Erstes WeberWorldCafé: „Bürger, Blogger, Botschafter: Neue Medien und Akteure in der Diplomatie des 21. Jahrhunderts“

Keyvisualvon Gesche Schifferdecker

Am 28.04.2014 laden die Max Weber Stiftung und das Forum Transregionale Studien zum ersten gemeinsamen WeberWorldCafé ein. Junge WissenschaftlerInnen und MitarbeiterInnen internationaler Organisationen werden gemeinsam mit zehn ExpertInnen zum Thema „Bürger, Blogger, Botschafter: Neue Medien und Akteure in der Diplomatie des 21. Jahrhunderts“ diskutieren.

In Anbetracht der derzeitigen weltpolitischen Lage ist dieses Thema äußerst aktuell. Nicht nur bei den Umstürzen in Nordafrika spiel(t)en soziale Netzwerke eine wichtige Rolle. Ein Beispiel der vergangenen Wochen ist die – mittlerweile wieder aufgehobene – Twitter-Sperre in der Türkei. Gleichzeitig beeinflussen die Enthüllungen um den US-amerikanischen Militärgeheimdienst NSA nachhaltig das weltweite Ansehen der Vereinigten Staaten. Gerade in den Diskussionen über den Whistleblower Edward Snowden zeichnen sich die unterschiedlichen Haltungen zum Zusammenspiel von neuen Medien und moderner Demokratie deutlich ab: Von den einen wird er als Vaterlandsverräter beschimpft, anderen gilt er als Held. Gleichzeitig hinterlässt es bei vielen Kommentatoren, die ihm gegenüber positiv eingestellt sind, einen bitteren Nachgeschmack, dass Snowden ausgerechnet in Russland Zuflucht gefunden hat – einem Land, an dessen Umgang mit demokratischen und rechtsstaatlichen Elementen auch gegenwärtig viel Kritik geübt wird.

Weiche Faktoren der Macht
Mit der Brisanz dieser digitalen Verwicklungen ist die „klassische“ Diplomatie allerdings längst nicht überholt. Länder entsenden nach wie vor Diplomaten. Eine sukzessiv wichtigere Rolle spielen seit einigen Jahren auch Kulturbotschafter, von deutscher Seite beispielsweise durch die Goethe-Institute weltweit vertreten. Diese Einrichtungen tragen entscheidend zum Bild einer Gesellschaft in anderen Ländern bei. Sie zählen zu den sogenannten „weichen Faktoren“, die die Attraktivität und Glaubwürdigkeit politischer und kulturelle Werte auf die Stellung von Staaten bzw. Regierungen in den internationalen Beziehungen beeinflussen. Die Rolle dieser „weichen Faktoren“ wurde in der Vergangenheit von der westlichen Politikwissenschaft gerne unterschätzt. Stattdessen meinte man, Macht alleine an materialistischen, „harten Faktoren“, wie militärischer Stärke oder Wirtschaftskraft festmachen zu können. Diese Verengung ist zwar in vielerlei Hinsicht ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges, hält sich aber hartnäckig. Doch allmählich dringen Konzepte wie das der „soft power“ von Joseph Nye in die breiteren Kreise der interessierten Öffentlichkeit vor. Trotz wissenschaftlicher Kritik an Nyes Konzept zeigt der Erfolg seiner Ideen, dass Nye damit einen Nerv getroffen hat. Seine Konzepte werden aktuell beispielsweise genutzt, den Aufstieg Chinas zu analysieren und zu kommentieren. WissenschaftlerInnen und PolitikerInnen haben sogar damit begonnen, den Begriff als Label für die eigenen Strategien zu benutzen.

„Public Diplomacy“
Immer mehr PolitikerInnen und WissenschaftlerInnen sprechen der sogenannten „Public Diplomacy“ eine große Bedeutung zu. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das beispielsweise in der Eröffnung hunderter Konfuzius-Institute zur Verbreitung der chinesischen Sprache und Kultur im Ausland niedergeschlagen. Im Gegensatz zur klassischen Diplomatie, das heißt der Führung internationaler Beziehungen auf der Ebene staatlicher Institutionen, richtet sich die öffentliche, die „Public Diplomacy“ an die allgemeine Öffentlichkeit jenseits des eigenen Staatsgebiets.

