Gerty Simon. Berlin/London. Eine Fotografin im Exil

Gerty Simon. Berlin/London. Eine Fotografin im Exil

In Zusammenarbeit mit der Londoner Wiener Holocaust Library widmet die Liebermann-Villa am Wannsee der deutsch-jüdischen Fotografin Gerty Simon (1887–1970) die erste Überblicksausstellung im deutschsprachigen Raum. Die von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa geförderte Werkschau präsentiert eindrucksvolle Aufnahmen wichtiger Berlinerinnen und Berliner sowie internationaler Persönlichkeiten der 1920er und 1930er Jahre. Ausgangspunkt ist ihr 1929 angefertigtes Fotoporträt von Max Liebermann. Originale Fotoabzüge, historische Presserezensionen und persönliches Archivmaterial zeichnen Simons Weg vom Karriereanfang und Erfolg in der Weimarer Republik, der vorbereiteten Flucht ins britische Exil, dem strategischen Neuanfang bis hin zur Aufbewahrung ihres Nachlasses in London nach.

Gerty Simon, Selbstporträt, um 1934, Quelle: The Bernard Simon Collection, Wiener Holocaust Library Collections

Karriereaufbau und Erfolge in Berlin

Die Ausstellung beginnt mit einem Blick auf Gerty Simons Anfänge und beruflichen Erfolge in Berlin. Die als Gertrud Cohn in Bremen geborene Gerty Simon widmete sich in Berlin der Fotografie und eröffnete in der Charlottenburger Clausewitzstraße ihr erstes eigenes „Photographisches Studio“. Obwohl Simon keine klassische Ausbildung als Fotografin absolvierte, baute sie sich schnell im Umfeld zahlreicher Fotografinnen ihr Netzwerk auf.

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Quelle: https://visual-history.de/2021/07/02/gerty-simon-berlin-london-eine-fotografin-im-exil/

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Rezension: Filmfieber – Deutsche Kinopublizistik 1917-1937

Rezension: Filmfieber – Deutsche Kinopublizistik 1917-1937

Cover: Patrick Rössler, Filmfieber: Deutsche Kinopublizistik 1917 – 1937, Universität Erfurt 2017

Patrick Rössler, Professor für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Empirische Kommunikationsforschung / Methoden der Universität Erfurt,[1] hat seiner Leidenschaft für historische Bildpublizistik freien Lauf gelassen und sich und uns ein opulentes, großformatiges Bilderbuch zur deutschen Kinopublizistik von 1917 bis 1937 geschenkt, erschienen im Privatdruck als Begleitbuch zu einer Ausstellung. Anlass war die Ausstellung KUNSTORT.KINO in der Kunsthalle Erfurt vom 15.7. bis 17.9.2017, veranstaltet von der Kulturdirektion der Stadt Erfurt und dem Erfurter Kunstverein in Kooperation mit der Universität Erfurt anlässlich des 100. Gründungsjubiläums der Universum-Film AG (Ufa). An den Vorarbeiten hat Rössler Dutzende von Studierenden und insbesondere eine Gruppe von sechs Studentinnen aus seinen Seminaren beteiligt, als Kuratoren fungierten Susanne Knorr von den Kunstmuseen der Stadt Erfurt und wiederum Patrick Rössler.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2018/06/19/rezension-filmfieber-deutsche-kinopublizistik-1917-1937/

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Das Fotobuch der Weimarer Republik als Schule des Sehens

Das Fotobuch der Weimarer Republik als Schule des Sehens

Das deutsche Fotobuch in der Weimarer Republik entstand zu einem Zeitpunkt, an dem Fotografie zunehmend den Alltag bestimmte. In den Illustrierten wurden Nachrichten bebildert, also gedruckte Foto-Konstellationen zur schnellen Kommunikation von Inhalten eingesetzt. Im Kino war die schnelle Bilderfolge informativ, unterhaltend, erzählend. Das Fotobuch, das wesentliche Elemente des Fotoessays mit der Form des Buchs verbindet, bietet demgegenüber eine langfristigere Aufbewahrung von Fotografien, übergibt dem Betrachter das eigenständige Erblättern und Zusammenstellen der Sequenz. Es ist auch permanenter als eine Ausstellung an der Galeriewand, kann zudem immer wieder besucht werden, ist portabel und lässt sich im eigenen Tempo betrachten. Das Fotobuch erscheint, so meine These, vor dem Horizont anderer Erscheinungsformen der Fotografie, also vor allem den Illustrierten und dem Kino, als ein Medium, das der Betrachterin oder dem Betrachter die eigene Handlungsfähigkeit vor Augen führt und an die Hand gibt. Die Berührung ist entscheidend – das Umblättern der Seiten, das Halten des Buchs – all das stellt den Bezug zwischen Betrachtern und Fotografien her. Wesentlich ist dabei auch, dass der Betrachter die Rezeption selbst bestimmen kann – anders als im Kino werden die Hände aktiv mit den Augen des Betrachters zusammengebracht, sodass in der Trias von Auge, Hirn und Hand ein Begreifen der Fotografie stattfinden kann.

Anhand des Fotobuchs der Weimarer Republik wird ein historischer Hintergrund erkennbar, vor dem sich die Fotografie als Medium positioniert, das politisch manipulierbar ist.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2017/07/11/das-fotobuch-der-weimarer-republik-als-schule-des-sehens/

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