Köln im Frühmittelalter. Die Entstehung einer heiligen Stadt 400-1100

Das im November 2023 erschienene Buch ist der zweite Band der auf dreizehn Bände angelegten Kölner Stadtgeschichte, von der mittlerweile fast alle Bände erschienen sind. Zeitlich schließt er an den 2004 erschienenen Band 1 von Werner Eck zur Geschichte Kölns in römischer Zeit an und leitet über zu dem 2016 erschienenen, noch in weiten Teilen von Hugo Stehkämper († 2010) verantworteten und Carl Dietmar zum Druck gebrachten Band zu Köln im Hochmittelalter an, der 1074/75 einsetzt.

Gegliedert ist der als Handbuch konzipierte Band in drei Hauptteile nach den (Wiederanfängen) in der Merowingerzeit 400-700, der Karolingerzeit 700-900 und der Zeit der Ottonen und Salier 900-1100 und bettet Köln damit in die Geschichte des (fränkischen, fränkisch-deutschen und schließlich römisch-deutschen Reiches) ein. Diese Einbindung in die äußeren Läufte der Welt, die auch der meist geringen Quellendichte für diese Zeit geschuldet ist, wird in der Einleitung ebenso erläutert wie die Verschiedenheit der Verhältnisse in Köln zu Beginn des Untersuchungszeitraum um 400 und zu dessen Ende um 1100. Um die Ereignisse und Entwicklungen über Jahrhunderte und verschiedene Zäsuren hinweg dennoch mit einem roten Faden erzählen zu können, hat sich Karl Ubl entschlossen, die Heiligkeit Kölns als ein Leitmotiv zu nutzen – nicht nur, weil dieses noch heute ein greifbares Motiv Kölner Identität ist. Sondern vor allem, weil es seit dem Beginn des 9. Jahrhunderts konkret in den Quellen greifbar ist, womit die spätestens seit der Mitte des 5. Jahrhunderts greifbare, zunehmende Durchdringung Kölns durch sakrale Monumente und damit wohl auch christliche Praktiken sich in der Kölner Identität verdichtet. Zudem finden sich unter diesem Konstrukt sowohl die weltlichen als auch die geistlichen Bewohner:innen Kölns wieder.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2023/06/rezension-koeln-im-fruehmittelalter-stieldorf/

Weiterlesen

zeit.punktNRW

Ende 2022 lief die zweite Förderphase des vom  nordrhein-westfälischen Miniisteriums für Kultur und Wissenschaft gefördeten Landesprojektes zur Zeitungsdigitalisierung[1] aus. Aus diesem Anlass sollen die bisher erzielten Projektergebnisse aus rheinischer Perspektive dargestellt und die noch ausstehenden Arbeiten skizziert werden.

Betrachten wir zunächst die Gesamtzahlen:
In den vergangenen drei Jahren ist das Portal um weitere 7.800.000 Seiten angewachsen. Grundlage der Digitalisierung war wie in der ersten Förderphase (2017-2019)  der Mikrofilm insgesamt wurden innerhalb von 36 Monaten in den beiden Digitalisierungsstätten in Münster und Brauweiler 4.602 Mikrofilme aus nordrhein-westfälischen Gedächtniseinrichtungen, in der Regel kommunale Archive, gescannt. Dazu kam die Digitalisierung von Mikrofiches aus 13 rheinischen und westfälischen Archiven durch einen hessischen Dienstleister.



[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2023/05/zeit-punktnrw/

Weiterlesen

Reichsstädtische Außenbeziehungen in Kriegszeiten – Aachen im Holländischen Krieg

Nachdem ich mein von Prof. Dr. Michael Rohrschneider betreutes Dissertationsprojekt zu den Außenbeziehungen der Reichsstadt Aachen schon 2018 in einem Werkstattbericht vorgestellt habe, bietet die Publikation der Dissertation[2] selbst Gelegenheit, an dieser Stelle in einem „Abschlussbericht“ die weitere Entwicklung meiner Arbeit und einige der wichtigsten Ergebnisse zu präsentieren.

Eingrenzung des Untersuchungszeitraums

Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgehen, dass sich der Titel meines ursprünglichen Werkstattberichts noch auf einen deutlich längeren Zeitrahmen bezieht, als jener, welcher letztlich in der fertigen Dissertation behandelt wird. Diese Eingrenzung des Untersuchungszeitraums auf die Phase zwischen dem Angriff der französischen Truppen auf die Republik der Vereinigten Niederlande 1672 und dem Abzug der französischen Truppen aus Aachen im Dezember 1679 bot sich an, da im Lauf des Quellenstudiums die Erkenntnis wuchs, dass die Überlieferung insbesondere der Aachener Korrespondenzen mit eigenen Agenten und Syndizi, aber auch den Akteuren der französischen Seite für die Zeit nach 1679 deutlich lückenhafter ist als jene während des Holländischen Kriegs. Die Entscheidung, die Akten aus der Zeit der späteren Kriege Ludwigs XIV. auszuklammern, ermöglichte somit eine stärkere Fokussierung und intensivere Untersuchung eines trotz einiger kleinerer Überlieferungslücken insgesamt kohärenten und außerdem recht umfangreichen Quellenkorpus.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2023/04/aachen-im-hollaendischen-krieg/

