Museumsverband Mecklenburg-Vorpommern: Kulturgüter müssen dem Markt entzogen werden

Neulich meldeten wir einen Beschluss des Museumsverbands Mecklenburg-Vorpommern, der den Schutz der Kulturgüter in den Museen und musealen Einrichtungen des Landes anmahnte. Unser Dank gilt dem Vorsitzenden des Museumsbunds für den folgenden Gastbeitrag.

Der Museumsverband in Mecklenburg-Vorpommern e.V. beobachtet im Rahmen seiner Qualitätsanalysen zur Museumslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern als Fachverband für die Museen und musealen Einrichtungen seit Jahren den Umgang mit den in den Sammlungen der Museen und musealen Einrichtungen enthaltenen Kulturgüter. Dabei geht der Verband von der Prämisse aus, dass Kulturgüter in jedem Falle als außergewöhnlich schutzwürdig und dem Markt entzogen gewertet werden müssen.

Im Jahr 2007 hat der Museumsverband auf seiner Jahrestagung einen offenen Brief zur Lage der Museen verabschiedet. Leider müssen wir bei der heutigen Durchsicht des Papiers feststellen, dass er nicht nur unverminderte, sondern fortschreitende Gültigkeit hat. Ein jüngster Präzendenzfall ist der Verkauf von Beständen aus dem Stralsunder Stadtarchiv. Der Museumsverband hat sich deshalb mit einem offenen Brief unter dem Titel “Kulturerbe und der Vertrag der Generationen” erneut an die Öffentlichkeit gewandt.
Zugleich empfiehlt und mahnt der Museumsverband seine Mitglieder zu einem sorgfältigen und fachlich korrekten Umgang mit den in den musealen Sammlungen bewahrten Kulturgütern. Zum Schutz der Objekte in ihren Sammlungen empfahl der Vorstand des Museumsverbandes deshalb in diesem Jahr seinen Mitgliedern, eindeutige Regelungen zur Abgabe von Kulturgut, zur Entinventarisierung oder Deakzession in ihren Satzungen und Sammlungskonzeptionen zu verankern.

Wir mahnen als Verband seit einiger Zeit den Schutz der Sammlungen an, da es im Denkmalschutzgesetz des Landes (http://www.landesrecht-mv.de/jportal/portal/page/bsmvprod.psml?showdoccase=1&doc.id=jlr-DSchGMVrahmen&doc.part=X&doc.origin=bs&st=lr) heißt: “Werden bewegliche Denkmale in einer öffentlichen Sammlung betreut, so bedürfen sie nicht der Eintragung in die Denkmalliste.“ Es wird im Gesetz also vernünftigerweise davon ausgegangen, dass in öffentlichen Sammlungen ein entsprechender Schutz besteht. Genau dieser besteht aber aus unserer Sicht nicht.

Darum auch die eigene Richtlinie, die sozusagen eine niederschwellige Empfehlung an die Museen im Land ist, einen Schutz des Museumsgutes, bei fehlendem gesetzlichen Schutz, in den Museumssatzungen zu verankern.

Insofern ist die Causa Stralsund Anlass für den Museumsverband in Mecklenburg-Vorpommern gewesen, erneut auch den Schutz der Objekte in Museumssammlungen zu thematisieren. Unsere Empfehlung (http://www.museumsverband-mv.de/fileadmin/user_upload/Deaczession.pdf) nimmt ausdrücklich Bezug auf den Leitfaden des Museumsbundes. Dieser behandelt den empfohlenen Umgang der mit den Sammlungen Betrauten mit diesen.

