Reichsstädtische Außenbeziehungen in Kriegszeiten – Aachen im Holländischen Krieg

Nachdem ich mein von Prof. Dr. Michael Rohrschneider betreutes Dissertationsprojekt zu den Außenbeziehungen der Reichsstadt Aachen schon 2018 in einem Werkstattbericht vorgestellt habe, bietet die Publikation der Dissertation[2] selbst Gelegenheit, an dieser Stelle in einem „Abschlussbericht“ die weitere Entwicklung meiner Arbeit und einige der wichtigsten Ergebnisse zu präsentieren.

Eingrenzung des Untersuchungszeitraums

Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgehen, dass sich der Titel meines ursprünglichen Werkstattberichts noch auf einen deutlich längeren Zeitrahmen bezieht, als jener, welcher letztlich in der fertigen Dissertation behandelt wird. Diese Eingrenzung des Untersuchungszeitraums auf die Phase zwischen dem Angriff der französischen Truppen auf die Republik der Vereinigten Niederlande 1672 und dem Abzug der französischen Truppen aus Aachen im Dezember 1679 bot sich an, da im Lauf des Quellenstudiums die Erkenntnis wuchs, dass die Überlieferung insbesondere der Aachener Korrespondenzen mit eigenen Agenten und Syndizi, aber auch den Akteuren der französischen Seite für die Zeit nach 1679 deutlich lückenhafter ist als jene während des Holländischen Kriegs. Die Entscheidung, die Akten aus der Zeit der späteren Kriege Ludwigs XIV. auszuklammern, ermöglichte somit eine stärkere Fokussierung und intensivere Untersuchung eines trotz einiger kleinerer Überlieferungslücken insgesamt kohärenten und außerdem recht umfangreichen Quellenkorpus.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2023/04/aachen-im-hollaendischen-krieg/

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Revolutionary France’s War of Conquest in the Rhineland. Conquering the Natural Frontier 1792-1797

Das Hauptthema der 2019 erschienenen Monographie von Jordan R. Hayworth sind die “natürlichen Grenzen” Frankreichs bis an den Rhein als Ostgrenze. Hayworths Grundthese ist dabei, dass die “natürlichen Grenzen” kein jahrhundertelanges Grundthema der französischen Deutschlandpolitik waren, wie es die ältere Forschung oft angenommen hatte. Vielmehr wandelte sich erst im Zeitraum der Französischen Revolutionskriege 1792 bis 1797, also dem der Eroberung der “natürlichen Grenzen” bis zum Rhein, mehrmals der Diskurs der politischen Akteure zur Frage einer möglichen Annexion des Rheinlands oder der Errichtung einer rheinischen “Schwesterrepublik”. Hayworth weitet dabei die Analyse der “natürlichen Grenzen” von der politischen und intellektuellen Dimension, in der sie bereits oft behandelt wurden, auf die konkrete militärische Dimension aus und stellt den Zusammenhang zwischen den Ideen der politischen Akteure und ihrer konkreten Politik in Bezug auf das Rheinland in den Mittelpunkt. Er weist darauf hin, dass die Eroberung der “natürlichen Grenzen” oft als Konstante der französischen Deutschlandpolitik vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert angesehen wurde (beispielsweise bei Sorel[1]), während sie in anderen Fällen als Ergebnis der Revolution aufgefasst wurde, deren Umwerfungen ab 1792 zu einem Paradigmenwechsel der Außenpolitik gegenüber dem Heiligen Römischen Reich geführt hätten (siehe beispielsweise Zeller[2]). Einig war man sich in der älteren Forschung darin, dass die “natürlichen Grenzen” bis zum Rhein ab 1792 eine zentrale Rolle in der republikanischen Rhetorik innehatten. Die Ansicht, die “natürlichen Grenzen” seien ein zentrales Element vom Mittelalter an gewesen, wird heute zumeist kritisch gesehen und als Ausdruck eines späteren Nationalmythos gedeutet.



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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/11/rezension-revolutionary-france-war-rhineland-poesch/

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GAG315: Der Mehlkrieg von 1775

Wir springen in dieser Folge ins Frankreich des 18. Jahrhunderts. Der alte König ist tot, der neue gerade erst auf dem Thron, und sein Finanzminister Turgot, inspiriert vom Geiste der Aufklärung, beschließt einen wichtigen Teil des französischen Wirtschaftssystems zu reformieren.

Doch es kommt alles ganz anders, als erhofft.

Das erwähnte Buch heißt “The Flour War” von Cynthia Bouton

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Quelle: https://www.geschichte.fm/archiv/gag315/

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Willy Ronis fotografiert in der DDR

Willy Ronis fotografiert in der DDR

ARCHIV-AUGUST 2022

Die Visual History-Redaktion nutzt den Monat August, um interessante, kluge und nachdenkenswerte Beiträge aus dem Visual History-Archiv in Erinnerung zu rufen. Für die Sommerlektüre haben wir eine Auswahl von acht Artikeln getroffen – zum Neulesen und Wiederentdecken!

(8) Im letzten Jahr war die Ausstellung in Versailles zu sehen, nun kann sie noch bis zum 11. September 2022 im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, Dieselkraftwerk, in Cottbus besucht werden: Willy Ronis – Zuerst das Leben. Ronis war einer der wichtigsten Repräsentanten der französischen Fotografie. Im Jahr 1967 bereiste er die DDR und erarbeitete aus seinen Fotografien eine Ausstellung in Frankreich. „Die Fotografien zeigen nicht nur den fotografischen Ansatz von Willy Ronis und seine Bildsprache, sondern sie erweisen sich bei näherer Betrachtung auch als zeithistorische Quelle und als widerspenstiges Dokument kultureller Aneignung auch jenseits des Kalten Kriegs“ – wie unser ZZF-Kollege Andreas Ludwig in seiner Rezension schreibt.



