem Hintergrund der guten Erfahrungen mit dem von der Linzer Stadtarchivarin mitbetreuten 1914-Blog des Landschaftsverbands Rheinland und des derzeit noch in der Entwicklung steckenden Blogs für den Archivtag Rheinland-Pfalz/Saarland kam die Idee zu einem eigenen Blog des Stadtarchivs Linz auf. Die Wahl fiel auch diesmal auf das wissenschaftliche Blogportal hypotheses.org.

 

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Ausschlaggebend für den Weg in die Blogosphäre war der Wunsch, die im Mai 2014 gezeigte Ausstellung „Linz im Ersten Weltkrieg“ auch online zu präsentieren. Denn einerseits konnte aus verschiedenen Gründen begleitend dazu kein kompletter Katalog aufgelegt, sondern lediglich die Ausstellungsplakate in einer Broschüre abgedruckt und andererseits die Ausstellung in ihrem vollen Umfang nur gut eine Woche gezeigt werden. Das Archiv-Blog diente also zunächst als Online-Katalog und wird jetzt in der Folge sukzessive mit Beiträgen zur Stadtgeschichte und weiteren Inhalten, auch zu Archiven & Web 2.0, gefüllt. Dafür werden auch von der Stadtarchivarin ursprünglich für Printpublikationen wie Pressemitteilungen, Artikel für das Heimatjahrbuch oder Broschüren erstellte Texte verwendet, die alle mehr oder weniger brachliegen, längst vergriffen bzw. nicht mehr abrufbar sind und so zu neuem Leben erweckt und verbreitet werden. Die erfreulichen Zugriffszahlen und das positive Feedback zeigen, dass sich der Schritt gelohnt hat.

 Stadtarchiv Linz am Rhein

 

Andrea Rönz M.A., 1994-1999 Studium der Germanistik und Mittleren und Neueren Geschichte in Bonn, seit 2004 Leiterin des Stadtarchivs Linz am Rhein. Betreut die Social-Media-Auftritte des Stadtarchivs auf Facebook, Google+, Twitter und YouTube sowie das Blog des Stadtarchivs, zählt zu den Administratoren der Blogs „Archivtag Rheinland-Pfalz/Saarland“ und „1914 – Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg“.

 

Quelle: http://bioeg.hypotheses.org/598

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Facebook und Co. – Potentiale sozialer Netzwerke für die archivische Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel des Stadtarchivs Linz am Rhein

Facebook & Co. – Potentiale sozialer Netzwerke
für die Öffentlichkeitsarbeit von Ein-Personen-Archiven

Präsentation von Andrea Rönz M.A. im Seminar „Bloggen – Liken – Taggen“ – Einführung in die Möglichkeiten des Web 2.0 für die archivische Arbeit
Köln, 5.6.2014

Das Stadtarchiv Linz am Rhein wird als kommunales Archiv einer kleinen Stadt nur an einem Tag pro Woche und von nur einer Person betreut. Um dennoch eine größtmögliche Benutzerfreundlichkeit – und natürlich auch Archivarsfreundlichkeit – zu gewähren, wurde 2005 eine eigene Internetseite aufgebaut, die hauptsächlich als Plattform für die Online-Datenbank gedacht war. Nahezu alle Findbücher des Archivs wurden digitalisiert und als Datenbank online gestellt. Die Nutzer können so schon von Zuhause aus in den Beständen recherchieren und gegebenenfalls auch Archivalien vorbestellen. Auch schriftliche und telefonische Anfragen können so natürlich sehr viel schneller beantwortet werden.

Da die Homepage bis auf den Textticker relativ statisch ist, habe ich Anfang 2011 den Schritt ins Web 2.0 gewählt und eine Seite auf Facebook eingerichtet. Hintergrund war, dass mir immer wieder aufgefallen ist, wie viele Menschen sich unter einem Archiv und dessen Aufgaben wenig oder nichts vorstellen können. Gleichzeitig steht das Stadtarchiv Linz natürlich wie viele Archive in Zeiten angespannter Haushaltslagen auch unter einem gewissen Rechtfertigungsdruck. Diesem „unwissenden“ Personenkreis soll ein Eindruck von der Bedeutung eines/ihres Stadtarchivs vermittelt werden, außerdem das Archiv über Linz hinaus bekannt gemacht werden und Kontakt zu anderen Archivaren, Archiven und kulturellen Institutionen aufgebaut werden.

