Isoliert und Übergewichtig; Asozial und Gefährlich. Der Umgang mit Nerd-Stereotypen in Watch Dogs 2

Im Sommersemester 2017 habe ich gemeinsam mit meinem Kollegen Andreas Obenaus zum nun dritten Mal an der Universität Wien einen Kurs zu Mythen im Digitalen Spiel gehalten.  Drei der abgegebenen Abschlussarbeiten haben mir dabei so gut gefallen, dass ich den StudentInnen angeboten habe, eine überarbeitete Version als Gastbeitrag auf meinem Blog zu publizieren. Es ist mir eine große Freude als ersten Beitrag einen Essay von Daniel Malzer und Kevin Mallinger zur Instrumentalisierung der Nerd/Geek Figur im Spiel zu präsentieren.  (Eugen Pfister)

von Kevin Mallinger* und Daniel Malzer**

 

Setting und Story

Hast du nichts zu verbergen hast du nichts zu befürchten – dieser paradigmatische Stehsatz im Bezug zur modernen Überwachungsgesellschaft ist das zentrale Thema des von Ubisoft Montreal entwickelten Computerspiels Watch Dogs 2[i]. Abgesehen von zahlreichen positiven Kritiken der Fachpresse[ii] fand vor allem die Handlung und das Setting des Videospiels Anklang, auch in Videospiel-unaffinen Zeitschriften.[iii]

Das Action-Adventure versetzt den Spielenden in eine dystopische nahe Zukunft, die gar nicht so entfernt scheint. In regelrechter Orwell‘scher Manier hat sich die Entwicklung zu absoluter Überwachung manifestiert.

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Quelle: http://spielkult.hypotheses.org/1522

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Informanten: Viel mehr als nur ‚Quellen‘ der Ethnografie

Wer sich für Menschen und ihre Gesellschaften interessiert, kommt nur selten darum herum, früher oder später auch einmal mit eben diesen Menschen zu reden. Das ist spätestens seit Bronisław Malinowskis Popularisierung der Feldforschung als Methode – auch wenn er nicht der erste war – ein zentrales Paradigma der Ethnologie und verwandter Disziplinen. Doch mit welchen Personen sollen Forscher reden? Und wem sollten sie Glauben schenken? Wer erklärt Feldforschern all die Alltäglichkeiten und Besonderheiten, mit denen sie sonst nichts anfangen könnten? Die Methodologie hat dafür eine Rolle ‚im Feld‘ erfunden: die des Informanten bzw. der Informantin.

Auch wenn der Begriff „Informant“ hier nichts mit Spionage, Enthüllungsjournalismus oder Detektivarbeit zu tun hat, die Rolle der Informanten im ethnografischen Feld ist nicht weniger zentral: Ohne Informanten keine Interviews, keine teilnehmenden Beobachtungen, keine Protokolle, kein Insider-Wissen – kurz: Ein großer Teil der Daten, mit denen Soziologen, Ethnologen, Kultur- und Religionswissenschaftler zu arbeiten pflegen, wäre nicht vorhanden. Verständlich also, dass in den Vorworten von ethnografischen Arbeiten der größte Dank – manchmal noch vor den Freunden und Kollegen – den Informanten gilt.

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Quelle: http://marginalie.hypotheses.org/527

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