GAG327: Das große Geburtenrennen von Toronto

Am 31. Oktober 1926 stirbt der kanadische Anwalt Charles Vance Millar. An sich nicht so außergewöhnlich, doch sein Testament wird seine Heimatstadt Toronto bis in die späten 30er-Jahre in den Fokus nationaler und internationaler Medien katapultieren. Denn Punkt 9 seines Testaments verfügt, dass rund 500.000 Dollar seines Erbes an jene Frau vergeben werden sollen, die in den zehn Jahren nach seinem Tod die meisten Kinder gebiert.

Wir sprechen über dieses Testament, das das sogenannte “Great Stork Derby” auslöste, und warum das Ganze nicht so lustig war, wie es klingt.

Das Episodenbild zeigt ein Storchennest.



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Quelle: https://www.geschichte.fm/archiv/gag327/

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Das Zika Virus und die Macht der Bischöfe

Schwere rhetorische Geschütze werden aufgefahren in der Diskussion um das Zika Virus, der Eindämmung seiner rasanten Ausbreitung in Südamerika und der Bewältigung deren möglicher Konsequenzen, namentlich der sogenannten Mikrozephalie bei Neugeborenen: Schwangere sollen ihre Reiseaktivitäten einschränken, Regierungen empfehlen die Verschiebung von Schwangerschaften, weltweit, vor allem in tropischen Regionen des Erdballs, sind Gesundheitsbehörden alarmiert, von panischen, vom Schicksal geschlagenen Müttern und einer rasanten Zunahme präventiver illegaler, oftmals auch für die Mütter tödlichen Abtreibungen, wird berichtet. Am 01. Februar hat die WHO schließlich den globalen Notstand ausgerufen und am 05. Februar empfahl der UN-Menschenrechtskommissar darüber hinaus den betreffenden katholischen Ländern, neben anderen Maßnahmen zur Wahrung der Rechte von Frauen, auch Schwangerschaftsabbrüche, die bisher illegal sind, zuzulassen.1

Bis zu dieser Forderung auf UN-Ebene und Aktionen von Frauenrechtler*innen, die in die gleiche Richtung weisen, schwiegen die katholischen Autoritäten in Südamerika weitgehend, obwohl eine Stellungnahme von ihnen auf verschiedenen Seiten bereits zuvor als notwendig erachtet wurde.2

Bis dahin hatten sich bereits einzelne Priester von der Empfehlung der salvadorianischen Regierung, wegen des Zika Virus bis 2018 keine Kinder mehr zu zeugen, distanziert: Das Kinderkriegen sei schließlich wenn nicht Gottes dann doch mindestens Privatsache, aber auf keinen Fall die des Staates.3 Anderer Meinung scheinen die katholischen Autoritäten dann zu sein, wenn die staatlich erlassenen Gesetze den religiösen Vorstellungen entsprechen.

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Quelle: https://marginalie.hypotheses.org/265

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