Der Inhalt der Seite besteht zum einen aus Fotos bzw. Fotoalben, und da die Erfahrung aus der täglichen Archivarbeit zeigt, dass gerade Laien besonders auf Bildmaterial fixiert sind und dementsprechend auch das Feedback auf bebilderte Pinnwandeinträge in der Regel deutlich höher ist, wird auch den meisten Beiträgen mindestens ein Foto beigefügt. Beiträge beinhalten beispielsweise Eindrücke aus dem Archivalltag wie die Bearbeitung von Anfragen, das Vorbereiten von Ausstellungen oder die Arbeit an einer Publikation. Ein Jahr lang war ein weiterer fester Bestandteil der Pinnwandeinträge die monatliche Rubrik „Daten aus der Linzer Stadtgeschichte“, die ein historisches Ereignis als Text mit Bild(ern) in Form einer Notiz vorstellt.

Neben eigenen Beiträgen werden außerdem regelmäßig Pinnwandeinträge verwandter Facebook-Seiten geteilt – hier ein Beispiel von 2012 -, aber auch Porträts von Linzer Persönlichkeiten, Veranstaltungen aus dem Bereich Geschichte und Kultur, Pressemitteilungen oder Fernsehbeiträge. Des Weiteren werden thematisch ähnliche Facebook-Seiten vorgestellt oder auch andere Online-Portale. Über die Chronik – Leiste rechts – lassen sich sehr schön die Geschichte des Archivs darstellen und verschiedene und/oder besondere Archivalien zeigen. Die Liste der „Meilensteine“ wird  nach und nach ergänzt. Hier ein Beispiel, wie beliebt Fotos und besonders natürlich alte Aufnahmen sind. Für Veranstaltungen wie z.B. Ausstellungen lässt sich mittels eines Extra-Tools sehr gut Werbung machen. Facebook stellt außerdem ausführliche Statistiken für seine Fan-Seiten zur Verfügung, zum Beispiel die Verteilung der Nutzer nach Geschlecht, Alter und Herkunftsort, oder etwa die Reichweite der Beiträge.

Im Dezember wurde dann die Web 2.0 Präsenz erweitert um eine Google+-Seite. Sehr unpraktisch dabei der umständlich Link, Vanity-URLs führt Google aus Sicherheitsgründen nur sehr zögerlich ein. Es gibt die Möglichkeit, die Seite zu „plussen“ und/oder in seine „Kreise“ aufzunehmen. Ansonsten ist die Google+-Seite ähnlich aufgebaut wie die früheren Facebook-Seiten, also Beiträge chronologisch unter- bzw. nebeneinander, allerdings ohne die Chronik. Die Inhalte sind mit denen der Facebook-Seite weitgehend identisch, und auch die „Übersicht“ ist ihrem Äquvalent, der „Startseite“ von Facebook, sehr ähnlich.

Ebenfalls seit Dezember 2011 twittert das Stadtarchiv Linz auch. Neben eigenen Beiträgen werden auch Beiträge anderer retweetet / beantwortet / zitiert. Des Weiteren wurde ein YouTube-Kanal eingerichtet, der nach und nach mit Filmen aus dem mittlerweile größtenteils digitalisierten Filmarchiv bestückt wird. Hier findet sich auch ein schönes Beispiel für Crowdsourcing, denn ein zuvor undatierter Film konnte mithilfe eines Nutzers bis aufs Jahr genau bestimmt werden.

Zur Präsentation von Bildbeständen bieten sich Plattformen wie flickr oder Pinterest an, die das Stadtarchiv Linz allerdings nicht nutzt. Hier als Beispiel der Auftritt des Stadtarchivs Speyer, das flickr u.a. auch für Crowdsourcing nutzt, denn mithilfe von Nutzern sollen und wurden auch schon bislang nicht identifizierte Fotos eingeordnet.

Last but not least bloggt das Stadtarchiv Linz seit Kurzem auch im wissenschaftlichen Blogportal hypotheses.org. Das Blog dient aktuell vor allem als Online-Katalog für unsere Ausstellung zum Ersten Weltkrieg und soll sukzessive auch mit Beiträgen zur Stadtgeschichte und weiteren Inhalten, auch zu Archiven & Web 2.0, gefüllt werden.

Wie man der letzten Folie entnehmen kann, ist das Zwischen-Fazit des Web 2.0-Experiments des Stadtarchivs Linz am Rhein absolut positiv. Das Archiv hat davon in jeder Hinsicht enorm profitiert. Der Zeitaufwand ist vergleichsweise gering und beläuft sich auf etwa drei bis vier Stunden pro Woche. Ich kann diesen Schritt – auch „Mehr-Personen-Archiven“ – nur empfehlen.

