Call for Papers: Not all quiet on the Ottoman Fronts “Neglected Perspectives on a Global War, 1914-18″. Internationale Tagung in Istanbul, 09.-12. April 2014

Tim O'brienDie historische Stiftung „Tarih Vakfı“ und das Orient-Institut in Istanbul veranstalten im Rahmen des 100-jährigen Erinnerns an den Ersten Weltkrieg, eine internationale und interdisziplinäre Tagung. Mit kulturwissenschaftlichen Ansätzen, setzt sich die Tagung mit den Ursachen des Kriegsausbruchs auseinander und diskutiert die ursprünglichen Kriegsziele und die „Schuldfrage“. Neben der Schlacht von Gallipoli, wird der Kriegseintritt des Osmanischen Reiches beleuchtet. Besonderes Interesse erfahren diverse Länder wie die Türkei, Australien und Neuseeland, die im Zusammenhang mit diesen Ereignissen stehen. Aber auch die Rolle Deutschlands stellt einen wesentlichen Aspekt der Diskussion dar.

Bewerbungsschluss ist der 01. Juni 2013.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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Foto: Istanbul Birds in Flight (Color)von Oberazzi, Lizenz CC BY-NC-SA

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1001

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Call for Papers: Internationale Konferenz „Les mises en guerre de l’État, 1914-1918 en perspective / The state goes to war. Bringing the Great War into perspective”. Paris, Laon, Craonne (Aisne), 1. Oktober 30. November 2014

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Anlässlich zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges, veranstaltet das „Centre de Recherche et d’Information pour le Developpement (CRID)“ eine internationale Tagung zum Thema: „Mises en guerre de l’État / The invention of the War State“ in Paris, Laon und Craonne (Aisne). Die Konferenz befasst sich mit der Transformation des Staates hin zum „Kriegsstaat“ und nimmt dafür wesentliche Faktoren wie relevante Ereignisse, Organisationsmuster, politische und kulturelle Wandlungsprozesse und die Rolle der Öffentlichkeit in den Blick. Dabei werden auch internationale und interdisziplinäre Ansätze und Zugänge, wie beispielsweise aus der Geschichtswissenschaft, der Politikwissenschaft und der Soziologie, berücksichtigt werden. Durch Fallstudien und empirische Forschungen soll die Betrachtung des „Kriegsstaats“ zur Diskussion und wissenschaftlicher Reflexion anregen. Ziel der Tagung ist es folglich, eine Bandbreite an unterschiedlichen Blickwinkeln und Zusammenhängen aufzuzeigen und somit eine interdisziplinäre Betrachtung zu erleichtern.

Bewerbungsschluss ist der 15. Mai 2013.

Weitere Informationen finden sie hier.

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Foto: step up to the mic von Tom Woodward, Lizenz CC BY-NC.

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/990

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“Wer klug ist, bedenkt den Streisand-Effekt”

Klaus Graf, Wissenschaftler, Archivar, Blogger und Redaktionsmitglied von de.hypotheses.org hat einen ”offenen Brief an die FAZ in Sachen Unterlassung” geschrieben. In diesem lesenswerten Text erklärt er, keine Unterlassungserklärung abzugeben, mit der er sich verpflichten sollte, die Veröffentlichung und Verbreitung der Behauptung zu unterlassen, dass Frau Schmoll “die Freundin und/oder die Lebensgefährtin von Frau Annette Schavan sei”. Zur Abmahnung durch die FAZ hatte er bereits zuvor in zwei Beiträgen Stellung genommen((1)).

In seinem offenen Brief geht Klaus Graf über die eigentliche Causa hinaus, streift das Leistungsschutzrecht, Fragen von Open Access und plädiert für einen fairen Umgang mit Bloggenden allgemein. Ein weiterer Grund, warum dieser Text, der programmatischen Charakter hat, von allen Bloggenden gelesen werden sollte. Darin heisst es:

Es ist genau dieser Einschüchterungseffekt, der mich so wütend macht. Ich wünsche mir natürlich nicht, für meine mitunter wirklich etwas harten Formulierungen in Archivalia und andernorts abgemahnt zu werden. Ich wünsche mir, dass man mit Augenmaß und Gelassenheit vorgeht, wenn ein Blogger (oder Internetautor) etwas schreibt, was einem nicht gefällt. Wer klug ist, bedenkt den Streisand-Effekt. Ich plädiere in Archivalia und als Mitarbeiter von Wissenschaftsblogs auf de.hypotheses.org und als Redaktionsmitglied dieses Blogportals dafür, dass Wissenschaftler bloggen sollen. Zugleich informiere ich – vor allem in einer Artikelreihe Blog & Recht in Archivalia – über rechtliche Rahmenbedingungen. Der Beitrag zu möglichen Persönlichkeitsrechtsverletzungen und erster Hilfe bei Abmahnungen steht noch aus. Wie kann ich glaubhaft für das Bloggen werben, wenn die FAZ wegen einer solchen Nichtigkeit abmahnt? Nicht jeder ist so robust wie ich. Soll man zu Wissenschaftsskandalen wie der Causa Schavan und dem merkwürdigen Treiben der sogenannten Qualitätsjournalisten einschließlich Ihrer Mitarbeiterin Schmoll den Mund halten, weil man Angst davor hat, abgemahnt zu werden?

