“Geheimnisvolle Farbe” aus China? “Das Geheimnis der Farben” neu gelesen

Auf die Bedeutung von Farben für die Kulturgeschichte wurde auch auf de rebus sinicis schon wiederholt hingewiesen[1]. Victoria Finlays Das Geheimnis derFarben. Eine Kulturgeschichte[2] enthält über die zehn Kapitel – Ocker, Schwarz und Braun, Weiß, Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo, Violett – verstreut so manche Passage mit “China-Bezug”.

Die Ausführungen über chinesische Tusche kreisen nicht nur um die Malerei, sondern auch um den Daoismus (S. 110-112). Auch über die Vorbereitungen zum Gebrauch der Tusche wird der Leser informiert: “In China erlebte ich, wie ein Kalligraph ein Stückchen Pinienrußtinte auf dem Tintenstein seines Großvaters zerrieb, noch bevor er sich für die Papiersorte entschied auf der er schreiben wollte.”  (S. 88)

Im Zusammenhang mit der Bedeutung von Farben für das gesellschaftliche Leben und für soziale Hierarchien wird einerseits das dem Kaiser vorbehaltene Gelb (S.

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Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/1687

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Kulturgeschichte Chinas im Netz (VI): Das China Online Museum

Trotz der sehr dürftigen Angaben unter Impressum/Kontakt bietet das China Online Museum zumindest einführende Bemerkungen zu den verschiedenen Gebieten der chinesischen Kunst(geschichte), etwa in Bronzekunst, Kalligraphie, Malerei, Keramik und Schnitzkunst. Orientieren sich die Texte an den Informationen aus dem Nationalen Palastmuseum in Taipei, aus der Encyclopaedia Britannica (!) und Wikipedia (!!!) so stammen die Bilder aus mehreren Museen der Volksrepublik China und der Republik China (Taiwan) sowie aus amerikanischen und japanischen Museen.[1]

Die Präsentation der Bronzegefäße erfolgt nach einer Einleitung in chronologischer Ordnung: a) Shang-Zeit (16.-11. Jh. v. Chr.), b) Zhou-Zeit (11.-3. Jh. v. Chr.), c) Qin- (221-207 v. Chr.) und Han-Dynastie (206 v.-220 n. Chr.).

Der Bereich Kalligraphie widmet sich einerseits der Entwicklung der unterschiedlichen Schriftstile, den – in “De rebus sinicis” bereits ausführlich vorgestellten “Vier Schätzen des Studierzimmers”[2] – und über vierzig bedeutenden Kalligraphen, die zwischen dem 3. Jahrhundert nach Christus und der späten Kaiserzeit gewirkt haben. Dazu kommt noch eine Sammlung berühmter Kalligraphien.

Der Bereich Malerei ist ähnlich aufgebaut: Nach kurzen Bemerkungen zur Geschichte der chinesischen Malerei wird Leben und Werk von knapp achtzig bedeutenden Malern  vorgestellt. Zudem werden auch Eindrücke von den wichtigsten Themen chinesischer Malerei vermittelt: Landschaften, Blumen, Vögel. Zudem werden berühmte Werke der chinesischen Malerei präsentiert.

Ähnlich wie im Fall der Bronzegefässe ist auch der Bereich Keramik chronologisch aufgebaut: Der Bogen spannt sich vom Neolithikum bis zur späten Kaiserzeit (Qing-Dynastie) – die Stationen dazwischen: Bronzezeit, Han-Dynastie, die Zeit der Sechs Dynastien, Tang-, Song-, Yuan- und Ming-Dynastie.

Nach den einzelnen Materialien ist der Bereich Schnitzkunst aufgebaut: Holz, Bambus, Elfenbein, Rhinozeroshorn und Siegelkunst.

Auf der Suche nach Bildmaterial zu den genannten Themen ist das China Online Museum als Einstieg durchaus nützlich. Unbedingt zu empfehlen ist allerdings der Besuch des Online-Angebots der einzelnen Sammlungen, die diesem “virtuellen” Museum zu Grunde liegen.

Die ersten fünf Teile dieser Serie:

Kulturgeschichte Chinas im Netz (I)
Kulturgeschichte Chinas im Netz (II)
Kulturgeschichte Chinas im Netz (III)
Kulturgeschichte Chinas im Netz (IV): Vier Jahre “Bibliotheca Sinica 2.0.”
Kulturgeschichte Chinas im Netz (V): Die “Stanford Encyclopaedia of Philosophy”

  1. Vgl. dazu die detaillierten Angaben am Fuß der Startseite.
  2. Vgl. dazu “Vier Schätze des Studierzimmers (V)”.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/1411

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Was ist eine Randtypen-Tafel?

Die Frage schlug mir entgegen, als ich erzählte, was ich denn gerade so treibe. Unter Archäologen werden die verschiedensten Begriffe verwendet, die selbstverständlich erscheinen, aber nur für Archäologen selbstverständlich sind. Das betrifft manchmal auch Zusammensetzungen, die nur aus gebräuchlichen Wörtern bestehen, wie z. B.: Randtypen-Tafel.