Quelle: http://archivlinz.hypotheses.org/216

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Digitale Bildarchive für Historiker_innen im Netz | Teil 1

Ob für den eigenen Wissenschaftsblog oder für den Unterricht, ob für das geplante Online-Geschichtsportal oder für den Gastbeitrag im Feuilleton: Immer wieder suchen wir in geschichtswissenschaftlichen Zusammenhängen nach passenden Bildern. Nicht immer ist es so leicht, fündig zu werden, obendrein will man sich auch keiner Verletzung des Urheberrechts schuldig machen. In einer kleinen Artikelserie sollen hier einige Portale vorgestellt werden, auf denen man nicht nur Bilder mit einer ausreichenden Qualität und von fachlichem Informationsgehalt findet, sondern auch solche, die man bedenkenlos unentgeltlich für eigene Publikationen nutzen kann – vorausgesetzt, man hält sich an bestimmte Regeln. Es geht hier um eine Auswahl der – aus meiner Sicht – am besten für historische Themen geeigneten Online-Bildarchive, die zudem frei zugänglich sind und Bilder zur kostenlosen Weiternutzung zur Verfügung stellen.

Bildersuche mit Google – ein heikles Unterfangen

Die meisten werden erste Suchen nach Bildmaterial mit der Bildersuchfunktion von Google unternommen haben. Wie bei anderen Recherchen ist der Klick auf die Google-Suchmaske auch hier zum reflexartigen ersten Zugriff geworden. Allerdings ist dieser Weg allenfalls dazu geeignet, sich einen ersten Eindruck über die bildliche Präsenz eines Themas/Namens etc. im Netz zu verschaffen. Wirklich präzise und verlässliche Ergebnisse erzielt man hier nicht. Selbst wenn man die erweiterten Suchfunktionen nutzt, wird man nicht glücklich. Zwar gibt es hier die Möglichkeit, nach frei nutzbaren Inhalten zu suchen (siehe Screenshot), doch kann man sich dennoch nicht sicher sein, dass die angezeigten Ergebnisse tatsächlich urheberrechtlich unbedenklich sind. Zudem ist die Google-Bildersuche nicht besonders genau und liefert daher zum Teil kuriose bis absurde Funde.

Google-Bildersuche

Wikimedia Commons

Die von der Wikimedia-Stiftung (welche u.a. auch die allseits bekannte Online-Enzyklopädie Wikipedia verantwortet) betriebene Seite Wikimedia Commons dürfte den meisten schon einmal begegnet sein – nämlich schlichtweg durch das Aufrufen eines Wikipedia-Eintrags. Die Bilder, welche in die Artikel auf Wikipedia eingebunden sind, werden durchweg in der Bildsammlung Wikimedia Commons verwaltet. In der Selbstbeschreibung wird die Sammlung als  “media file repository” charakterisiert, es geht also nicht nur um Bilder, sondern auch um multimediale Ressourcen. Dennoch machen Fotografien und Grafiken den größten Teil der Sammlungen aus, welche erklärtermaßen zur Nutzung auch außerhalb der Wikipedia oder anderer Wikimedia-Projekte zur Verfügung gestellt werden. Wie das “Commons” [dt.: Gemeingut, Allmende] im Namen der Seite schon erkennen lässt, handelt man hier im Sinne einer Philosophie des freien Teilens von Inhalten. Inhalte, die hier hochgeladen werden, sollen zur freien Nutzung bereitstehen und sind in der Regel mit einem Hinweis dazu, unter welchen Bedingungen dies geschehen sollte, versehen. Das Bildmaterial kann etwa frei von Urheberrechten sein [engl. public domain] und könnte dann sogar ohne Verweis auf Fotograf oder Schöpfers (einer Grafik) weiterverwendet werden.1

Durch das individuelle Hochladen von Bildern durch einzelne User entsteht nach und nach ein buntes Sammelsurium, bei dem man manchmal auch Zufallsfunde machen kann, aber Bildbestände eben nicht systematisch erschlossen werden. Anders sieht dies bei den Kooperationen aus, welche Wikimedia Commons mit verschiedenen kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen eingeht, die für geschichtswissenschaftliche Nutzungsszenarien von besonderem Interesse sind. Eine der ersten in dieser Hinsicht relevanten Kooperationen wurde 2008 mit dem (deutschen) Bundesarchiv geschlossen, die allerdings 2010 nach zahlreichen Urheberrechtsverstößen beendet wurde. Mit etwas mehr als 82.000 Bildern ist der Bestand des Bundesarchivs (der weiterhin verfügbar bleibt) momentan immer noch die zweitgrößte Sammlung in den Wikimedia Commons. Weitere Beispiele für historische Bildarchive auf dieser Seite sind die US National Archives and Records Administration (NARA), das niederländische Tropenmuseum oder die Deutsche Fotothek. Die Recherche erfolgt über eine Suchmaske oder über den Zugriff auf die Startseiten der jeweiligen Sammlungen.