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Quelle: https://visual-history.de/2022/08/31/willy-ronis-fotografiert-in-der-ddr/

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Ein Sommer in Brühl

Abb. 1: Philippe de Champaigne: Jules Mazarin, Musée du Louvre, Département des Peintures, RF 2680

Im Sommer 1651 drohte der französische Erste Minister und Kardinal Jules Mazarin in ein besonders tiefes Sommerloch zu stürzen, als er aus Paris vertrieben wurde und ins Exil gehen musste. Nur mit wenigen Vertrauten unterwegs, hielt der italienischstämmige Kardinal aber regen Briefkontakt in ganz Europa, um seine Getreuen in Frankreich anzuweisen und seine baldige Rückkehr zu ermöglichen – Briefe, die allesamt einen Ausstellungsort tragen: Brühl im Rheinland. Aus Frankreich kommend hatte er bei Kurfürsten von Köln Unterkunft angefragt und war letztlich in die kurfürstliche Residenz in Brühl auf Kurkölner Boden komplimentiert worden. Hier saß Mazarin einen Sommer lang fest. Politisch nicht minder aktiv, doch – aus Pariser Perspektive – in die Peripherie gedrängt, sah sich Mazarin im Rheinland diversen Herausforderungen ausgesetzt, die seinen kurzzeitigen Aufenthalt gerade aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts interessant erscheinen lassen.

 



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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/08/mazarin-in-bruehl-bechtold/

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#museumsreport Lascaux IV. Centre International d’Art Pariétal

https://www.lascaux.fr/en

Im Jahre 1940 wurde die jungpaläolithische Höhle von Lascaux entdeckt. Zum Schutz vor hohem Besucherandrang wurden Nachbildungen erstellt. Während Lascaux II und Lascaux III die Höhle nur in Teilen nachbildeten, präsentiert Lascaux IV Reproduktionen aller Kunstwerke und auch einiger kompletter Räume. Für den Laien und wohl auch den Experten ist ein Unterschied mit bloßem Auge nicht erkennbar. So bietet Lascaux IV dem Besucher eine Doppelsensation: die urgeschichtlichen Höhlenmalereien und ihre neuzeitliche Reproduktion. Der museumspädagogische Einsatz moderner Technologien ist behutsam genug, um das urgeschichtliche Flair nicht zu (zer)stören.



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Quelle: https://eindruecke.achmnt.eu/2020/07/13985/

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Nach dem „Kopftuchurteil“ des Bundesverfassungsgerichts – Staat, Gesellschaft, Religion und die Vielfalt im 21. Jahrhundert

Wolfgang Schmale stellt das jüngste "Kopftuchurteil" des Bundesverfassungsgerichts vom 14.1.2020 in den historischen Kontext von Vielfalt in Staat , Gesellschaft und Religion.

Der Beitrag Nach dem „Kopftuchurteil“ des Bundesverfassungsgerichts – Staat, Gesellschaft, Religion und die Vielfalt im 21. Jahrhundert erschien zuerst auf Wolfgang Schmale.

Quelle: https://wolfgangschmale.eu/kopftuchurteil-bverfg-januar-2020/

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#durchsichten Sexualität und Politik um 1968. Eine transnationale Geschichte?

durchsichten-online.de/mn6we Recent historiography stresses the ‘fundamentally transnational’ character of ‘1968’. The revolt against traditional sexual mores in this vein appears to be one aspect of a transnational or even global ‘youth revolt’. However, when looking beyond slogans such as ‘Make love, not war’ and the iconic images of Berlin’s ‘Kommune 1’, we discover fundamental differences […]

Quelle: https://www.einsichten-online.de/2019/04/10203/

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Bonn sur le Rhin

Vom 21. November 2018 bis zum 24. Februar 2019 findet im Stadt-Museum Bonn eine Ausstellung zur Besatzung der Stadt nach dem Ersten Weltkrieg statt. Am 11. November 1918 schwiegen die Waffen und die deutsche Armee musste sich auf das rechte Rheinufer zurückziehen. Alliierte Truppen rückten nach und am 8. Dezember 1918 marschierten kanadische Verbände in Bonn ein. Über sieben Jahre lang blieb die Stadt besetzt, zunächst von britischen, ab Februar 1920 von französischen Truppen. Mitunter lagen bis zu 10.000 Soldaten in der Stadt, besonders in der französischen Zeit kamen noch zahlreiche Familienangehörige dazu.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2018/11/bonn-sur-le-rhin/

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Datenbank zu französischen und französischsprachigen Digital Humanities Projekten Online

Sich einen Überblick über digitale Projekt zu verschaffen ist oftmals nicht leicht. Mit einer eigenen Datenbank zu digitalen Projekten und digitalen Ressourcen möchte die Society for French Historical Studies als Betreiberin von H-France dies jetzt für die französische und francophone Forschung  erleichtern und ruft dazu auf, die eigenen Projekte in der neuen Datenbank zu melden:  https://www.h-france.net/dh/registry/search.php

Die Datenbank ist nach Zeitraum, Fachgebiet, Materialtyp, Sprache und geografischem Schwerpunkt durchsuchbar. Zusätzlich existiert eine Stichwortsuche in den Beschreibungen des Projekts.

Derzeit sind noch wenige Projekte eingetragen, daher also auch hier der Aufruf, eigene Projekte zu melden.



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Quelle: https://dhdhi.hypotheses.org/5393

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