Weiterlesen

Neues DFG-Projekt an der Forschungsstelle Köln

Eine der Grundlagen des neuen Projekts: Der Beleg für einen Hauskauf der Begine Elisabeth de Bunna im Jahr 1316. Quelle: Historisches Archiv der Stadt Köln, Schreinsbuch 302 fol. 87rb; Foto: Letha Böhringer

Im März 2022 geht an der Universität von Köln ein neues Projekt an den Start: „Beginen in Köln: Sozialgeschichte urbaner Frömmigkeit vom 13. bis zum 15. Jahrhundert“. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt, in dessen Rahmen eine umfassende Monographie zu den Kölner Beginen des Mittelalters und eine Datenbank mit 2100 Datensätzen zu namentlich bekannten Beginen entstehen werden. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.

Beginen waren fromme Frauen, die außerhalb der Klöster und ohne Klausur ein eheloses Leben in Gebet und Kontemplation führten.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/03/beginen-projekt-koeln/

Weiterlesen

Neues DFG-Projekt an der Forschungsstelle Köln

Eine der Grundlagen des neuen Projekts: Der Beleg für einen Hauskauf der Begine Elisabeth de Bunna im Jahr 1316. Quelle: Historisches Archiv der Stadt Köln, Schreinsbuch 302 fol. 87rb; Foto: Letha Böhringer

Im März 2022 geht an der Universität von Köln ein neues Projekt an den Start: „Beginen in Köln: Sozialgeschichte urbaner Frömmigkeit vom 13. bis zum 15. Jahrhundert“. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt, in dessen Rahmen eine umfassende Monographie zu den Kölner Beginen des Mittelalters und eine Datenbank mit 2100 Datensätzen zu namentlich bekannten Beginen entstehen werden. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert.

Beginen waren fromme Frauen, die außerhalb der Klöster und ohne Klausur ein eheloses Leben in Gebet und Kontemplation führten.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/03/beginen-projekt-koeln/

Weiterlesen

Mit “Rentnern” gegen die Protestantische Ethik

“Bonn – Die Universität mit Hofgarten, Verlag der Hofkunsthandlung Edm. von König, Heidelberg. Nr. 60, N. e. Original von H. Hoffmann”, Sammlung Museum Wolmirstedt.

Selten wird eine Stadt so galant beleidigt wie das rheinische Bonn. Dass die Stadt im Urteil John Le Carrés zwar nur halb so groß, aber doppelt so tot sei wie Chicagos Hauptfriedhof, reiht sich in andere Invektiven gegen das “Bundesdorf” ein.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/11/mergel-rentner-protestantische-ethik-mitteilung/

Weiterlesen

Studien zur Geschichte von Bonn im Früh- und Hochmittelalter. Stifte, Klöster und Pfarreien

Die Sichtung, Sondierung und Auswertung tausender, zu einem beträchtlichen Teil noch unedierter Urkunden und weiterer schriftlicher Quellen, ergänzt durch eine bis ins kleinste Detail gehende Aufarbeitung hauptsächlich archäologischer und historischer Literatur, das Ganze akribisch belegt und nachgewiesen in einem Apparat von über 3.000 Fußnoten (leider durchgehend gezählt) und eingegrenzt auf einen relativ engen Untersuchungsraum – dies alles klingt gleichsam nach Sisyphos-Arbeit, der sich die Archivarbeit ja in der Tat oft nähert und die Vf. in seinem umfangreichen Vorwort zumindest auch andeutet, und für viele klingt dies sicherlich auch nach einem Lebenswerk. Dies gilt aber sicher nicht bei Manfred van Rey, der in seiner langen Schaffenszeit gleich mehrere solcher opera permagna unternommen und vorgelegt hat und mit seinen “Studien zur Geschichte von Bonn” nun ein weiteres nachlegt.

Das Werk ist in zwei große Blöcke gegliedert: der erste gilt den Klöstern und Stiften, in dem Vf. diese nicht nur als “Zentren des geistig-spirituellen Lebens” (S. 16), sondern auch – und vor allem – in ihrer Funktion quasi als ‘Wirtschaftsunternehmen’ bis ins Kleinste nachzeichnet; der zweite, der in quantitativer Hinsicht etwa nur die Hälfte des ersten umfasst, widmet sich sodann den Pfarreien und ihren Kirchen, deren konkreter Untersuchung im Einzelnen allgemeine Überlegungen und Beobachtungen wie etwa zum Verhältnis von pagus und Dekanat oder zur Entstehung und Dotation von Pfarrkirchen vorangestellt sind.