Zunächst, was heißt hier Tafel? Tafeln werden für die Abgabe-Version bzw. für die Drucklegung einer archäologischen Arbeit angefertigt und sind ganzseitige Übersichten. In diesem Fall also eine ganzseitige grafische Übersicht von Randtypen. Das heißt, man erstellt eine typologische Übersicht von Rändern, in diesem Fall Ränder von Keramikgefäßen, die auf der Ausgrabung geborgen worden sind.

Typologische Übersicht bedeutet, dass das Fundgut nach bestimmten formalen Eigenschaften klassifiziert worden ist. Das ist die Voraussetzung für eine spätere Einordnung, Datierung etc.

Das ganze klappt bei Keramik besonders gut. Keramik gehört zu den am häufigsten geborgenen Materialien, weil sie zum Ersten sehr häufig hergestellt und benutzt wurde, zum Zweiten, weil sie sich unter fast allen Bedingungen im Boden erhält und zum Dritten, weil sie sehr schnell kaputt geht und nur bedingt reparierbar ist. 

Im Mittelalter sind Keramiken als Massenware von spezialisierten Handwerkern hergestellt worden und die Handwerker hatten ein bestimmtes Formen-Repertoire, das sich am Nutzen und am Zeitgeschmack orientiert.

Der Clou ist jetzt aber, dass diese Gefäße, wenn sie ausgegraben werden, in der Regel kaputt sind. Das heißt, in einem großen Haufen Keramik, der vor mir auf dem Tisch liegt, liegen Ränder, Böden, Henkel oder Tüllen einzeln und ohne Zusammenhang herum.

Foto: Maxi Platz

 

Deswegen muss ich mir einen Überblick verschaffen, welche Ränder oder Böden im Fundgut vorhanden sind. Da Archäologie eine Wissenschaft ist, muss ich den Nachweis darüber führen, also bilde ich sie ab.  Das reicht aber noch nicht, ich muss die Kriterien meiner Klassifikation erläutern, in dem ich den Scherben als Typ beschreibe.

Die Einordnung des Keramik-Spektrums erfolgt zu allererst in sogenannte Warenarten. (Dazu habe ich schon mal einen Post veröffentlicht.) Dann erfolgt eine Typologisierung der Randscherben, der Bodenscherben und der Angarnierungen (z.B. Henkel, Tüllen). Diese Beschreibung sollte einer gewissen Norm entsprechen, damit auch jede/r FachkollegIn etwas damit anfangen kann. Eine solche Richtschnur gibt unter anderem der „Leitfaden zur Keramik-Beschreibung“[1], ein Werk, das jede/r MittelalterarchäologIn kennt, benutzt (und nicht mit in den Urlaub nimmt).

Bei einer Ausgrabung, wie den Untersuchungen im Umfeld der Elisabethkirche, wurden Funde aus unterschiedlichen Zeitepochen geborgen. Die Vorlage der Keramik-Typologie dient zum einen dazu, Schichten, Befunde usw. zu datieren und einzuordnen, aber auch bisherige lokale Typologien zu ergänzen und/oder zu verifizieren. Bestimmt werden also zum Ersten die Warenarten, zum Zweiten die Randtypen, die Bodentypen, Angarnierungen, Deckel usw., zum Dritten das zu rekonstruierende Gefäßformenspektrum, also z. B. Töpfe, Schüsseln, Kannen, Becher oder Ofenkacheln.

Das wichtige ist jetzt aber, welche Typen kommen in welcher Zeitphase vor? Und was kann man daraus ableiten?

Zur Veranschaulichung: Ein paar Randtypen aus Marburg

 

Randtyp 1a        

Ausbiegender, leicht verdickter Rand mit leicht gerundeter nach außen geneigter Randleiste.

 Randtyp 1b                

Ausbiegender verdickter Rand mit gerundeter einwärts geneigter Randleiste und Innenkehle. Die Innenkehle kann dabei sehr deutlich ausgeprägt sein.

Randtyp 2a                

Ausbiegender leicht verdickter Rand mit leicht gekehlter einwärts geneigter Randleiste mit Innenkehle.

Randyp 3b                  

Steiler, nach außen leicht trichterförmig ausgezogener Rand mit gekehlter Mündung. (Becherkachel)

Umsetzung: Maxi Platz

Typen-Tafeln sind also grafisch aufgearbeitete Übersichten von Ergebnissen der Kleinfundauswertung. Sie veranschaulichen, dienen zur Beweisführung, aber auch als Vorlage für weitere archäologische Untersuchungen in der näheren Umgebung.

[1] I. Bauer/ W. Endres/ B. Kerkhoff-Hader/ R. Koch /H.-G. Stephan, Leitfaden zur Keramikbeschreibung (Mittelalter-Neuzeit). Terminolgie-Typologie-Technologien (Kallmünz/Opf. 1987)

Quelle: http://minuseinsebene.hypotheses.org/724

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The National Roman Fabric Reference Collection: a Handbook

Die britische Seite The National Roman Fabric Reference Collection: a Handbook bietet eine Online-Version des gleichnamigen Buches. Es handelt sich um eine Sammlung von Referenzen römischer Keramik. Neben detailierten Beschreibungen des Scherbens der verschiedenen Warengruppen stehen auch Abbildungen von Brüchen und Oberflächen zur Verfügung.

Quelle: http://provinzialroemer.blogspot.com/2013/02/the-national-roman-fabric-reference.html

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