Durch diese Ausrichtung auf die breite Öffentlichkeit im Ausland erlangen auch die vielen nichtstaatlichen Akteure (wie NGOs, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen), die über die Grenzen ihres Heimatlandes hinaus wirken und die große Bevölkerungsteile häufig besser erreichen als die verhältnismäßig kleine Zahl der Berufsdiplomaten, einen höheren Stellenwert. Gleichzeitig haben sich durch die digitale Revolution die Möglichkeiten vervielfacht, dass einzelne oder Gruppen von Kulturschaffenden, WissenschaftlerInnen oder JournalistInnen und andere nichtstaatliche Akteure sich auch ohne die Unterstützung institutioneller oder bürokratischer Strukturen global vernetzen und Debatten beeinflussen können. In diese Kerbe schlagen auch die Macher des Films über den Wikileaks-Gründer Julian Assange, wenn sie diesen mit „Die fünfte Gewalt“ untertiteln.

Herausforderung der Diplomatie im 21. Jahrhundert 
Das Internet gestattet eine Partizipation der BürgerInnen jenseits von Regierungsgesprächen und Cocktailpartys, zu denen sie normalerweise keinen Zugang haben. Gleichzeitig bietet es staatlichen RepräsentantInnen neue Möglichkeiten, mit Menschen in anderen Ländern Kontakt aufzunehmen. So haben zum Beispiel die US-amerikanische und die britische Regierung soziale Medien bereits zu einem wichtigen Bestandteil ihrer außenpolitischen Kommunikation gemacht. Daneben eröffnet das Internet auch für Staaten mit geringeren technischen und finanziellen Ressourcen zahlreiche Chancen. Durch die neuen Medien haben heute mehr Menschen als je zuvor Zugang zu (regierungs-)kritischen Informationen und öffentlichen Debatten. Phänomene wie der „Arabische Frühling“ erlangen ihre Brisanz nicht zuletzt durch die Echtzeit-Kommunikation beteiligter Protagonisten über die Grenzen von Nationalstaaten und Sprachgemeinschaften hinaus. Versuche, soziale Medien als schlichte PR-Maschinen staatlicher Institutionen zu instrumentalisieren, erscheinen von diesem Hintergrund langfristig wenig erfolgversprechend.

Diese Überlegungen machen deutlich, dass das Internet und insbesondere das Web 2.0 die globale diplomatische Bühne grundlegend verändern. Regierungen können den Informationsfluss nur noch bedingt kontrollieren und bewegen sich in ihrem ehemaligen „Hoheitsbereich“ nun in einem unüberschaubaren Netz von Akteuren. Die Globalisierung und der technische Fortschritt bewirken, dass Diplomatie heute bedeutet, eine aufgrund wachsender Komplexität zunehmend in einzelne Fachbereiche aufgesplitterte Lebenswirklichkeit im jeweiligen Gastland zu repräsentieren. Die Internationalisierung der Fachpolitiken führt dazu, dass Auslandsvertretungen immer mehr zum Knotenpunkt werden, die ein filigranes Netzwerk von staatlichen und nichtstaatlichen FachvertreterInnen im Ausland zusammenbringen und orchestrieren müssen – ohne dabei den Anspruch oder auch nur die Kapazitäten zu haben, die Interessen des Entsendestaates exklusiv zu repräsentieren bzw. in allen Diskursen selbst immer führender Experte zu sein.

Das WeberWorldCafé
Beim WeberWorldCafé „Bürger, Blogger, Botschafter: Neue Medien und Akteure in der Diplomatie des 21. Jahrhunderts“ werden ExpertInnen verschiedenster Disziplinen zu Wort kommen. Neben WissenschaftlerInnen haben wir auch AkteurInnen aus der Praxis eingeladen, um Aspekte der klassischen Diplomatie und der Diplomatiegeschichte bis hin zu digitaler, kultureller und medialer Diplomatie zu diskutieren.