Der gesamte Text des offenen Briefes von Klaus Graf findet sich hier: http://archiv.twoday.net/stories/326207397/

  1. Siehe http://archiv.twoday.net/stories/326202963/ und
    http://archiv.twoday.net/stories/326204812/

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1120

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Community Management/Redaktion Wissenschaftliche Blogs/Soziale Medien

Die Max Weber Stiftung baut seit 2012 ein Internet-Portal zur Förderung der wissenschaftlichen Kommunikation auf. Für dessen Betreuung und Weiterentwicklung sucht sie zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Kollegen/eine Kollegin. Arbeitsort ist Bonn.

Die drittmittelfinanzierte Stelle ist bis zum 30. April 2015 befristet. Sie umfasst das Community Management (Vernetzung des Portals mit den wissenschaftlichen Fachgemeinden in Deutschland und in den Gastländern der Institute, innerhalb der Digital Humanities sowie der Netzöffentlichkeit), die Weiterentwicklung von Konzeption und Struktur des Portals, das Anwerben und die redaktionelle Betreuung von wissenschaftlichen Weblogs, die Initiierung und Koordination von institutsübergreifenden Schwerpunktthemen, die Abstimmung mit dem französischen Schwesterprojekt hypotheses.org, die Repräsentation des Projekts durch Vorträge etc. und die Organisation von Workshops zur Implementierung des Angebots in der Stiftung.

Sie haben ein geistes- oder sozialwissenschaftliches Studium abgeschlossen und verfügen über eine hohe einschlägige IT-Kompetenz. Dazu zählen der Umgang mit WordPress, die Pflege von Blogs und Facebookseiten und die visuelle/grafische Gestaltung von Online-Präsenzen. Eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit wird vorausgesetzt. Eigene Social Media-Auftritte und Erfahrung in der Betreuung virtueller Communities sind ebenso von Vorteil wie Routine im Umgang mit und in der Redaktion von wissenschaftlichen Texten, berufliche Erfahrung im wissenschaftlichen/akademischen Bereich sowie Französischkenntnisse.

Wir bieten eine Bezahlung nach TVöD E 13 sowie die Arbeit in einem sympathischen Team und einem ebenso spannenden wie abwechslungsreichen und anspruchsvollen Umfeld. Die Stelle ist teilzeitgeeignet.

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Die Max Weber Stiftung strebt die Erhöhung des Anteils von Frauen an und fordert deshalb qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden nach Maßgabe des Bundesgleichstellungsgesetzes bei gleicher Qualifikation vorrangig berücksichtigt.

Für weitere Auskünfte stehen Ihnen Herr Dr. Tobias Wulf (wulf [at] maxweberstiftung.de, Tel.: 0228-3778627) zum Projekt und Frau Sandra Heisel (heisel [at] maxweberstiftung.de, Tel.: 0228-3778615) zu administrativen Fragen zur Verfügung.

Ihre elektronische Bewerbung richten Sie bitte im pdf-Format mit den üblichen Unterlagen bis zum 25. Februar 2013 an:
Geschäftsführer der Max Weber Stiftung
Kennwort: Bewerbung Soziale Medien
E-Mail: bewerbung [at] maxweberstiftung.de

Quelle: http://gab.hypotheses.org/579

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Das Community-Management stellt sich vor (2)

Inger Brandt

Hier nun der zweite und letzte Teil zum Who-is-Who im Community-Management von de.hypotheses.org!

Seit 2011 bin ich am Deutschen Historischen Institut Paris, von Beginn an bin ich bei de.hypotheses dabei, und mittlerweile dürfte der Eine oder Andere mir digital oder analog über den Weg gelaufen sein.

Neben grafischen Arbeiten wie der Gestaltung von Headern für einzelne Blogs – als Beispiele wären hier Germano-Fil, Digital Humanities am DHI Paris oder La Grande Guerre zu nennen – habe ich die Tagung Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur mitorganisiert, im Rahmen derer am 9. März letzten Jahres in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München der offizielle Startschuss für das deutschsprachige Blogportal de.hypotheses fiel. Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse, nicht nur in der Blogger-Szene, auch die Presse in Form von SZ und FAZ berichtete, und wir waren einen Tag lang trending topic bei Twitter.

Seit dieser Zeit bin ich Teil des Community-Management-Teams, zu dem dann im November mein Kollege Sebastian Gießmann stieß. Ich übernehme im Besonderen die technischen Fragen rund um das Bloggen mit WordPress. In diesem Zusammenhang beantworte ich Fragen einzelner Bloggender, pflege das Portal und führe auch selbst Schulungen zu WordPress durch. Anfang Oktober 2012 hatte ich zum Beispiel die Gelegenheit, den Teilnehmern der Dresdner Summer School eine Einführung in die Grundlagen des Bloggens zu geben. Die Teilnehmer bloggten dann auch gleich selbst drauf los, insgesamt entstanden auf diese Weise über 30 Beiträge. Offenbar konnte ich nicht nur einige von den Vorteilen des wissenschaftlichen Bloggens überzeugen, sondern auch den einen oder anderen mit meiner Begeisterung anstecken, was mich besonders gefreut hat!

Über diese Aufgaben hinaus schreibe ich in loser Folge auch eigene Beiträge hier im Redaktionsblog, entweder zu besonderen Terminen wie dem eben genannten, oder im Rahmen der Serie Guck mal, wer da bloggt! und fertige Übersetzungen an, hier zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Mareike König.

