Hexenwahn im Braunschweiger Land: ein Kriminalfall

Im Allgemeinen betrachtet man die Hexenverfolgung als ein Phänomen der Frühen Neuzeit. So wurde die „letzte Hexe“ Braunschweigs im Jahr 1698 enthauptet. Dass der Hexenwahn aber auch noch Jahrhunderte später im Land Braunschweig grassierte, beweist eine Akte, die sich im Niedersächsischen Landesarchiv Wolfenbüttel befindet (30 Neu Fb. 6 Nr. 836). Das Distriktsgericht Holzminden sandte im Jahr 1827 Untersuchungsakten wegen ärztlicher Pfuscherei und versuchten Mordbrands, begangen durch den Kuhhirten Ludwig Specht, den Ortsvorsteher Conrad Hansmann und seinen Sohn Friedrich, alle aus Dölme (Weser), an das … Hexenwahn im Braunschweiger Land: ein Kriminalfall weiterlesen

Quelle: https://histbrun.hypotheses.org/633

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Selbstzeugnisse zur Hexenverfolgung – bisher unbekannte Briefe der Hexerei Angeklagter im Stadtarchiv? (Teil 1)

Zuletzt wurde über archivalia auf die SeminararbeitZu tausend guter Nacht, denn dein Vater sieht dich nimmermehr‘ Emotionen und Subjektivität in Briefen aus dem Gefängnis während der frühneuzeitlichen Hexenverfolgung von Isabelle D. Zeder an der Universität Basel  hingewiesen, die über academia.edu online veröffentlicht wurde.

Die Verfasserin analysiert in dieser Arbeit in mikrogeschichtlicher Perspektive frühneuzeitliche Briefe von insgesamt sechs Personen (darunter nur ein Mann) aus verschiedenen Territorien des Deutschen Reiches, die wegen Hexerei bzw. Zauberei angeklagt waren.  Die Untersuchung konzentriert sich dabei auf Sprache, Inhalt und Intention der Briefe. Die Verfasserin ordnet ihre Quellen folgerichtig in die Gruppe der sog. Selbstzeugnisse ein, wie etwa auch Autobiographien oder Tagebücher. Übergeordnet gehören sie zur Klasse der Ego-Dokumente, ein in der Geschichtswissenschaft nicht unumstrittener Begriff.

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Quelle: https://liparchiv.hypotheses.org/954

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Schreibmeister Andreas von Sehlen – eine archivische Rekonstruktion

Unter der Archivsignatur S 830 (Alt-Signatur E 188) befinden sich im Stadtarchiv Lemgo zwei, – teilweise geklebte – Papierbahnen mit verschiedenen, handschriftlichen Texten.

Schrifttafeln / Schriftproben Andreas von Sehlen (StaL S 830)

Schrifttafeln / Schriftproben Andreas von Sehlen (StaL S 830)

Bei den Texten fallen die unterschiedlichen Schriftformen auf. Darunter vor allem verschiedene Varianten der Deutschen Schrift oder Kurrente, aber auch die für Buchschriften übliche Fraktur sowie die lateinische Schrift sind vertreten. Jeder Textblock beginnt mit einer besonders auffällig gestalteten Initiale, die nach der Reihenfolge des Alphabetes bei jedem Textblock wechselt. In der unteren Papierbahn A, B und C; in der oberen Papierbahn mit D fortsetzend bis H und darunter bis N. Demnach gehörten ursprünglich wohl weitere Textteile zu diesem Werk. Die Texte geben Auszüge aus der Bibel wieder, darunter vor allem aus dem Buch Jesus Sirach (in evangelischen Gegenden sehr beliebt) und auch aus den Psalmen. Die Sprache ist bei den meisten Texten deutsch, aber auch eine niederländische und eine lateinische Variante ist vertreten.

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Quelle: http://liparchiv.hypotheses.org/603

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Maria Rampendahl und das Ende der Hexenverfolgung in Lemgo

Mit Maria Rampendahl endet die Hexenverfolgung in Lemgo. Sie ist die letzte Person, die in Lemgo wegen Zauberei im Rahmen eines Inquisitionsprozesses angeklagt wird. Sie gesteht unter der Folter nicht und wird schließlich 1681 zur ewigen Stadt- und Landesverweisung verurteilt und entgeht damit einem Todesurteil. Gemeinsam mit ihrem Mann Hermann Hermessen und den Kindern zieht sie zunächst nach Rinteln, von wo aus ihr Ehemann die Stadt Lemgo und die Gräflich Lippische Regierung vor dem Reichskammergericht in Speyer verklagt. Ziel ist die Revision, eine Nichtigkeitsklage des Urteils, was aber misslingt. Die Landes- und Stadtverweisung wird nicht aufgehoben, auch wenn die Stadt Lemgo und die lippische Regierung die Hälfte der Prozesskosten übernehmen sollen.

Dieser Prozess vor dem Reichskammergericht ist in der Prozessakte A 3672 im Stadtarchiv durch die Überlieferung der Stadt bzw. der Bürgermeister und der beiden Räte erhalten. In Abschrift befindet sich darin auch ein Schreiben des Hermann Hermessen an die Lippische Regierung, in dem er sich über seine und die Behandlung seiner Frau durch die Stadt Lemgo beschwert.

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Quelle: https://liparchiv.hypotheses.org/489

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Schutzdigitalisierung im Stadtarchiv Lemgo

Reprostativ, Digitalkamera, Soft- und Hardware zur Digitalisierung (Foto: Oeben 2015)

Reprostativ, Digitalkamera, Soft- und Hardware zur Digitalisierung (Foto: Oeben 2015)

Seit September 2015 hat die Digitalisierung auch die frühneuzeitlichen Prozessakten zur Hexenverfolgung im Stadtarchiv Lemgo erreicht. Der Bestand umfasst über 200 Prozessakten und zählt damit sicherlich mit den zu den größten und wichtigsten Überlieferungen zu diesem Thema. Verschiedene Publikationen  basieren auf Auswertungen des Bestandes. Nähere Informationen können Sie dem zugehörigen Online-Findbuch auf archive.nrw entnehmen. Im Rahmen eines Werkvertrages digitalisiert die Münsteraner Uniabsolventin und Historikerin Anna Lindenblatt diese Akten aus dem späten 16. und v. a. aus dem 17.

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Quelle: http://liparchiv.hypotheses.org/358

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