Dr. Steffen Stuth
Vorsitzender

Quelle: http://kulturgut.hypotheses.org/239

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(3) Foucault: Die Macht und Herrschaft bestehender Diskurse – Von Susanne Weiß

Im dritten Teil ihrer Blogreihe gibt Susanne Weiß Einblicke in die von Michel Foucault (1926-1984) begründete Diskursanalyse. Der französische Philosoph verdeutlicht in dem Text Die Ordnung des Diskurses, erschienen in seinem Gesamtwerk Die Ordnung der Dinge (1966), auf welche Weise … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/4844

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Geschichte von Klöstern und Orden #OpenAccess (5)

In dieser Rubrik werden Bücher und Artikel, die sich mit der Geschichte von Klöstern und Orden beschäftigen und die nun (auch) online – und zwar Open Access – zur Verfügung stehen, aufgeführt. Das soll auch als Anreiz verstanden werden.    Alle hier aufgeführten Titel wurden auch in die kollaborative Bibliographie bei Zotero eingetragen.  (Mehr Informationen zur Ordensgeschichte bei Zotero: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4479)  Der Link zum Ordner “OpenAccess”: https://www.zotero.org/groups/ordensgeschichte/items/collectionKey/N8MKDN8J Der RSS-Feed des Ordners “OpenAccess”:  https://api.zotero.org/groups/148107/collections/N8MKDN8J/items/top?start=0&limit=25     Binder, G.: Geschichte der bayerischen Birgitten-Klöster, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4741

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Geschichte von Klöstern und Orden #OpenAccess (5)

In dieser Rubrik werden Bücher und Artikel, die sich mit der Geschichte von Klöstern und Orden beschäftigen und die nun (auch) online – und zwar Open Access – zur Verfügung stehen, aufgeführt. Das soll auch als Anreiz verstanden werden.    Alle hier aufgeführten Titel wurden auch in die kollaborative Bibliographie bei Zotero eingetragen.  (Mehr Informationen zur Ordensgeschichte bei Zotero: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4479)  Der Link zum Ordner “OpenAccess”: https://www.zotero.org/groups/ordensgeschichte/items/collectionKey/N8MKDN8J Der RSS-Feed des Ordners “OpenAccess”:  https://api.zotero.org/groups/148107/collections/N8MKDN8J/items/top?start=0&limit=25     Binder, G.: Geschichte der bayerischen Birgitten-Klöster, in: Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4741

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Vier Schätze des Studierzimmers (III)

Nach allgemeinen Angaben zum Begriff der Vier Schätze und Bemerkungen zur Tusche wird im Folgenden der für das Anreiben der Tusche unerläßliche Reibstein (yan 硯 beziehungsweise yantai 硯臺) betrachtet. Jemand, der “die Felder des Tuschesteins pflügte” (geng yantian 耕硯田), verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Schreiben beziehungsweise mit literarischer Tätigkeit.

reibstein

Reibstein – Foto: Monika Lehner

Zilu 子路, eigentlich Zhong You 仲由, einer der Schüler des Konfuzius, gilt als “Schutzpatron” der Produzenten von Tuschereibsteinen. Reibsteine, die zum Anrühren der Stangentusche mit Wasser verwendet werden, wurden unter anderem in Gräbern von Adeligen aus der Zeit der Han-Dynastie (206 v. – 220. n. Chr.) gefunden. Größe und Form dieser Reibsteine orientieren sich zum einen nach der Größe des Pinsels und der jeweils benötigten Menge an Tusche.[1] Neben einer entsprechenden Vertiefung für das zum Anreiben des Tuschestücks benötigten Wassers findet sich auf jedem Reibstein eine entsprechend große Fläche (yanchi 硯池) zum Anreiben des Tuschestücks.

Diese Tuschesteine – daneben existieren auch Reib”steine” aus Keramik oder Metall – wurden in den verschiedenen Regionen Chinas produziert und in der Regel nach ihrer Herkunft benannt. Zu den berühmtesten zählen der bei Zhaoqing 肇慶 in der früheren Präfektur Duanzhou 端州 (Provinz Guangdong), hergestellte Duanyan 端硯, der in der Provinz Anhui produzierte Sheyan 歙硯 und auch der aus dem Süden der nordwestlichen Provinz Gansu stammende Taoyan 洮硯. Zusammen mit dem seit der Tang-Zeit und ursprünglich in Luoyang 洛陽 (in der heutigen Provinz Henan) hergestellten Chengniyan 澄泥硯 gelten diese als die vier berühmesten Reibsteine Chinas.[2]

