Das Forschungsprojekt „Echoes from the Past: Unveiling a Lost Soundscape with Digital Analysis” (2023-2026), angesiedelt an der Universidade NOVA de Lisboa, untersucht die Musik des Mittelalters mit digitalen Methoden. Auf interdisziplinärem Terrain verspricht es somit neue Erkenntnisse für die historische Musikforschung und Musiktheorie, die Digital Humanities (Computational Musicology) und das Music Information Retrieval (MIR) gleichermaßen.
Teil des Projekts war die einmalig stattfindende Konferenz „ECHOES24“, auf der ich Ende Juni erste Ergebnisse meines Promotionsprojekts vorstellen durfte. Sie führte weltweit führende Wissenschaftler:innen des Forschungsbereichs, ebenso wie Promovierende, Early Career Scholars und Professor:innen in Lissabon zusammen, um über „Digital Technologies Applied to Music Research: Methodologies, Projects and Challenges“ zu diskutieren.
In meiner Promotion beschäftige ich mich im Rahmen einer digitalen Korpusstudie mit Polymetrik und metrischen Irregularitäten in den Kompositionen Hugo Distlers, Béla Bartóks und Paul Hindemiths. (Polymetrik nennt man – ganz allgemein – gleichzeitig auftretende, unterschiedliche Taktarten, siehe Abb. 1.) Darauf aufbauend möchte ich ein eigenes Bayessches Modell für Polymetrik entwickeln. Solche metrisch komplexen Strukturen werden in der aktuellen Forschung zur computergestützten Musikwissenschaft noch weitgehend außen vor gelassen, unter anderem da deren Modellierung und computergestützte Analyse bestehende Ansätze und Codierungsformate an ihre Grenzen führt.
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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=21235