Facebook, Google+ und Co. – auch hier mische ich mit, mal für de.hypotheses.org, mal für die das DHI Paris. Und das nächste Twitter-Ereignis steht schon vor der Tür: Der Science Tweetup zum 50. Jahrestag des Elyséevertrages am 22. Januar 2013 im Heinrich Heine Haus in Paris.

Und warum mache ich das Alles, diese Arbeit für ein Portal wissenschaftlicher Blogs der Geistes- und Sozialwissenschaften, wo ich doch eigentlich Volkswirtin bin? Zum einen kann ich die 10 Gründe „Warum Bloggen?“ die Mareike König hier (Folie 14) zusammengestellt hat, nur unterstreichen. Zum anderen ist es die pure Begeisterung an den neuen Medien und an Kommunikation, ob digital oder analog: meine Arbeit macht mir einfach Spaß!

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Foto: Hauke Fischer

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/902

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Guck mal, wer da bloggt 5! Neue Blogs bei de.hypotheses.org


Bei neuen Projekten kehrt nach einer Weile die Ruhe ein? Mitnichten – bei de.hypotheses ist was los!  Dies ist die fünfte Vorstellrunde für neue Blogs auf der Plattform, und es kann schon jetzt angedeutet werden, dass die nächste Runde interessanter Blogs bereits in den Startlöchern steht…

Daher lautet die Devise: nicht zögern, sondern dabei sein und ein eigenes Blog eröffnen, Informationen finden sich hier, Fragen werden gern individuell beantwortet.

Blogs, Blogs, Blogs

Archivum Rhenanum – Digitale Archive am Oberrhein

Grenzen überwinden durch die (virtuelle) Wiederherstellung des historischen Gedächtnisses am Oberrhein – nicht weniger haben sich die Partner des EU-Projekts Grenzüberschreitendes Netzwerk digitaler Geschichtsquellen: Archive als Gedächtnis der historisch gewachsenen Landschaft Oberrhein zum Ziel gesetzt. Durch das Blog wird die Öffentlichkeit nicht nur über das Projekt selbst, die laufende Arbeit und die angestrebten Ziele informiert, auch soll es dem Austausch und der Vernetzung mit der Öffentlichkeit dienen.


DKblog – Quellen, Literatur, Interpretationen zum Dreißigjährigen Krieg

Der Titel des Blogs gibt schon verlässliche Hinweise zum vorzufindenden Inhalt. Das Blog, das hier als Forschungsjournal genutzt wird, betreibt Dr. Michael Kaiser mit Herzblut, wie man seinem Text Über das Blog unschwer entnehmen kann. Und der Blogger selbst ist auch kein Unbekannter,  ist er doch Verantwortlicher für die Publikationsplattform der Max Weber Stiftung perspectivia.net, Mitherausgeber der zeitenblicke und der lesepunkte und auch Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von de.hypotheses.


mind the gap(s)

China zum Ersten – Historikerin und Sinologin Dr. Monika Lehner informiert in diesem Blog über mehrere Projekte zur Erforschung der europäischen China-Bilder und der Rezeption Chinas im Westen, im Fokus stehen Texte und Bilder vor 1700 und nach 1869. Und der Titel? “‘Mind the gap(s)’ meint ‘gaps’ zwischen Europa und China/China und Europa, zwischen Einst und Jetzt und zwischen Digitalem und Analogem.” In jedem Fall ein spannendes Unternehmen!


De rebus sinicis

China zum Zweiten – hier begleitet das Blog die Arbeit an einem Buchprojekt des Historikers und Sinologen Prof. Dr. Georg Lehner zur Einführung in die Kulturgeschichte des spätkaiserlichen Chinas. Das Blog existiert noch keine zwei Monate, hat aber bereits einige interessante Beiträge zu verbuchen. Oder was ist noch mal Das “blaue” und das “gelbe” China?


Das 19. Jahrhundert in Perspektive

“Geschichtswissenschaftliche Forschungen aus Deutschland und Frankreich”, so der Untertitel des neuesten Blogprojektes am DHI Paris, das von Dr. Mareike König und Axel Dröber angestoßen wurde und zur Mitarbeit offen steht. Berichtet wird über Forschungsprojekte und Aktivitäten aus der Abteilung 19. Jahrhundert des DHI Paris, darüber hinaus soll die Vernetzung der aktuellen Forschungen aus den beiden Ländern gefördert werden. Ungeduldig werden hier die nächsten Beiträge erwartet..


Siehe auch

Mareike König, Guck mal wer da bloggt! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 24.4.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/485

Mareike König, Guck mal wer da bloggt 2! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 11.6.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/527

Mareike König, Guck mal wer da bloggt 3! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 27.8.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/622

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 4! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in Redaktionsblog, 22.10.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/732

Zum Blogportal: de.hypotheses.org

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Foto: perros by Paula Rey, Lizenz CC BY-SA

 

 

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/875

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Wie die Armut reduzieren? Eine neu begründete transregionale Forschergruppe erforscht die indische Bildungspolitik

Für das Deutsche Historische Institut London beginnt das Jahr 2013 mit einer großen Aufgabe. In den nächsten fünf Jahren wird der Direktor des Londoner Instituts, Andreas Gestrich, Leiter einer transregionalen Forschungsgruppe in Neu-Delhi. In Kooperation mit dem King’s India Institute am King’s College in London und dem Centre for Modern Indian Studies (CEMIS) der Universität Göttingen soll zur Sozial- und Bildungspolitik in Indien seit dem 19. Jahrhundert geforscht werden. Das Thema des Projekts ‘Poverty Reduction and Policy for the Poor between the State and Private Actors’ wird dabei in sieben Forschungsbereiche aufgeteilt, die wir hier vorstellen.

waterdotorg | Flickr | CC BY-NC-SA 2.0

Wozu arbeitet die Transregionale Forschergruppe?

