Bob Dylan und die imitatio christi. Zur Veröffentlichung von Archivaufnahmen aus Dylans evangelikaler Phase.

In dem wunderbaren Film I’M NOT THERE wird Bob Dylan, der ewig sich Wandelnde, von gleich sechs Schauspielern verkörpert. Unter anderem spielt Richard Gere den mexikanischen Cowboy-Outlaw-Dylan der mittleren Siebziger, Cate Blanchett den androgynen Hipster der mittleren Sechziger. Nur einer, Christian Bale, spielt gleich zwei Dylans: Den friedensbewegten Folkie der Frühsechziger und den Born-Again-Christian der späten Siebziger und frühen Achtziger Jahre. Ein genialer Einfall des Regisseurs Todd Haynes, waren es doch genau diese beiden Phasen, Folkie und Überchrist, in denen Dylan aus dem Uneindeutigen, Ironischen, Abgeklärten heraustrat und plötzlich Position bezog.

Dylans christliche Alben: Slow Train Coming (1979), Saved (1980), Shot of Love (1981) (c/o tk)

 

Beim ersten Mal, in der Folk-Phase, befand er sich damit im gesellschaftskritischen Mainstream und zugleich an der Speerspitze einer aufstrebenden Jugendbewegung. Bevor Martin Luther King seine Rede „I have a dream“ vor dem Lincoln Memorial gehalten hat, gab Dylan die Vorgruppe mit einem Song aus THE TIMES THEY ARE A-CHANGIN’.

[...]

Quelle: http://marginalie.hypotheses.org/611

Weiterlesen

„Sport helps us understand who we are and where we belong“: Crossfit und Religion?

„Sport helps us understand who we are and where we belong. It enables us to connect with ourselves and each other inspite of a disconnected world“ (Crossfit Anthem 2011).

Ende 2015 entzündete sich im Zusammenhang mit einer Studie von Studierenden der Harvard Divinity School (HDS) eine emotionale Debatte, öffentlich ausgetragen in verschiedenen Blogs und der New York Times. Das Thema, Crossfit und Religion, würde hierzulande wohl kaum Beachtung finden. In den USA jedoch ist dazu eine fortdauernde Diskussion entstanden, an der sich vor allem auch evangelikale Kirchen beteiligen, die im wachsenden Phänomen Crossfit durchaus Potenzial für ihre eigene Arbeit sehen.1

Worum genau ging es dabei? Laut einer Studie gehören von den sogenannten Millenials in den USA, jungen Menschen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren, weit weniger einer Kirche an als das noch bei ihren Eltern der Fall war. Dennoch seien sie auf der Suche nach Gemeinschaft und Spiritualität, die sie dann in Organisationen anderer Art finden würden.

[...]

Quelle: http://marginalie.hypotheses.org/457

Weiterlesen

Donald Trump und die Evangelikalen: Eine schwierige Wahlverwandtschaft

Das Foto ging durch sämtliche soziale Medien: 21. Juni 2016, der Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat über 900 einflussreiche Evangelikale nach New York eingeladen, um sie von seinem Programm zu erzeugen, darunter auch Jerry Falwell Jr. und seine Frau Becki Falwell. Man macht Fotos, demonstriert gegenseitige Unterstützung und hebt die Daumen. Die Botschaft: Die Allianz der Republikaner mit den konservativen Evangelikalen, die seit Reagan besteht, soll auch in diesem Wahlkampf halten.

Ärgerlich nur: Über Becki Falwells linker Schulter hängt ein gerahmtes Playboy-Cover an der Wand, nebst zahlreichen weiteren Trophäen aus Trumps medialer Karriere. Darauf zu sehen: Eine junge Damen, die sich lasziv an einen deutlich jüngeren Trump anschmiegt. Falwell hatte das Bild ursprünglich selbst über seinen Twitter-Account öffentlich gemacht: „Honored to introduce @realDonaldTrump at religious leader summit in NYC today! He did incredible job!

[...]

Quelle: https://marginalie.hypotheses.org/428

Weiterlesen