So funktioniert das WWC: Jeder der ExpertInnen fungiert als TischgastgeberIn; die TeilnehmerInnen haben die Gelegenheit, mit ihnen auf Augenhöhe zu diskutieren. Nach jeweils zwanzig Minuten wechseln die Tischgäste, um sich an einem anderen Tisch zu neuen Themen auszutauschen. Das Wissen aus vorherigen Diskussionen wird in die folgenden eingebracht und die Erkenntnisse für die noch kommenden Tischgäste auf der Tischdecke festgehalten. Dabei gibt es keine fest vorgegeben Gesprächsthemen oder Fragestellungen, die beantwortet werden sollen. Da sowohl die ExpertInnen als auch die TeilnehmerInen aus verschiedenen Fachrichtungen kommen, bringen sie alle unterschiedliches Vorwissen, Perspektiven und Interessen mit. Ziel ist es, ein Netzwerk an neuen Erkenntnissen und Perspektiven zu entwickeln. Abschließend werden die Hauptthemen noch einmal für alle zusammengefasst und können auf Wunsch in lockerer Atmosphäre nach dem World Café weiter diskutiert werden.

Die Gäste des ersten WeberWorldCafés sind:

Umfangreiche Informationen zu diesem und zukünftigen WeberWorldCafés sowie Interviews mit den Gästen und Hintergrundwissen finden Sie hier.  

Anmeldungen bitte an schifferdecker@maxweberstiftung.de senden.

Quelle: http://trafo.hypotheses.org/738

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Zu mittelalterlichen Wappenbesserungen und neuen Ansätzen in der Heraldik. Vortrag und Interview mit Laurent Hablot (Poitiers) an der Universität Münster

Am 20. Januar sprach Laurent Hablot (Poitiers) in der französischsprachigen Vortragsreihe “La jeune génération des médiévistes français invitée à Münster” am Historischen Seminar der Universität Münster über Devisen und Wappenbesserungen im Spätmittelalter. Wie immer bei dieser Vortragsreihe, gibt es zum … Continue reading

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/888

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Europe 14|14

Die Bundeszentrale für politische Bildung veranstaltet vom 7. bis zum 11. Mai 2014 den History Campus in Berlin. Ziel des Festivals ist es 500 junge Menschen aus ganz Europa zusammen zu bringen. Im Maxim Gorki Theater besteht dann die Gelegenheit sich in verschiedensten Workshops mit dem Ersten Weltkrieg und seinen Auswirkungen zu beschäftigen.

"Auf meinem Poster ist Pegasus als Vogel in einem Käfig dargestellt. […] Damit ist die Europäische Union gemeint, die sich sehnt wie Phoenix aus der Asche zu erstehen." (© Daniel Horowitz/bpb)

“Auf meinem Poster ist Pegasus als Vogel in einem Käfig dargestellt. […] Damit ist die Europäische Union gemeint, die sich sehnt wie Phoenix aus der Asche zu erstehen.” (© Daniel Horowitz/bpb)

DEin Blick in das Workshop-Programm des  Campus verspricht eine Mischung unterschiedlichster Blickwinkel auf den Ersten Weltkrieg. Die Workshops sind in vier Kategorien eingeteilt: Geschichte analysieren, Geschichte  - Erinnern und Gedenken, Geschichte digitalisieren, Geschichte inszenieren.

Dabei gibt es vom Workshop zu Mythen und Geschichtsbilder über den Ersten Weltkrieg über ein Planspiel, in dem die Friedensverträge neu verhandelt werden sollen, auch einen History Hackathon, ein kreatives Experimentierlabor “World War One meets Web 2.0″ und eine Schreibwerkstatt, die sich kreativ mit dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzt, um nur einige der Workshoptitel zu nennen, die alle hier zu finden sind.

