Vom „Sinn“ und „Unsinn“ eines „islamischen“ Mittelalters

von Hans-Peter Pökel und Torsten Wollina

Was ist Geschichte ohne Periodisierung? Stiftet nicht erst Periodisierung einen Sinn, indem sie dem Betrachtenden die Konstitution einer „Kette“ von Ereignissen sowie deren Einbettung in historische Kontexte und Interpretation in Bezug auf Wandel oder Kontinuität ermöglicht? Dass sich aber so identifizierte Transformationen nicht immer nur an spezifischen Ereignissen festmachen lassen, ergibt sich bereits durch den vergleichenden Blick auf die facettenreichen Lebensäußerungen und -zusammenhänge von Menschen und Gesellschaften, die die Betrachtung von Epochen und ihren Grenzen bereichern, hinterfragen oder ergänzen. Historikerinnen und Historiker sind sich dieser Umstände bewusst, wenn sie das analytische Werkzeug der Periodisierung nutzen. Dieser Beitrag soll die Probleme, die sich aus der Verwendung des Begriffes „Mittelalter“ im Kontext des islamisch geprägten Orients ergeben, aufzeigen sowie seine wissenschaftstheoretischen Grundlagen umreißen. Abschließend geht er auf Perspektiven diesbezüglich ein, die sich aus den Forschungsprojekten der beiden Autoren ergeben.

In der modernen Geschichtswissenschaft zu Europa ist der Begriff des Mittelalters als Epochenbezeichnung längst nicht mehr selbstverständlich. Für die noch in der älteren



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Quelle: http://trafo.hypotheses.org/4073

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