Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit

Die Gründe für diese zweite, erweiterte Auflage ihres Handbuchs und Nachschlagewerks über Bergbau und Montanwirtschaft im Herzogtum Westfalen liefern die beiden Autoren Wilfried Reininghaus und Reinhard Köhne, so viel sei schon jetzt verraten, zum Schluss der Veröffentlichung in Form eines Forschungsüberblicks samt Bibliographie der jüngsten Publikationen seit 2007. Damit können sich die beiden doch auf die Fahnen schreiben, als Ergebnis ihrer Forschungsarbeit „von mehr als sieben Jahren“ (S. IX) eine Publikation vorgelegt zu haben, die selbst wie ein Stollengang der westfälischen Wirtschaftsgeschichte, mit vielen weitverzweigten Forschungsgängen, angelegt ist, aus dem schon einige Anregungen für weitere Territorien gehoben wurden. 

Die Autoren legen ein breit gefächertes Handbuch über die Geschichte des Bergbaus im Gebiet des Herzogtums Westfalen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit vor. Gleichzeitig fordern sie die bisherige Forschungsmeinung heraus, das Territorium sei für Adel und Bergbau wenig attraktiv gewesen. Durch die gelungene Verbindung von schriftlichen Quellen mit archäologischen Prospektionen rücken die beiden Autoren wirtschaftliche Aspekte in den Fokus, „die auf eine viel stärkere Fundierung der mittelalterlichen Landesgeschichte im südlichen Westfalen durch den Montansektor zielen“ (S. 186).

Das Handbuch folgt einem klar strukturierten Aufbau: In der Einleitung (A) werden neben Fragestellungen und Forschungsstand die nichtschriftlichen und schriftlichen Quellen vorgestellt und die Methodik zur gegenseitigen Ergänzung der Corpora erläutert.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/04/rezension-bergwerke-huetten-hammerwerke-westfalen-mittelalter-fruehe-neuzeit-schulte/

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Verwaltete Herrschaft. Die kurkölnischen Residenzen im Spätmittelalter

Residenzen, verstanden als vorrangiger Aufenthaltsort eines Fürsten und Sitz der zentralen landesherrlichen Behörden, verbindet man – jedenfalls was die deutsche Geschichte betrifft – vor allem mit der frühen Neuzeit. Das sieht auch im Falle Kurkölns nicht anders aus, wo Bonn ausgangs des 16. Jahrhunderts definitiv zur Residenz des Kurfürst-Erzbischofs avancierte.

Die Wurzeln der Residenzbildung reichen ins Spätmittelalter zurück, auch wenn das landesherrliche Regiment des Kölner Erzbischofs damals – wie für umfangreiche Territorialherrschaften der Zeit durchaus üblich – noch stark der mittelalterlichen „Reiseherrschaft“ verhaftet war. Diesem Prozess, in dem sich einige Orte von anderen absetzen, weil sich in ihnen die kurfürstliche Landesherrschaft sozusagen „verfestigt“, widmet sich der für die rheinische und insbesondere Kölner Geschichte des Spätmittelalters bestens ausgewiesene Klaus Militzer in seiner neuesten Monographie „Verwaltete Herrschaft“.

Schon der einleitende Abriss über die Residenzenforschung in Deutschland legt freilich einen „wunden“ Punkt offen: einen allgemeinen Konsens, welche Funktionen und Merkmale eine Residenz ausmachen, gibt es in der Geschichtswissenschaft nicht. Insofern kann man bei der Bestimmung und Konturierung spätmittelalterlicher Residenzorte nicht mit festgefügten Parametern arbeiten, sondern muss gewisse Unschärfen in Kauf nehmen. Das bietet immerhin den hermeneutischen Vorteil, dass die Eigentümlichkeiten der jeweiligen Landesherrschaft stärker hervortreten.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/04/rezension-residenzen-kurkoeln-weller/

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