Das Angebot richtet sich an junge Leute zwischen 18 und 25 Jahren, insgesamt werden 500 Teilnehmer eingeladen nach Berlin zu kommen. Die Reisekosten und die Unterkunft im Hostel werden von der bpb übernommen. Mehr zum History Campus auf den Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung.

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1456

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Colloque international “Les défenseurs de la paix 1899-1917. Approches actuelles, nouveaux regards”, 15-17 janvier 2014

Titel LDDLPTo mark the centenary of WW1 at the beginning of 2014, the University Paris-Est and the Institut historique allemand suggest to reflect on the downfall of peace and the failure of those who wanted to prevent a general European war from breaking out or who tried to interrupt its course. The time span we have chosen shows that we mean to take into consideration the very first years of the twentieth century (starting in 1899, date of the first Hague Conference) and those of the ‘pre-war’ period but also the war years themselves. This means we can study the actions taken in favour of peace in neutral countries or amongst late partakers in the conflict (Italy, USA, etc), as well as the actions of those in favour of negotiated peace. Defining 1917 as a limit is a way to mark the renewed strength of claims for peace, their revolutionary dimension in Russia and their different forms of expression. At the same time, with the US entering the war, the failure of the Stockholm Conference and the radicalisation of the governments on both sides, year 1917 puts an end to any last hope of restoring peace through negotiation and tolls the bell for the pre-war world.

Le colloque est coorganisé par l’Université Paris-Est Créteil, l’Université Paris-Est Marne-la-Vallée et l’Institut historique allemand et prends lieu à l’Institut historique allemand à Paris.

 

Le programme du colloque :

(Ici en format pdf)

 

Mercredi 15 janvier 2014

9h00 – Accueil des participants
9h15-9h45 – Introduction
Rémi FABRE (Université Paris-Est Créteil)

Séquence 1 (9h45-11h30) – Désirs de paix
Présidence : Fabienne Bock

Nathalie GINTZBURGER (EHESS, Paris)
Soutenir la paix au café du village

Galit HADDAD (EHESS, Paris)
Le pacifisme iconographique :
dessiner le refus de la guerre en 1914-1918

Keith GRIEVES (Kingston University, R.-U.)
A future too Awful to Contemplate: Old Liberals, Landscape Preservationism and Local Patriotism in England in 1917

Séquence 2 (11h45-13h15) – La paix et la question des nations dans l’avant-1914
Présidence : Jean-Jacques Becker

Nicolas PITSOS (INALCO, Paris)
Pour la paix dans les Balkans : projets pour la résolution pacifique de la question d’Orient au début du XXe siècle

Piotr SZLANTA (Université de Varsovie/DHIW, Pologne)
Poles – Nation without Pacifists? Phenomenon of War and the Polish Public Opinion 1899-1914

Gérald SAWICKI (Université de Lorraine)
Appels et manifestations en faveur de la paix : la contribution des Alsaciens-Lorrains en 1913

Séquence 3 (14h30-16h00) – Familles spirituelles et défense de la paix
Présidence : Luis Martin

Fulvio CONTI (Université de Florence, Italie)
La franc-maçonnerie et le mouvement pour la paix en Italie et en Europe (1889-1917)

Gearóid BARRY (National University of Ireland, Galway)
Realms of Peace Activism: Religious Internationalism, Secular Internationalism and the Pre-History of Catholicism
Pacifism, 1899-1917

Claudia BALDOLI (Newcastle University, R.-U.)
The Catholic Peasant Protest against War in the Po Valley, 1914-1917

Table ronde (16h30-18h30) – Défense de la paix et droit international
Modération : Jean-Michel Guieu

Gabriela FREI (Cambridge University, R.-U.)
The « Institut de Droit International » and the Making of Law for Peace, 1899-1917

Marilena PAPADAKI (EHESS, Paris)
Nicolas Politis (1872-1942) : la jurisprudence sociologique française et l’action des juristes internationalistes au service de la paix internationale à la fin du XIXe siècle