Trotz der Geschwindigkeit seiner wirtschaftlichen Entwicklung bleibt Indien weltweit das Land mit den meisten Armen. Die Forschergruppe wird sich auf einen Aspekt der Armutsverringerung konzentrieren und vor allem zu Erziehungs- und Schulpolitik arbeiten. Ebenso wie Ernährung, Wohnen und Gesundheitsversorgung ist Bildung ein zentraler Politikbereich im Kampf gegen Armut. Die schnellen gegenwärtigen Änderungen im indischen Bildungssystem und neue privatwirtschaftliche Akteure machen das Thema zum vielversprechenden Gegenstand interdisziplinärer Forschung. Die von der Max Weber Stiftung finanzierte transregionale Forschungsgruppe versammelt weltweite Expertinnen und Experten aus Geschichtswissenschaft, Erziehungs- und Sozialwissenschaften, insbesondere aus Indien, Großbritannien und Deutschland. Sie ermutigt – bei Konzentration auf Indien – zum vergleichenden Arbeiten und wird sich mit vergleichbaren Projekten fortwährend austauschen.

1. “Nineteenth- and twentieth-century global educational reform movements and their impact on universal schooling in India”

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gab es neben den bekannten christlichen Missionen, sowohl von Kolonialmächten als auch von einheimischen Pädagogen und Intellektuellen, Anstrengungen zum Ausbau der Bildungsmöglichkeiten. In der Zwischenkriegszeit nahmen diese Anstrengungen, beeinflusst durch die beginnende indische Unabhängigkeitsbewegung und die europäischen und US-amerikanischen Bildungsreformbewegungen, deutlich zu. Zu dieser Entwicklung gehört auch die enge Verbindung Indiens mit dem New Education Fellowship, einem internationalen Netzwerk von Reformpädagogen. Das Netzwerk wurde 1921 gegründet und ist von Beginn an sehr mit Indien und insbesondere mit dem bengalischen Nobelpreisträger und Bildungsreformer Rabindranath Tagore verbunden. Am DHI London beschäftigt sich Valeska Huber in ihrer Habilitationsschrift ‘”The Great Plan for Mass Education”: Colonial and Postcolonial Experiments with Education in the Twentieth Century’ neben einem starken Fokus auf Afrika auch mit Indien.

Die Vielfältigkeit der indischen Kasten, Stämme und Regionen stellt eine Herausforderung für homogene Vorstellungen dessen, was ein gebildetes Kind ausmacht, dar. Der Veränderung dieser Vorstellung – betrachtet vor dem Hintergrund der historischen Verbreitung schulischer Bildung – kann hierbei eine besondere Bedeutung bei zukünftigen Forschungsarbeiten zukommen, einen wichtigen Beitrag leistet dabei die Arbeit des Forschergruppenmitglieds Sarada Balgopalan. Daneben ist zudem geplant, die Arbeit von indischen Intellektuellen und Pädagogen im 19. Jahrhundert – wie beispielsweise Romesh Chunder Dutt – zu untersuchen (Benedikt Stuchtey), aber auch die sich wandelnden Konzepte des “gebildeten Kindes” in den europäischen Schulreformen mit einzubeziehen.

2. “The quest for universal elementary/school education, the private sector and edu-business
Die Einführung einer Schulpflicht und die Ausweitung von Ausbildungsangeboten wurden in den letzten Jahren durch die UNESCO und deren Bildungsprogramm EFA (Education for all) weiter vorangetrieben. Das Ziel von EFA ist es, bis 2015 allen Kindern den kostenfreien Schulbesuch zu ermöglichen. Tatsächlich gibt es in diesem Bereich allerdings kaum Fortschritte und die Zahl der Kinder, die eine Schule besuchen, fällt eher, als dass sie steigt. Private Träger gewinnen im Bereich der Ausbildung der Armen an Bedeutung, zum Teil, weil viele Länder nicht in der Lage sind, die notwendige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen und die Schulpflicht einzuführen. Allerdings gibt es wegen der möglichen Gewinne, die ein ‘low cost’-Schulbesuch für die Armen bietet, ein wachsendes Interesse an Bildungsmärkten. In diesem Kontext steht dabei zudem die “Liberalisierung” des Bildungsmarktes in Europa, den USA und auch in den Entwicklungsländern.

Internationale Unternehmen und lokale non state actors bauen transnationale Befürworter-Netzwerke und Organisationsstrukturen auf und verfolgen dabei eine Strategie, in Bildung zu investieren, die nicht frei von kommerziellen Interessen ist und mit anderen Sparten ihres Unternehmens in vielen Gebieten verknüpft bleibt. Diese Trends haben erhebliche Auswirkungen auf das Recht auf Bildung für alle Kinder – besonders wenn sie zu den gesellschaftlichen Randgruppen gehören – und die Rolle des Staates, wenn non state actors diese Trends realisieren. Diese Problematik hat erst vor kurzem das Interesse einer kritischen Forschung der Geschichtswissenschaft und der Bildungssoziogie geweckt. Eine Studie, die zu diesem Thema in einem geschichtlichen Kontext forschen soll, da die Verbreitung von Bildungseinrichtungen von Nicht-Regierungsorganisationen (Sozialreformer, religiöse Gruppen) auch in Indien eine lange Tradition hat, wird von der Transregionalen Forschergruppe gefördert. Dabei können die Forscherinnen und Forscher auf die Expertise von Professor Geetha B. Nambissan zurückgreifen, die bereits auf diesem Gebiet und über die Schulpolitik in Indien geforscht hat.