Zu den berühmtesten Tuschesteinen entstanden im Laufe der Zeit zahlreiche Abhandlungen, die sich neben der “Entdeckung” der Fundstätten, Bedeutung einzelner Fundorte und Wegbeschreibungen zu diesen Plätzen auch mit Themen wie der Auswahl von Reibsteinen (Qualität, Formen, etwaige Mängel), möglichen Reparaturen von Reibsteinen und dergleichen beschäftigt.[3]

 

  1. Tsien Tsuen-hsuin: Paper and Printing (= Joseph Needham (Hg.): Science and Civilisation in China. Volume 5: Chemistry and Chemical Technology, Part 1; Cambridge 1985) 238. Vgl. auch Zhang Wei: The four treasures. Inside the scholar’s studio (San Francisco 2004) 2.
  2. Chen Tingyou: China – Die Kalligraphie (Beijing 2004) 42 sowie Zhang: The four treasures, 39-52
  3. Vgl. dazu die Beispiele bei Martina Siebert:  Pulu 譜錄. ‘Abhandlungen und Auflistungen’ zu materieller Kultur und Naturkunde im traditionellen China (opera sinologica 17; Wiesbaden 2006) 136 f. und 173.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/539

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Vier Schätze des Studierzimmers (III)

Nach allgemeinen Angaben zum Begriff der Vier Schätze und Bemerkungen zur Tusche wird im Folgenden der für das Anreiben der Tusche unerläßliche Reibstein (yan 硯 beziehungsweise yantai 硯臺) betrachtet. Jemand, der “die Felder des Tuschesteins pflügte” (geng yantian 耕硯田), verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Schreiben beziehungsweise mit literarischer Tätigkeit.

reibstein

Reibstein – Foto: Monika Lehner

Zilu 子路, eigentlich Zhong You 仲由, einer der Schüler des Konfuzius, gilt als “Schutzpatron” der Produzenten von Tuschereibsteinen. Reibsteine, die zum Anrühren der Stangentusche mit Wasser verwendet werden, wurden unter anderem in Gräbern von Adeligen aus der Zeit der Han-Dynastie (206 v. – 220. n. Chr.) gefunden. Größe und Form dieser Reibsteine orientieren sich zum einen nach der Größe des Pinsels und der jeweils benötigten Menge an Tusche.[1] Neben einer entsprechenden Vertiefung für das zum Anreiben des Tuschestücks benötigten Wassers findet sich auf jedem Reibstein eine entsprechend große Fläche (yanchi 硯池) zum Anreiben des Tuschestücks.

Diese Tuschesteine – daneben existieren auch Reib”steine” aus Keramik oder Metall – wurden in den verschiedenen Regionen Chinas produziert und in der Regel nach ihrer Herkunft benannt. Zu den berühmtesten zählen der bei Zhaoqing 肇慶 in der früheren Präfektur Duanzhou 端州 (Provinz Guangdong), hergestellte Duanyan 端硯, der in der Provinz Anhui produzierte Sheyan 歙硯 und auch der aus dem Süden der nordwestlichen Provinz Gansu stammende Taoyan 洮硯. Zusammen mit dem seit der Tang-Zeit und ursprünglich in Luoyang 洛陽 (in der heutigen Provinz Henan) hergestellten Chengniyan 澄泥硯 gelten diese als die vier berühmesten Reibsteine Chinas.[2]

Zu den berühmtesten Tuschesteinen entstanden im Laufe der Zeit zahlreiche Abhandlungen, die sich neben der “Entdeckung” der Fundstätten, Bedeutung einzelner Fundorte und Wegbeschreibungen zu diesen Plätzen auch mit Themen wie der Auswahl von Reibsteinen (Qualität, Formen, etwaige Mängel), möglichen Reparaturen von Reibsteinen und dergleichen beschäftigt.[3]

 

  1. Tsien Tsuen-hsuin: Paper and Printing (= Joseph Needham (Hg.): Science and Civilisation in China. Volume 5: Chemistry and Chemical Technology, Part 1; Cambridge 1985) 238. Vgl. auch Zhang Wei: The four treasures. Inside the scholar’s studio (San Francisco 2004) 2.
  2. Chen Tingyou: China – Die Kalligraphie (Beijing 2004) 42 sowie Zhang: The four treasures, 39-52
  3. Vgl. dazu die Beispiele bei Martina Siebert:  Pulu 譜錄. ‘Abhandlungen und Auflistungen’ zu materieller Kultur und Naturkunde im traditionellen China (opera sinologica 17; Wiesbaden 2006) 136 f. und 173.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/539