Caroline TIXIER (Assemblée nationale, Paris)
La doctrine solidariste de Léon Bourgeois : de la nébuleuse radicale française aux conférences de La Haye

Jakob ZOLLMANN (WZB Berlin, Allemagne)
The Practices of Interstate Arbitration before World War I. Actors, Advocates, and Critics

 

Jeudi 16 janvier 2014

Séquence 1 (9h00-11h00) – Les défenseurs de la paix au défi de la guerre (1)
Présidence : Nicolas Offenstadt

Lucio D’ANGELO (Université de Pérouse, Italie)
Les pacifistes démocratiques et l’intervention de l’Italie dans la Première Guerre mondiale

Andrew BARROS (Université du Québec, Montréal)
A Weapon in a Greater and Longer Irenic Campaign: the Carnegie Endowment for International Peace and the First World War, 1910-1917

Nadine AKHUND (Columbia University, N. Y./IRICE, Paris)
Stéphane TISON (Université du Maine, Le Mans)
L’appel à l’Amérique. L’action de N. Murray-Butler et Paul d’Estournelles de Constant en faveur de la paix pendant la Grande Guerre (1914-1917)

Rémy CAZALS (Université Toulouse 2-Le Mirail)
Une pacifiste au travail en pleine guerre : Marie-Louise Puech (1915-1916)

Séquence 2 (11h30-13h00) – Les défenseurs de la paix au défi de la guerre (2)
Présidence : Gerd Krumeich

Lukas KELLER (Freie Universität Berlin, Allemagne)
L’empire allemand en guerre : l’État, la société majoritaire et le « danger pacifiste »

Justin OLMSTEAD (Northwestern Oklahoma State University, USA)
Peace, a Tactical Approach: How Britain and Germany Abused the Promise of Peace during the First World War

Michael RIEMENS (University of Applied Sciences, Groningen, Pays-Bas)
Neutral Peace Initiatives and Activities during the Great War. The Dutch Anti-War Council and the Central Organization for a Durable Peace

Séquence 3 (14h30-15h30) – L’éducation au service de la paix
Présidence : Arndt Weinrich

Jean-François CONDETTE (Université d’Artois)
« La guerre agonisante » : les combats pour la paix de la revue pédagogique Le Volume (1899-1914)

Stéphanie MANFROID (Mundaneum, Mons, Belgique)
Les tentatives éducatives de promotion du pacifisme par l’action concertée d’Henri La Fontaine et de Paul Otlet. Du partage de la connaissance à l’organisation de la paix

Table ronde (16h00-18h00) – Femmes et mouvements de femmes dans la défense de la paix
Modération : Verdiana Grossi

Jean MILLS (John Jay College, University of New York, USA)
« With every nerve in my body I stand for peace »: Jane Ellen Harrison and the Heresy of War

Anna NORRIS (Michigan State University, USA)
Madeleine Vernet : itinéraire d’une féministe pacifiste et antimilitariste

Maria Grazia SURIANO (Université de Bologne, Italie)
War, Peace and Suffrage. The Italian Section of the Women’s International League for Peace and Freedom (WILPF) between Pacifism, Internationalism and Fascist Persecutions (1915-1927)

Dagmar WERNITZNIG (University of Oxford, R.-U.)
Between Frontlines : The Militant Pacifist Rosika Schwimmer (1877–1948) and Her Total Peace Effort

Keynote lecture/conférence publique (18h00-20h00)  – Martin CEADEL (New College, University of Oxford, R.-U.)
1899-1917: A Critical Epoch in the History of the Peace Movement
Conférence présentée par Norman Ingram

 

Vendredi 17 janvier 2014

Séquence 1 (9h00-10h00) – Pacifisme du mouvement ouvrier, pacifisme radical (1)
Présidence : Jean-Louis Robert

Elisa MARCOBELLI (IHA/EHESS, Paris)
La SFIO face à la loi de trois ans : Conjuguer antimilitarisme et défense de la patrie