3. “Caste discrimination and education policy
Ein erster Versuch der “sozialen” Gesetzgebung in Britisch-Indien befasste sich mit dem Versuch Bildung für die verarmten “unteren” Kasten anzubieten. Dieses Gesetz wurde selten umgesetzt, da man sich protestierenden Eliten gegenübersah, die nicht wollten, dass ihre Kinder Kontakt mit gesellschaftlich Niederstehenden hatten. Dennoch spielte das Gesetz eine entscheidende Rolle als historische Vorlage: es wird heute als unstrittige Verantwortlichkeit der Regierung gesehen, niederen Kasten den Zugang zu staatlich finanzierter Bildung zu ermöglichen. Dabei stellt sich die Frage, welche Denkweisen dazu geführt haben, dass Entscheidungsträger Bildung als zentralen Punkt in der Führung der Armen der unteren Kasten erachten. Dieses Forschungsprojekt soll den massiven Anstieg der Popularität dieser Strategien im postkolonialen Indien untersuchen.

Abgesehen von den deutlichen Veränderungen in den Regierungsformen, haben die Strategien nicht nur Bestand, sondern auch an Bedeutung gewonnen. Können die Auswirkungen dieser Strategien in Zusammenhang mit den erfolgreichen Bestrebungen von Bewegungen der niederen Kasten, innerhalb der letzten zwei Jahrzehnten politische Macht zu erlangen, gesetzt werden? Und wie wirken sich die sozialen Folgen dieser Politik im Kontext eines zunehmend privatisierten Bildungsbereiches aus? Dieses Projekt ist eng verbunden mit dem Forschungsschwerpunkt der Sozialgeschichte der untergeordneten Kasten von Prof. Viswanath, die an der Universität Göttingen am Centre for Modern Indian Studies lehrt.

4. “Industrial restructuring, informalization, and their consequences for access to elementary education”
Die Ursprünge der Probleme Indiens, die Schulpflicht einzuführen und die berufliche Ausbildung sowie die Erwachsenenbildung weiter zu verbreiten, stehen in Zusammenhang mit strukturellen Änderungen im indischen Arbeitsmarkt. Die Liberalisierung des Arbeitsmarktes und Arbeitsschutz führten zu einem tiefgreifenden Anstieg von lockeren, unsicheren und weitestgehend kurzfristigen Beschäftigungsverhältnissen. Während ältere industrielle Zweige mit entwickelten sozialen und bildungserzieherischen Einrichtungen seit den 1980ern abnahmen, bildeten sich an neuen Orten sehr beträchtliche Industriekonglomerate und Belegschaften heraus.

Die Auswirkung dieser Veränderungen in Bezug auf die Bildungseinrichtungen auf der einen Seite und, auf der anderen Seite, auf die familiären Finanzen, die Chancen für langfristige Planungen und Investition in die Bildung von Kindern werden im Rahmen des Arbeitskreises untersucht. Diese Untersuchung wird unterstützt durch bereits laufende Forschungen zu Arbeit und industrieller Restrukturierung in den alten Zentren der Textilindustrie Ahmedabad (Rukmini Barua), Bombay (Dr. Aditya Sarkar) und Kalkutta (Anna Sailer) am Centre for Modern Indian Studies in Göttingen.

5. “Adult education and the popularisation of practical scientific knowledge
Ein weiteres Gebiet im Bereich von Bildung und Erziehung ist die Weitergabe von Wissen an Erwachsene. In diesem Kontext erlangt die Popularisierung von Wissen und Wissenschaft eine besondere Bedeutung – nicht zuletzt in ländlichen Gebieten. Die Herausforderung (westliches) Wissen weiter zu vermitteln war bereits Thema einer Session während der Tagung ‘Knowledge Production, Pedagogy, and Institutions in Colonial India‘ des DHI London. Auf Basis der Ergebnisse dieser Session soll das Thema im Kontext des postkolonialen Zeitraums weiterverfolgt werden.

Die Weitergabe von wissenschaftlicher Erkenntnis an ländliche Gebiete im kolonialen und postkolonialen Zeitraum steht dabei im Vordergrund, so soll ein Beitrag zur Entwicklung der Infrastrukturen von Wissen geleistet werden. Bildung im Kontext von internationaler Entwicklungszusammenarbeit in Bereichen wie z.B. der Landwirtschaft könnten hier eine Rolle spielen. Das Thema hat außerdem ein hohes Potential für transnationale Vergleiche.

6. “Industrial and technical institutions and the resignification of manual labour
Es ist mittlerweile bekannt, dass Missionaren eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Elite-Bildungseinrichtungen westlicher Prägung, aus denen die Gründungsväter des postkolonialen Staates hervorgingen, zukam. Weit weniger bekannt ist, dass die Missionare in Wirklichkeit eine Hierarchie der Schulen einführten, von denen einige denjenigen zugedacht waren, die als ungeeignet für den englisch-basierten, buchzentrierten, “richtigen” Unterricht erachtet wurden. Während diese “Armen-” oder “Industrieschulen” auf Modellen beruhten, die zuerst in der Metropole erprobt wurden, waren sie in Indien dazu gedacht, die Bedeutung der Handarbeit zu verändern. Es wurde angenommen, dass dies von den traditionellen Eliten als Beeinträchtigung des indischen Wirtschaftswachstums abgewertet wurde.