Auch im Innern der Blöcke ist eine gewisse Diskrepanz zwischen den Untersuchungen und Darstellungen zu den einzelnen Einrichtungen zu erkennen.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/09/rezension-bonn-mittelalter-stifte-kloester-pfarreien-bauer/

Weiterlesen

Die Stadt und die Anderen

Im September 2018 fand in Bonn die Tagung „Die Stadt und die Anderen. Wahrnehmung und Erfahrung von Fremdheit in Selbstzeugnissen und Chroniken des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit“ statt. Im Zentrum der Tagung stand der Kölner Chronist Hermann Weinsberg (1518–1597), dessen Geburtstag sich 2018 zum 500. Mal jährte. Nun ist der gedruckte Sammelband erschienen.

Städte waren und sind Orte der Begegnung mit Fremden. Wer oder was als ‚fremd‘ angesehen wird, ist immer abhängig von der Definition des Eigenen. Die Konstruktion von Fremdheit dient damit auch der Sinnstiftung mit Blick auf die eigene Identität. Städtische Selbstzeugnisse und Chroniken des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit reflektieren diese Zusammenhänge in unterschiedlicher Weise.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/06/tagungsband-weinsberg500/

Weiterlesen

Köln. Eine Stadtgeschichte in Bildern (4 Bde.)

Wer unbedingten Wert auf eine detailliert in Breite und Tiefe angelegte wissenschaftliche Darstellung legt, mag zur Buchreihe „Geschichte der Stadt Köln“ greifen, die auf 13 Bände angelegt ist (von denen immerhin neun bereits erschienen sind). Dass sich Kölner Stadtgeschichte auch anders darstellen lässt, zeigen die vier Bände, für die Werner Schäfke die Texte und Wolfgang F. Meier die Fotos beigesteuert haben.

Gerechterweise wird man gleich festhalten müssen, dass beide Projekte sich zwar demselben Thema widmen, in ihren jeweiligen Konzeptionen jedoch nicht vergleichbar sind. Bereits mit dem Titel „Stadtgeschichte in Bildern“ wird der besondere Ansatz klar, und hervorzuheben ist, dass die Abbildungen tatsächlich nicht bloß Beiwerk sind, sondern das Rückgrat dieses Projekts darstellen.

Deswegen zunächst kurz zur Anlage der Bände: Die Fotos stehen im Mittelpunkt, indem pro Band um die 80 Motive einzelne historische Themen vorstellen: Während die rechte Seite das Bildmotiv zeigt, bietet die linke Seite eine knappe historische Einordung. Auf diese Weise schreiten die vier Bände rund 2000 Jahre Kölner Geschichte ab. Der erste Band beinhaltet die Gründung der Römer, die antiken Jahrhunderte und das frühe Mittelalter, im Grunde dunkle Jahre, in denen Kölner Stadtgeschichte im Vergleich zu späteren Epochen nur deutlich schemenhafter fassbar ist.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/05/rezension-koeln-eine-stadtgeschichte-in-bildern-kaiser/

Weiterlesen

Köln im Spätmittelalter 1288–1512/13 (Geschichte der Stadt Köln, Band 4)

Die Bedeutung der Stadt Köln, die im Spätmittelalter eine der wichtigsten Städte nördlich der Alpen gewesen ist, spiegelt sich in ihren zahlreichen Quellen wider, die ohne eine entsprechende geschichtswissenschaftliche Aufbereitung und allgemeinverständliche Präsentation für die Öffentlichkeit oft nur schwer verständlich sind. Innerhalb der monumentalen, von Werner Eck herausgegebenen, 13-bändigen Reihe der „Geschichte der Stadt Köln“ liegt nun mit Band 4 „Köln im Spätmittelalter 1288–1512/13“ ein weiterer wichtiger Teil dieser Präsentation vor, der die ferne spätmittelalterliche Epoche mit ihren vielen Eigenheiten für heutige Menschen begreifbar macht. Grundsätzlich gilt, dass jede Gesamtdarstellung – und es überrascht, dass es zu dieser, der vielleicht bedeutsamsten, Zeit der Kölner Geschichte, bisher keine Gesamtdarstellung gab – immer nur so gut sein kann, wie die Summe ihre Vorstudien.

Mit Wolfgang Herborn vom früheren Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande in Bonn war für den thematischen Zuschnitt des Bandes sicherlich der am besten eingelesene und aufgrund seiner zahlreichen Aufsätze und Monographien erfahrenste Autor gefunden worden. Allein über die Vorarbeiten konnten dessen Tätigkeiten aufgrund seines Todes 2015 nicht hinausgehen. Das der Band trotzdem eine druckfähige Form erreicht hat, was gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, ist dem Engagement von Carl Dietmar unter der Leitung von Werner Eck zu verdanken. Sie haben Herborns Vorarbeiten zu einem erfolgreichen Abschluss geführt.

Der auf die Berichtszeit 1288–1512/13 ausgelegte Band präsentiert, unterteilt in zwölf große Abschnitte in insgesamt 31 Kapiteln, die wichtigsten Aspekte der Kölner Geschichte im Spätmittelalter.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/03/rezension-koeln-im-spaetmittelalter-wozniak/

Weiterlesen
1 2 3 9