Donatella CHERUBINI (Université de Sienne, Italie)
Pacifist and Anti-Revolutionary Italian Socialism in the Context of World War I. G.E. Modigliani in the Zimmerwald Movement « War to War » and the United States of Europe (1915-1917)

Séquence 2 (10h30-12h00) – Pacifisme du mouvement ouvrier, pacifisme radical (2)
Présidence : Jean-Louis Robert

Julien CHUZEVILLE (Paris)
Le Comité pour la reprise des relations internationales, ou le rassemblement du mouvement ouvrier pacifiste révolutionnaire en France (1915-1917)

Michel RAPOPORT (Université Paris-Est Créteil)
Bertrand Russell, un apôtre du pacifisme

Séquence 3 (13h30-15h00) – La diffusion des idées pacifistes dans l’Europe de la Belle Époque
Présidence : Jay Winter

Jean-Rémy BEZIAS (CMMC, Université de Nice)
Albert Ier de Monaco et Bertha von Suttner. Une relation au service de la paix (1900-1914)

Enrica COSTA BONA (Université de Pavie, Italie)
Le Bureau international permanent de la paix et les Congrès universels

Allocution de S.A.S. le Prince Albert II de Monaco

Table ronde de conclusion (15h30-17h00)
Modération : Thierry Bonzon

Carl BOUCHARD (Université de Montréal, Canada), Sandi E. COOPER (Université de New York, USA), Norman INGRAM (Université de Concordia, Canada), Werner WINTERSTEINER (Université de Klagenfurt,
Autriche)

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Traduction simultanée en franςais et anglais.

Entrée libre dans la limite des places disponibles. Inscription obligatoire à l’adresse suivante: event@dhi-paris.fr.

Colloque organisé grâce aux soutiens suivants:

> Le Ministère de la Culture et de la Communication
> La Mission du centenaire 1914-1918
> Les archives du Palais de Monaco
> Le Centre de recherches historiques de l’Ouest (Cerhio, Le Mans)
> L’UMR IRICE (Paris 1 / Paris 4, CNRS)
> La Fondation Jean Jaurès
> Mundaneum (centre d’archives de la fédération Wallonie-Bruxelles)
 
 

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1298

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Günther Kronenbitter: Brüchige Ordnung und Dichte Beschreibung – Kulturanthropologie und politischer Wandel

Abstract für die Konferenz Das 20. Jahrhundert und der Erste Weltkrieg

Der Vortrag thematisiert den Zusammenhang von politischem Wandel und Ethnologie/Cultural Anthropology im 20. Jahrhundert mit besonderem Fokus auf die folgenden Dimensionen:

  • Imperialismus, Kolonialherrschaft, Dekolonisation und Forschung
  • Ethnologie in Kriegszeiten – biographische und professionelle Aspekte
  • Rassismus und wissenschaftliches Engagement
  • Wissenschaftliche Deutungsangebote und Forschungsrichtungen
  • Orientierungsfragen: Fachprofil und globaler Wandel seit den 1960er Jahren

Nach der Promotion 1992 mit einer Arbeit zur Politischen Ideengeschichte um 1800 wandte Prof. Dr. Günther Kronenbitter sich der Geschichte der Habsburgermonarchie im frühen 20. Jahrhundert zu und habilitierte sich 2001 im Fach Neuere und Neueste Geschichte. Forschungsschwerpunkte bilden die politische Kultur und Intellektualgeschichte des 19. Jahrhunderts, die Habsburgermonarchie seit dem späten 18. Jahrhundert, die internationale Geschichte seit der Französischen Revolution und die historische Anthropologie politischen Handelns im 19. und 20. Jahrhundert. Prof. Dr. Günther Kronenbitter vertritt seit Beginn des Wintersemesters 2012/13 für drei Jahre den Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Volkskunde der Universität Augsburg.