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Open Access zu staubigen Plunderkammern? Quellen zur Adelsgeschichte im Netz

Aus dem Eckturm des barocken Wasserschlösschens dringt noch ein Licht in den grauen Winterabend. Seit vielen Stunden schon sitzt der weithergereiste Forschende, die seltene Besuchsgelegenheit nutzend, fasziniert über Reisetagebüchern, Schreibkalendern und der altgräflichen Privatkorrespondenz. Gebrauchsspuren verschiedenster Art und die Aufbewahrung manch’ sensiblen Schriftstücks in zerfurchten Fluchtkisten lassen bereits einiges erahnen. Beim Durchblättern der modrigen Folioseiten fällt dem Benutzer plötzlich eine Haarlocke entgegen, und dann diese merkwürdigen Kerben im Papier. Unter den auffordernden Blicken der im zugigen Turmzimmer verewigten Ahnen kommt ihm schon bald der entscheidende Gedanke… .

 

Wer einmal in einem Adelsarchiv geforscht hat, wird die ganz besondere Atmosphäre sicherlich fast ebenso sehr empfunden haben. Hier am “Original” zu arbeiten, ist einmalig – und eine immens wichtige Erfahrung! Wer demgegenüber ein online publiziertes, hochauflösend präzises Quellendigitalisat oder gar eine Transkription, wenn nicht vollständige Edition nutzen kann, steht keineswegs abseits. Er wird seine Studien in aller Regel schneller vorantreiben können, mehr Material sichten und auswerten. Und er wird womöglich nicht lange allein bleiben. Denn die Sichtbarkeit der Überlieferungen, und damit der Adelsgeschichte an sich, wird durch das Medium Internet förmlich potenziert. Dabei schont der Nutzer das unwiederbringliche Archivgut, ganz zu schweigen von der Umwelt, seinem Geldbeutel und noch dazu die Zeit des betreuenden Archivars und/oder Archivbesitzers. Hätte er diesen nicht noch gern vor Ort einige Fragen gestellt?

 

Mit der Online-Publikation einer Auswahl den einzelnen Themenbeiträgen zugrundeliegender Quellentranskriptionen nimmt die multiperspektivische Netzbiographie zum Fürsten Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck den oben skizzierten Diskurs ein gutes Stück weit auf. Sie möchte die besonderen Chancen der Adelsforschung einer breiteren Öffentlichkeit vermitteln, aber ebenso für ihre Spezifika sensibilisieren – und nicht zuletzt zur Diskussion anregen.

Florian Schönfuß

Quelle: http://rhad.hypotheses.org/113

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Latein in der Feldkorrespondenz

„Mitunter kamen die lateinischen Weisheiten ihm bequem.“ So Golo Mann in seiner Wallenstein-Biographie über den Protagonisten (S. 408). Und tatsächlich findet man über das gesamte Werk verteilt immer wieder Zitate aus der Korrespondenz des Feldherrn, in der entsprechende Sentenzen auftauchen. „Amor et dominium non patitur socium“, räsonnierte Wallenstein über die damaligen Machtkonstellationen, besonders mit Blick auf Schweden. „Fronte capillata est, post haec occasio calva“ war sein warnender Satz an die Vertreter Stralsunds, den Widerstand gegen die kaiserliche Belagerungsarmee nicht mehr allzu lange aufrecht zu halten. Was ist nun mit diesen lateinischen Sprüchen anzufangen?

