Auch Museen sind auf die Massenmedien angewiesen, weil ihr Fortbestehen von Besucherzahlen abhängt. Das Lenbachhaus – ein Kunstmuseum, das sich im ehemaligen Wohnhaus des „Malerfürsten“ Franz von Lenbach befindet – steht als städtisches Münchner Museum unter Legitimationsdruck. Um in den Medien Beachtung zu finden, passt sich das Haus der Medienlogik an. Dokumentenanalyse und Experteninterviews belegen eine Medialisierung auf unterschiedlichen Ebenen.
Neben Kunst aus München gehören seit dem Ende der 1970er Jahre auch Werke internationaler Künstler zum Programm – Gerhard Richter und Andy Warhol zum Beispiel. Die Erweiterung des Repertoires sorgt für einen wachsenden Besucherandrang, dem die einst als privates Wohnhaus angelegte Villa nicht gerecht wird. Die Einrichtung des Kunstbaus in wenigen Metern Entfernung im Jahr 1994 entzerrt die Besuchermassen. Die dort stattfindenden Wechselausstellungen ziehen ihrerseits noch mehr Menschen an (2008 sind es rund 450.
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