Seit Jahrzehnten bestehen Uneinigkeiten darüber, wie in der deutschsprachigen Soziologie wissenschaftlich zu verfahren sei. Aktuell gehen die Streitigkeiten über die einfache Differenzierung zwischen qualitativen und quantitativen Ansätzen hinaus und beziehen sich nunmehr auch auf die Definition und den Umgang mit soziologischer Theorie (vgl. hierzu das Interview mit Thomas Scheffer auf unserem SozBlog sowie die Beiträge von Jörg Strübing auf den Seiten der DGS). Höhepunkt des Konflikts ist sicherlich die Abspaltung der Akademie für Soziologie von der DGS. Die unerbittlichen Kämpfe der unterschiedlichen Paradigmen wirken sich unterdessen auch auf die Lehre aus.
Nahezu exemplarisch scheint uns in diesem Zusammenhang die Nachbesetzung der Professur für soziale Ungleichheit der Goethe-Universität Frankfurt. Wegen Uneinigkeiten über eine etwaige Neuausrichtung der Professur, ist der Lehrstuhl seit mittlerweile zwei Jahren unbesetzt und wird dieses Jahr zum zweiten Mal ausgeschrieben. Grund genug für ein Interview mit den Frankfurter Fachschaftsvertretern Tim und Julius über ihre Sicht der Dinge und die Konsequenzen für die Studierenden.
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