Für den Biographen Mann bietet es zunächst die Möglichkeit, eine weitere Facette der Persönlichkeit Wallensteins zu beleuchten. Der oft als dämonisch, kalt und berechnend dargestellte Feldherr hatte eben auch seine Schrullen, und dazu gehörte offenbar die Eigenheit, den alltäglichen Schriftverkehr mit ein wenig Bildungssubstrat zu unterfüttern. Wallenstein hatte, wie es sich für einen Adligen gehörte, ein wenig studiert und auch eine Cavalierstour absolviert, die ihn bis Italien geführt hatte. Gleichwohl wird man ihm sicher nicht gerecht, wollte man in dieser Manier nur ein Protzen mit angelernten lateinischen Sprüchen sehen. Natürlich war er im Kreise der Reichsfürsten ein Emporkömmling, doch seine Akzeptanz konnte und wollte er mit diesen Latinismen nicht erhöhen. Vielmehr tat der Herzog von Friedland das, was allgemein verbreitet war: Lateinische Einsprengsel finden sich in der Korrespondenz des 17. Jahrhunderts allenthalben.

Daß die Kanzleien dieser Zeit längst von Schreibern bevölkert waren, die eine solide Ausbildung genossen hatten, dabei nicht nur in der klassischen Literatur bewandert waren, sondern auch Latein als Idiom der Gelehrten beherrschten, ist keine Neuigkeit. Hier fällt aber auf, daß auch im Schriftverkehr der Militärs lateinische Sentenzen häufig auftauchten. Natürlich waren die Offiziere ganz überwiegend Herren von Stand, und viele von ihnen hatten ähnlich wie Wallenstein eine gewisse Bildung genossen. Doch die Feldkorrespondenz, die im Alltag des Kriegs entstand und ihn reflektierte, bot kaum Anlaß für geistige Feinsinnigkeiten. Das hinderte die Offiziere nicht, in ihren Schriftstücken immer wieder lateinische Versatzstücke einzuflechten. Dies gilt auch für einen Kommandeur wie Pappenheim, dessen Bild in der Literatur vor allem das des draufgängerischen Kavalleristen ist. (Vor einiger Zeit hab ich einmal die andere, gelehrte Seite Pappenheims nachzuzeichnen versucht.)

Über diese gelehrten Anflüge einiger Militärs hinaus ist aber auch zu beobachten, wie sehr die Briefschaften in diesen Jahren von lateinischen Ausdrücken und Halbsätzen geprägt waren. Für Philologen und Germanisten nicht überraschend, doch frage ich mich, inwieweit nicht auch Historiker aus dieser Beobachtung Erkenntnisse ableiten können. Lassen sich bestimmte Wendungen häufig erkennen? Aus welchen literarischen oder lexikalischen Bereichen sind diese Latinismen entnommen: vor allem aus der Jurisprudenz, der Theologie, der Geschichtsschreibung oder auch der Dichtung? Und gibt es bestimmte thematische Kontexte, in denen derartige Versatzstücke auftauchen? Mir selbst sind keine Arbeiten dazu bekannt (vielleicht habe ich Forschungen übersehen?), aber mir erscheint die Mühe lohnenswert, Untersuchungen in dieser Richtung voranzutreiben.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/142

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Deutsch-Französisches-Freundschaftsfest war ein voller Erfolg!

Bei hochsommerlichen Temperaturen stellte sich das Interreg IVa-Projekt “Archivum Rhenanum”  anlässlich des Deutsch-Französischen-Freundschaftsfests auf der Rheininsel “Vogelgrun” bei Breisach der breiten Öffentlichkeit vor. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, um mit uns ins Gespräch zu kommen. Für Kinder gab es Mal- und Bastelbögen, die sehr begehrt waren. Eine rundherum gelungene Veranstaltung!

Nachfolgend Impressionen von unserem Infostand:

Das Team von Archivum Rhenanum beim Deutsch-Französischen Freundschaftsfest am 15.06.2013.

Das Team von Archivum Rhenanum beim Deutsch-Französischen Freundschaftsfest am 15.06.2013.

Großer Andrang herrschte am Pavillon von Archivum Rhenanum beim Deutsch-Französischen-Freundschaftsfest.

Großer Andrang herrschte am Pavillon von Archivum Rhenanum beim Deutsch-Französischen-Freundschaftsfest.

Die Kinder durften am Stand von Archivum Rhenanum kleine Archivkartons basteln und befüllen

Die Kinder durften am Stand von Archivum Rhenanum kleine Archivkartons basteln und befüllen

Quelle: http://de.hypotheses.org/72408

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Die Romantik: ein Vergleich – D/I/E

Ein Beitrag von Philipp, Marianna und Oriana

Ziel dieses Blogbeitrags ist es, einen Vergleich zwischen der italienischen, der englischen und der deutschen Fassung des Wikipedia-Artikels über Romantik darzustellen.