Die Forschung in diesem wenig durchdrungenem Gebiet soll den Umfang dieser Art von Ausbildung – finanziell und ideologisch – sowohl unter den kolonialen als auch den postkolonialen Regierungen untersuchen. Zudem stellt sich die Frage, ob, wie und mit welchen Auswirkungen neue Werte tatsächlich mit den spezifischen Fähigkeiten der Armen verknüpft wurden. Die koloniale Verbreitung der schulischen Ausbildung war auch untrennbar mit der Resignifikation der Kasten-Unterschiede durch Beeinflussung z.B. des Curriculums, von Schulzeiten und der Pädagogik innerhalb der Schule verbunden mit dem erklärten Ziel, dass Kinder der unteren Kasten kein Leben außerhalb der Handarbeit anstreben sollten.

7. “The impact of schooling on life-histories
Die Auswirkung schulischer Bildung auf Biographien hat sich zu einem wichtigen Thema innerhalb von Autobiographien und Biographien der niederen Kasten und der Dalits entwickelt. Die Rolle, die Kasten-Verbände bei der Förderung der Bildung dieser Gemeinschaften spielen, ist innerhalb der Regierungspolitik in Bezug auf das erweiterte Feld der Bildungsgeschichte in Indien weder adäquat anerkannt, noch diskutiert worden. Bildung spielt außerdem eine wichtige Rolle beim Aufbau von Lebenswegen in europäischen Autobiographien von Menschen aus einem prekären Hintergrund.

Am DHI London untersucht derzeit ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Arts and Humanities Research Council gefördertes Projekt “pauper narratives “. Dieses Projekt wird interessante vergleichende Perspektiven der ambivalenten Schulerfahrungen armer Kinder in Europa und zudem methodologische Expertise beisteuern. Zeitgleich ist das DHI London an biographischem Schreiben und Erzählungen, die in einem kolonialen Kontext stehen, interessiert. Das Institut hat dazu bereits im Frühjahr 2012 eine Konferenz veranstaltet.

Über die Transregionale Forschergruppe “Poverty Reduction and Policy for the Poor between the State and Private Actors: Education Policy in India since the Nineteenth Century”

Die transnationale Forschergruppe wird von der Max Weber Stiftung finanziert und vom Deutschen Historischen Institut London geleitet. Das DHI London kooperiert dabei mit  Centre for Historical Studies und dem Zakir Husain Centre for Educational Studies der Jawaharlal Nehru University, Neu-Delhi, dem Centre for the Study of Developing Societies, Neu-Delhi, dem Centre for Modern Indian Studies, Universität Göttingen und dem King’s India Institute, King’s College London.

Projektleiter sind Prof. Ravi Ahuja  (Moderne Indische Geschichte, Göttingen), Dr. Sarada Balagopalan (Soziologie, Neu-Delhi), Prof. Neeladri Bhattacharya  (Moderne indische Geschichte, Neu-Delhi), Prof. Andreas Gestrich (Moderne europäische Geschichte, London), Dr. Valeska Huber (Moderne europäische Geschichte und Geschichte des Mittleren Ostens, London), Prof. Sunil Khilnani (Politikwissenschaft, London), Prof. Janaki Nair (Moderne indische Geschichte, Neu-Delhi), Prof. Geetha B. Nambissan (Erziehungssoziologie, Neu-Delhi), Dr. Jahnavi Phalkey (Wissenschafts- und Technikgeschichte, London), Dr. Indra Sengupta (Moderne indische Geschichte, London), Dr. Silke Strickrodt (Moderne afrikanische Geschichte, London), Prof. Benedikt Stuchtey (Moderne europäische Geschichte, London), Dr. Louise Tillin (Politikwissenschaft und Developmental Studies, London), Prof. Rupa Viswanath (Religionswissenschaft, Göttingen).

Quelle: http://mws.hypotheses.org/1555

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Das Community-Management stellt sich vor (1)

Sebastian Gießmann, CC-BY
Seit November 2012 kümmere ich mich zusammen mit Inger Brandt vom DHIP und Martin Clavey von Cléo in Marseille um den deutschen Teil der Community von Hypotheses. Dies tue ich im Auftrag der Max Weber Stiftung, die hier selber mit ihrem Portal Weber 2.0 vertreten ist. Als Kultur- und Medienwissenschaftler bin ich akademisch seit 1995 mit dem World Wide Web groß geworden. Da durfte selbstverständlich in der Doktorarbeit – “Die Verbundenheit der Dinge. Eine Kulturgeschichte der Netze und Netzwerke” -  ein Kapitel zur Netzwerkgeschichte des Internets nicht fehlen. Und das Schöne am Internet bleibt seine Unberechenbarkeit: Gerade die Dienste, mit denen niemand gerechnet hat, feiern unerwartbarerweise große Erfolge. Vielleicht ja nun auch die Weblogs in den Kultur- und Geisteswissenschaften? Ich bin da mittlerweile sehr optimistisch.