Im nächsten Teil werden die Sammlungen auf Flickr Commons vorgestellt.

 

 

 

 

  1. Allerdings ist die Angabe des Fundortes nicht nur für andere Nutzer hilfreich, sondern m.E. auch gute Gepflogenheit.

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/394

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Wir basteln uns ein Hashtag | Heute: Historische Hilfswissenschaften | Ein Vorschlag: #AuxHist

Heute bei Twitter: @HistMonast @Mareike2405 Gibt es bereits einen Hashtag für Tweets, die sich mit den historischen Hilfswissenschaften befassen? — Digitale Akademie (@digicademy) August 15, 2013 @Mareike2405 @digicademy @HistMonast Ja, verwendet werden beispielsweise: #palaeography #codicology #heraldry … — Maria Rottler (@MariaRottler) August 15, 2013 @Mareike2405 @digicademy Vorschlag: #auxhist — Maria Rottler (@MariaRottler) August 15, 2013 hi #twitterstorians – is there a hashtag for the auxiliary sciences in history? what about #auxhist ? @MariaRottler @digicademy — Mareike König (@Mareike2405) August 15, 2013 @Mareike2405 @digicademy Anselm [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/5263

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Wie man das Leistungsschutzrecht auch nutzen kann: Google dreht den Spieß um

http://www.internet-law.de/2013/06/google-reagiert-auf-das-leistungsschutzrecht.html Die Verlage haben durch ihr aggressives Lobbying in Sachen Leistungsschutzrecht nun genau das erreicht, was sie vermeiden wollten — auch wenn es jeder vorhergesagt hat: Google nimmt fortan nur noch Angebote von Verlagen in seinen Newsreader auf, welche ausdrücklich ihre Zustimmung hierzu erteilt haben. Die Verlage haben sich nun ins eigene Bein geschossen: Entweder […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4533/

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Weitere Museen öffnen ihre Pforten dem Google Art Project

George-Eastman House Kopie
In Rochester, N.Y. können Interessierte die Geschichte der Fotografie ab 1840 erleben. Das George Eastman House, benannt nach dem Gründer der Eastman Kodak Company, päsentiert Inkunabeln der Fotografie von 1840 bis in die späten 90er Jahre des 20. Jahrhunderts. Jüngst hat das älteste Museum für Fotografie seine Schätze dem Google Art Project zur Verfügung gestellt.  Jedes Foto kann dabei vergrößert werden und wird um Zusatzinformationen (Technik, Maße, Motiv) ergänzt. Den lichtempfindlichen Originalen kommt diese Präsentationsform sehr gelegen.

County MuseumAuch das Los Angeles County Museum präsentiert fortan 100 ausgewählte Werke seiner beeindruckenden Sammlung im Open Source Projekt. Bei dem virtuellen Gang durch die Galerie hingegen kann nicht alles, was im Museum zu sehen ist, am Rechner 1 zu 1 betrachtet werden. Werke bei denen die Urheberrechte fraglich sind, erscheinen verschwommen – weshalb James Tissot vom “Gerhard Richter-Effekt” spricht.

Cincinnati Museum Center im Google Art ProjectEuphorisch vermeldet ebenso das Cincinnati Museum Center seine Präsenz im Google Art Project. 200 Werke hat das Museum mittlerweile hochgeladen.

Das Google Art Project ist vor einem Jahr gestartet und präsentiert mittlerweile mehr als 40.000 Kunstobjekte aus 200 internationalen Sammlungen in 40 Ländern. Dabei stellen die Museen nicht ihre vollständige Sammlungen ins Netz, sondern lassen den interessierten “Surfer” durch die Welt der Kunst gleiten. Das macht Appetit auf mehr und wird sich über kurz oder lang auch in den Besucherzahlen der Museen widerspiegeln.

 

Quelle: http://dss.hypotheses.org/1175

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Das twittern/posten/teilen die anderen: #HistMonast (4)

Anlässlich des Workshops “Fälschung als Mittel der Politik? Pseudoisidor im Licht der neuen Forschung“, der am 22./23. Februar 2013 in Köln stattfindet, hat Clemens Radl (@rotula) in einem sehr lesenswerten Beitrag auf Archivalia wichtige online verfügbare Quellen und Literatur zusammengestellt: “Pseudoisidor. Wegweiser zu Online-Ressourcen“.   Zur Tagung “Benedikt – gestern und heute. Norm, Tradition, Interaktion”, die im November in Mannheim stattfand, ist nun ein Tagungsbericht, den Daniela Hoffmann verfasst hat, online: Benedikt – gestern und heute. Norm, Tradition, Interaktion. 22.11.2012-23.11.2012, Mannheim, in: H-Soz-u-Kult, 21.01.2013, [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/2313

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