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1261

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Ulrike Jureit: „Staat als Lebensform“. Raumkonzepte für eine geordnete Moderne

Abstract für die Konferenz Das 20. Jahrhundert und der Erste Weltkrieg

Während die politische Geographie „die Erde als Wohnstätte für ihre menschliche Bewohnerschaft in ihren Beziehungen zu den übrigen Eigenschaften der Erde“ untersucht, ist unter Geopolitik „die Lehre vom Staat als geographischem Organismus und als Erscheinung im Raume“ zu verstehen. So formulierte es zumindest 1916 der schwedische Staatswissenschaftler Rudolf Kjellén und markierte damit noch während des Ersten Weltkrieges die Transformation politisch-geographischer Raumkonzepte zu geopolitisch und in erster Linie staatstheoretisch begründeten Ordnungsentwürfen.  Mit und nach dem Ersten Weltkrieg stabilisierte sich auf dieser Grundlage ein weltpolitisches Ordnungsdenken, das vor allem im „Großraum“ die effektivste Form territorialer Herrschaft identifizierte. Ob ökonomisch, militärisch oder kulturell – in der Eroberung, Besiedlung oder zumindest doch Beherrschung von Großräumen lag fortan für diejenigen Staaten, die auf längere Sicht weltpolitisch mitmischen wollten, die politische Herausforderung. Supranationale Großraumpolitik avancierte zum zentralen Ordnungsmodell für das 20. Jahrhundert.

Dr. Ulrike Jureit ist Gastwissenschaftlerin der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur am Hamburger Institut für Sozialforschung.

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1259

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Eric D. Weitz: The Paris System: International Order through Ethnic Cleansing?

Abstract for the conference Das 20. Jahrhundert und der Erste Weltkrieg

Minority protection, forced deportations, and the “civilizing mission” emerged together in the last third of the nineteenth century. They were all part of a tectonic shift in political conceptions: from traditional diplomacy to population politics, from mere territorial adjustments to the handling of entire population groups categorized by ethnicity, nationality, or race, or some combination thereof, from the Vienna to the Paris system. This liberal international came to fruition between 1919 and 1923 in the wake of World War I. Two global areas, the borderlands region of Eastern Europe (and stretching into Anatolia) and Africa, rarely considered together, constituted the critical sites for the emergence of the Paris system. Its history shows that the origins of human rights standards are not as pristine and pure as many recent studies suggest; a major part of their history lies in a way of thinking about populations — group protection and group rights – that entailed the very same thought patterns that enabled and promoted forced deportations. The Paris system did not end in 1939 with the onset of World War II, nor even in 1945 with the war’s end. The notion of sovereignty rooted in national homogeneity remains a principle of international politics down to our present day. In many ways, we still live in the Paris system world.

Eric D. Weitz is Dean of Humanities and Arts and Professor of History at the City College of New York. Trained in modern European and German history, his work in recent years has extended to the history and politics of international human rights and crimes against humanity. 

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1249

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Marie-Janine Calic: Ordnungsentwürfe im multiethnischen Kontext: Der Fall Jugoslawien

Abstract für die Konferenz Das 20. Jahrhundert und der Erste Weltkrieg

Trotz zahlreicher Geburtsfehler kann man die Versailler Nachkriegsordnung und in ihr geschaffenen Staaten nicht als „künstlich“ qualifizieren. Jugoslawien war Resultate einer auf dem Selbstbestimmungsrecht beruhenden Ordnung, die auch den Südslawen ihren eigenen Staat zusprach. In der konkreten Umsetzung der Versailler Nachkriegsordnung, zum Beispiel bei der Grenzziehung, waren die Großmächte allerdings inkonsequent und widersprüchlich. Teil der Inkonsistenz war ein Minderheitensystem, das nur für die osteuropäischen Staaten, nicht für die Westmächte galt. Integrierend sollte im heterogenen Jugoslawien eine unitarische Nationalideologie wirken, die von einem einzigen südslawischen Volk ausging. Der Staat sollte auf individuelle Freiheiten, nicht kollektive Rechte gebaut sein. Dies stand in Einklang mit der westeuropäischen Idee der Staatsnation, die sich historisch-politisch, nicht sprachlich-kulturell definierte. Existierende kollektive Identitäten ließen sich jedoch nicht ohne weiteres in einer von oben konstruierten jugoslawischen Nation verschmelzen. Die im Rahmen der Versailler Ordnung geschaffenen Staaten sind letztlich nicht an inneren Widersprüchen, sondern äußerer Aggression zugrunde gegangen.