Länge und Chronologie: ein Vergleich

Die erste, naheliegende Beobachtung betrifft die Länge der Artikel: wo die deutsche und die italienische Fassung verhältnismäßig kurz gehalten sind (erstere liegt bei ca. 23 000 Zeichen, letztere bei ca. 33 000 Zeichen), ist die englische deutlich länger: Sie überschreitet die 64 000 Zeichen.

Der am frühesten angelegte Beitrag zur Romantik ist der englische, der am 11. Oktober 2001 erschien. Die deutsche Fassung wurde im September 2002 veröffentlicht. Erst im Dezember 2006 kam die Italienische Fassung des Artikels zustande.

Einleitungen

Zuerst haben wir die Einleitungen verglichen. Diese unterscheiden sich inhaltlich von einander. Die italienische und die deutsche Fassung beschäftigen sich hauptsächlich mit der Epoche und geben einen Überblick über die Phasen der Romantik. Die englischsprachige Einleitung hingegen ist insofern vollständiger, als sie ebenfalls auf die Themen in der Kunst und auf die Geschichte der Epoche eingeht.

Struktur

Was die Struktur betrifft, sind die italienische und die deutsche Fassung schematischer gestaltet, obwohl sie so angelegt sind, dass sie das Thema einigermaßen erschöpfend behandeln. Die englische Fassung ihrerseits geht auf diese grundlegenden Aspekte auf eine diskursive und dennoch vertiefte Weise ein. Bei aller Ausführlichkeit fehlt jedoch in der englischen Fassung ein klares und eindeutiges Schema, dem die Motive und die Kennzeichen der Romantik zu entnehmen wären.

Man kann grundsätzlich sagen, dass jede Fassung ihrer eigenen Nationalliteratur Vorrang verleiht. Die Literaturen aus anderen Ländern werden weniger ausführlich behandelt. In der englischen Fassung ist die Passage über die Weltliteratur besonders ausführlich. Zu finden sind dort Absätze zur Literatur aus Deutschland, England, Frankreich, Russland, Nordamerika und Katholischeuropa (!); es fehlt jedoch jedweden Hinweis auf die italienische Romantik, während diese in der deutschen Fassung durch die Personen Alessandro Manzoni und Giacomo Leopardi vertreten ist. In der deutschen Fassung werden Schriftsteller aus dem englischen, französischen, russischen, deutschen, pp. Sprachbereich nur aufgelistet, ohne dass genauer darauf eingegangen werden. In der italienischen Fassung sind Absätze zur italienischen, englischen, französischen und US-Literatur beinhaltet. Die deutsche Romantik wird quasi als historischer Hintergrund dargestellt.

Nicht-literarische Gattungen und Bilder

In der englischen Fassung werden nicht-literarischen Gattungen wie der bildenden Kunst und der Musik längere Ausführungen gewidmet. In der italienischen Fassung sind solche Aspekte etwas knapper gehalten, während die deutsche Fassung nur auf andere Artikel verweist. Was die Verweise angeht, ist zu bemerken,  dass die benutzten Quellen in der englischen Fassung erheblich reichhaltiger sind als in den anderen Versionen.

Darüber hinaus präsentiert die englische Fassung eine Vielfalt von Bildern, u.a. eine Galerie. Die italienische Fassung zeigt eine kleinere Auswahl an Bildern; die deutsche nur zwei Bilder.

Fazit

Infolge dieser Beobachtungen wären Veränderungen offensichtlich in jeder Fassung zweckmässig, damit wichtige, fehlende Askpekte ergänzt bzw. verbessert werden. In der deutschen Fassung wäre es ratsam, Absätze zur Literatur aus jedem Land zu schreiben anstatt eine schlichte Liste zur Verfügung zu stellen. Die englische Fassung könnte besser gegliedert werden und in der italienischen Version sollte der literarische Absatz über die anderen Länder (besonders Frankreich und USA) ergänzt werden.

Quelle: http://de.hypotheses.org/72095

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