Hätte es 2006 Hypotheses bereits gegeben, wäre mein Dissertationsblog netzeundnetzwerke.de vermutlich hier gelandet. Als ich ein Jahr später versuchte, befreundete Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaftler zur Mitarbeit auf netzeundnetzwerke.de zu überreden, scheiterte ich noch damit. Es war ganz selbstverständlich, dass eher ein Sammelband aus der Konferenz zu “Netzwerken der Moderne” entstehen musste. Aufgrund einer Fehlkalkulation mussten die Autor_innen am Ende noch selber Geld zuschießen, damit der Band publiziert werden konnte((1)). Die Beiträge des bei Königshausen & Neumann erschienenen Buches hätten online mit Sicherheit mehr Aufmerksamkeit bekommen, wenn auch zu diesem Zeitpunkt noch weniger Renommee. Nun haben wir Ende 2012 – und an den auf die Buchkultur ausgerichteten Referenzsystemen der Geistes- und Sozialwissenschaften hat sich meinem Eindruck nach wenig geändert. Auch die beiden Zeitschriften, die ich redaktionell betreue — die Zeitschrift für Kulturwissenschaften und ilinx, Berliner Beiträge zur Kulturwissenschaft — fühlen sich noch sehr den Druckversionen verpflichtet.

Viel geändert hat sich hingegen in der technischen Zugänglichkeit von Weblogs. Während ich bei netzeundnetzwerke noch als Autodidakt mit einer frühen Version von Drupal kämpfte, steht nun auf Hypotheses eine ausgewachsene WordPress-Plattform zur Verfügung. Und auch die populärste und legendär benutzerfreundliche aller freien Blogsoftwares ist mittlerweile eine komplexe Angelegenheit geworden, die liebevoller Pflege bedarf! Die Arbeit, die hierfür in Marseille und Paris im Hintergrund erfolgt, kann man gar nicht genug würdigen. Ich entdecke hier immer schöne neue technische Lösungen für spezifisch wissenschaftliche Bedürfnisse, z.B. für Fußnoten.((2))

All diese Sachen müssen freilich auch in der Praxis ausprobiert werden. Denn ohne lesenswerte Inhalte nützen alle schönen technischen Möglichkeiten nichts. Neben Redaktionsblog und Bloghaus findet man die meisten Artikel von mir auf “Geisteswissenschaft als Beruf” – kurz: gab_log – und auf Weber 2.0. Auf Twitter bin ich als @sebgiessmann unterwegs, wenn ich nicht gerade die @webertweets verfasse; Mails bitte an giessmann bei maxweberstiftung.de; die Homepage samt Publikationen findet Ihr hier.

Eine letzte Sache noch, die eigentlich viele Dinge beinhaltet: Was ist mir wichtig für Hypotheses?

Erstens wünsche ich mir, dass sich jede und jeder in der Community wohl fühlt und wir uns gegenseitig unterstützen. Hypotheses steht für konstruktive Diskussionen und soll eher Gedankenstürme auslösen als na-ihr-wisst-schon.

Zweitens wünsche ich mir, dass wir alle die frohe Botschaft in unsere Fächer weitertragen. Das bedeutet Überzeugungsarbeit, Überzeugungsarbeit und noch mehr Überzeugungsarbeit. Blogs sollen als Forschungsjournale, Konferenzchroniken und Entwurfsorte des Wissens zu einer anerkannten Schreibumgebung der Kultur- und Geisteswissenschaften werden.

Drittens wünsche ich mir, dass wir mit den Blogs als Schreibumgebung den wissenschaftlichen Anspruch auf Hypotheses hochhalten und dabei so interdisziplinär wie möglich aufeinander Bezug nehmen. Man merkt Texten ja an, ob sie mit Herzblut geschrieben sind… Weblogs sollten ein Ort der wissenschaftlichen Leidenschaften sein.

 

  1. Netzwerke der Moderne. Erkundungen und Strategien. Hrsg. Jan Broch, Markus Rassiller, Daniel Scholl. Würzburg: Königshausen & Neumann 2007; immerhin auch auf Google Books.
  2. Schaut doch mal unter Einstellungen > Fußnoten…

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/850

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Frische Blogs eingetroffen! Alles aus dem Orient-Institut Beirut und zum Dreißigjährigen Krieg

Noch vor Weihnachten starten zwei neue wissenschaftliche Weblogs auf Weber 2.0. Zum einen begrüßen wir das Stiftungsinstitut aus Beirut, das unter dem Titel Mish ma32ool Wissenswertes und Aktuelles aus dem Nahen Osten bloggt. Außerdem hat unser Kollege Michael Kaiser ein Forschungsjournal zum 30jährigen Krieg begonnen, das kurz und bündig dk-blog heißt. Beide Neuzugänge  – auf die wir wirklich ein wenig stolz sind – wollen wir hier kurz dem geneigten Publikum vorstellen.