Marie-Janine Calic ist Professorin für Ost- und Südosteuropäische Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universiät München. Ihr Forschungsschwerpunkte sind die Konfliktgeschichte Südosteuropas, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte Südosteuropas (Entwicklungsforschung), Ethnische Minderheiten und nationale Frage auf dem Balkan, Deutsche und europäische Balkanpolitik, Konfliktprävention, Wiederaufbau, internationale Friedenssicherung undVergangenheitspolitik.

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1257

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Jörg Fisch: Vom Selbstbestimmungsrecht der Völker zum Selbstbestimmungsrecht der Kolonialvölker

Abstract für die Konferenz Das 20. Jahrhundert und der Erste Weltkrieg

Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist  ein Prinzip internationaler Unordnung, dessen Geschichte wesentlich die Geschichte seiner Bändigung und Einschränkung ist. Es ist eng mit der Entkolonisierung seit der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten verbunden. Seinen ersten Höhepunkt erreicht es am Ende des Ersten Weltkrieges. Lenin setzte es als Waffe gegen die Siegermächte ein. Wilson versuchte es zu seinem eigenen Instrument zu machen, scheiterte aber an den Kolonialmächten. In der Zwischenkriegszeit  setzte insbesondere Hitler das Recht als Mittel des Revisionismus ein. Nach 1945 hingegen gelang es den von der Sowjetunion unterstützten Entwicklungsländern, ein Recht auf Entkolonisierung durchzusetzen, das als Selbstbestimmungsrecht definiert wurde. Die anarchischen Folgen wurden – und werden – durch vielfältige Einschränkungen in Schranken gehalten, gerade auch von den ehemaligen Kolonialvökern.

Prof. Dr. Jörg Fisch ist Lehrstuhlinhaber für allgemeine neuere Geschichte an der Universität Zürich. Einen Schwerpunkt bildet in seiner Forschung die Geschichte des Völkerrechts und der internationalen Beziehungen.

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1242

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Daqing Yang: Regional Orders in East Asia: From the Washington System to the East Asian Community

Abstract for the conference Das 20. Jahrhundert und der Erste Weltkrieg

World War I, which saw only limited fighting in East Asia, nonetheless brought about profound transformation to the international order in this region on three levels—international politics, ideology and culture, and economy. The Washington System, which emphasized open, multilateral diplomacy and naval disarmament, suggests the emerging US role in peace and stability in Asia Pacific. Yet, the failure of the Powers to extend the principle of self-determination to East and Southeast Asia alienated moderate Asian nationalists. Moreover, the race issue gained new prominence after the war, both with the failure of the racial equality proposal by Japan at Versailles and postwar friction between Japan and the U.S. over immigration. Lastly and often overlooked is the war’s economic impact in East Asia. Whereas Japan’s economic dependence on China deepened substantially during and after the war in both investment and trade, Japan’s military applied the lesson from the defeat of Germany and embarked on planning an economic autarky. Japan’s quest for a New Order in East Asia after the breakdown of the Washington System in the 1930s thus can be traced to the ideological impact of the Great War as to its economic consequence. At the end of the twentieth century, after a truly world war and the Cold War, deepening economic interdependence in East Asia have renewed interest in the idea of an East Asian Community. Unlike the interwar era, however, Europe is now seen as the successful model of regional integration.

Daqing Yang is Associate Professor of History and International Affairs at the George Washington University. He has research interests in the following three areas: the technological construction of the Japanese empire in Asia; the history and memory of World War II; and Japan’s relationship with Asia in the postwar period. 

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/1246

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