Alaa Awad: The Battle Mural (formerly on Tahrir Square, Cairo). All rights reserved by the artist

Artist: Alaa Awad
Title: The Battle Mural
(former) location: Tahrir Square, Cairo.
All rights reserved by the artist

Was verbirgt sich hinter dem Titel Mish ma32ool? Es handelt sich dabei um einen geläufigen arabischen Ausdruck, geschrieben im Stil der arabischen Bloggerszene. Auf Deutsch wird er “mish ma’ul” ausgesprochen. Der Ausdruck schwankt zwischen einem ungläubigen „Gibt’s doch gar nicht!“  und „Unglaublich“ oder sogar „Unvernünftig“. Auch das Titelbild des Weblogs ist eine Besonderheit: Es zeigt eine Arbeit des ägyptischen Künstlers Alaa Awad, die auf dem Tahrir-Platz in Kairo zu sehen war, bevor sie durch das Militär zerstört wurde. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Orient Instituts Beirut, das 2010 auch ein Büro in Kairo eröffnet hat, werden unter diesem Signet auf Englisch über die wissenschaftlichen Aktivitäten, aber teils auch über die allgemeine Umbruchssituation im Nahen Osten schreiben. Bereits im Blog zu lesen sind Neuigkeiten vom großen Kongress “Inverted Worlds” und ein Workshopbericht zur Arbeiterorganisation.

dkblog - Quellen, Literatur, Interpretationen zum Dreißigjährigen Krieg

dkblog – Quellen, Literatur, Interpretationen zum Dreißigjährigen Krieg

Mit dem dk-blog betritt ein anerkannter Experte zum Dreißigjährigen Krieg publizistisches Neuland. Michael Kaiser, zuständig für die Open-Access-Plattform perspectivia.net, teilt hier sein Wissen und neue Ideen zu einem genuinen Forschungsfeld der Geschichtswissenschaft. Er selber schreibt dazu:

Ich selbst beschäftige mich seit rund 20 Jahren mit Themen des Dreißigjährigen Kriegs. Das Interesse ist nie erlahmt, im Gegenteil. Doch ungeachtet der vielen und intensiven Auseinandersetzungen mit Problemen dieser Zeit bleibt vieles rätselhaft: Nicht nur das Wissen ist im Laufe der Jahre beständig gewachsen, sondern ebenso die Einsicht in die Vielschichtigkeit der hier berührten historischen Phänomene. Aber je mehr ich forsche, desto komplexer (und faszinierender!) stellt sich die Thematik dar. [...]

Warum dann aber die Öffentlichkeit eines Blogs? Sicher spielt die Selbstvergewisserung im Sinne einer Zusammenstellung von Material eine Rolle. Aber warum sollen diese ersten rohen Schnipsel nicht auch anderen Impulse geben? Und möglicherweise regen sie andere an, auf meine offenen Fragen zu reagieren und Probleme zu lösen, an denen ich mich abarbeite. Im Zentrum stehen weiterhin die Phänomene des Dreißigjährigen Kriegs, aber vielleicht ergibt sich ein Wechselspiel zwischen dem einsamen Arbeiten des Historikers und neuen Kooperationen, bis hin zu kollaborativen Ansätzen.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ebenso wie den Schreibenden von Mish ma32ool und dk-blog viel Vergnügen und Erkenntnisgewinn!

Quelle: http://mws.hypotheses.org/1713

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Antrittsvorlesung des neuen Direktors am DHI Rom, Prof. Dr. Martin Baumeister

Am Montag dem 10. Dezember hat Martin Baumeister seine Antrittsvorlesung »Tiber alone, transient and seaward, bent remains of Rome« am Deutschen Historischen Institut Rom gehalten.

Prof. Dr. Martin Baumeister – Jahrgang 1958 – studierte Geschichte, Germanistik und Hispanistik in München und Madrid. 1985–1989 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU, wo er 1992 mit einer Arbeit zur Sozialgeschichte des ländlichen Spanien promoviert wurde. 1992–1999 arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent an der HU Berlin, 2001 erfolgte die Habilitation mit einer Schrift zur Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs. Nach einer Privatdozentur an der HU Berlin (2002–2003) hat er seit 2003 den Lehrstuhl für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (Schwerpunkt Südeuropa) an der LMU München inne. 2010/11 war er bereits Gastwissenschaftler am DHI Rom, im Oktober 2012 trat er dort das Amt des Institutsdirektors an.

Baumeister forscht zur italienischen, spanischen und deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, zur Geschichte der populären Kultur und des Theaters, zur Religionsgeschichte, zur Geschichte des Zeitalters der Weltkriege und des Faschismus sowie dem Mittelmeerraum als historische Region. Er ist Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung (seit 2008), im Beirat der Zeitschrift »Historia del Presente« (seit 2009), eines von der DFG finanzierten internationalen Graduiertenkollegs der LMU in Kooperation mit der Karls-Universität Prag zum Thema »Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts« (seit 2009), im Beirat der Zeitschrift »Semata. Ciencias Sociales y Humanidades« (seit 2010) und der Leibniz Graduate School »Enttäuschung im 20. Jahrhundert. Utopieverlust – Verweigerung – Neuverhandlung« des Instituts für Zeitgeschichte und des Historischen Seminars der LMU (seit 2012).  Er gibt u. a. die Zeitschriften »IMS – Informationen zur modernen Stadtgeschichte« (seit 2003), »Münchner Beiträge zur Jüdischen Geschichte und Kultur« (seit 2007) und das Themenportal Europäische Geschichte (clio online) (seit 2010) mit heraus. Prof. Dr. Martin Baumeister, Direktor des DHI Rom.
Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Duchhardt, Präsident der Max Weber Stiftung. Prof. Dr. Martin Baumeister, Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Duchhardt und Prof. Dr. Gabriele B. Clemens, Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats des DHI Rom. Concerto Romano Zur Begrüßung von Prof. Dr. Martin Baumeister fand am DHI Rom ein Concerto Romano statt. Concerto Romano

 

 

Quelle: http://mws.hypotheses.org/1668

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