Schon heute an den Sommer denken: Sommeruniversität 2014 in Leipzig

Vom 21. Juli bis zum 02. August 2014 findet an der Universität Leipzig eine vom ESU DH “Kulturen & Technologien” und Clarin-D organisierte Sommeruniversität statt. Inhaltlich wird es vor allem um die Nutzung von Sprachressourcen in den digitalen Geisteswissenschaften gehen. Aufgrund der Förderung durch den DAAD und das Electronic Textual Culture Lab der University of Victoria können Stipendien für Graduierte, Promovierte und Alumni/Alumnae vergeben werden.

Nähere Informationen werden demnächst hier veröffentlicht.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2803

Weiterlesen

Tagungsbericht zur ersten Digital Humanities Summer School Bern

Die (Inter-)Disziplin der digitalen Geisteswissenschaften (Digital Humanities) konturiert sich auch in der Schweiz immer deutlicher. Nach einer Reihe regionaler und nationaler Fachtagungen, erster Berufungen an Universitäten und eines ersten THATCamps – einer relativ informellen und stark partizipaitven Unconference –, das auch in die Nachbarländer und teilweise darüber hinaus ausstrahlte, fand vor wenigen Tagen mit der ersten Digital Humanities Summer School an der Universität Bern (26.-29. Juni 2013) ein weiterer bedeutender DH-Anlass statt. Wie das Lausanner THATCamp (2009) wurde die DH-Summer School durch ein bewährtes Konsortium aus Vertretern der Geschichtsplattformen infoclio.ch (als Hauptorganisator) und hist.net, des Vereins Geschichte und Informatik (also der Hausherren dieses Blogs), des DODIS-Editionsprojekts sowie von Forschenden der Universitäten Bern und Lausanne (LADHULDHLab) organisiert und durchgeführt. Dank eines attraktiven Programms mit Präsentatoren und Workshop-Leitern von internationalem Ruf waren die gut hundert Plätze im Frühjahr in kürzester Zeit an Teilnehmer aus zwanzig verschiedenen Ländern vergeben. 

Die viertägige Summer School begann am Mittowch, 26. Juni, mit einem Eröffnungsvortrag durch Ray Siemens, Universität Victoria CA und ADHO-Direktor, der das Verhältnis der Digital Humanities zu den hergebrachten Disziplinen und dem Spannungsfeld zwischen ihnen auszuleuchten versuchte, wobei seine wichtigsten Referenzpunkte Cathy Davidsons Begriff ‚Digital Humanities 2.0‘ und Willard McCartys ‚Methodological Commons‘ (ibi p. 118-119) waren. Erscheinen die Digital Humanities von aussen betrachtet verhältnismässig positivistisch geprägt, eröffnen sich aus der Innenperspektive vielerlei kritische Aspekte und unscharfe Grenzziehungen. Siemens plädiert dafür, den definitorischen Problemen nicht auszuweichen, da diesbezüglich eine gewisse Standfestigkeit notwendig sei, um die disziplinäre und interdisziplinäre Forschung voranzubringen.

Susan Schreibman, Trinity College Dublin, lieferte im nächsten Vortrag historischen Kontext zur Genese der Digital Humanities und den wechselnden Selbstverständnissen der Akteure, wobei sich der Bogen von Roberto Busas Lochkarten-basierter Thomas von Aquin-Konkordanz bis hin zu virtuellen Welten spannte, welche die Beantwortung ganz konkreter Fragestellungen ermöglichen sollen, letzteres veranschaulicht durch das laufende Easter Rising-Projekt und dessen virtuelles Strassenpanorama, das, situative Begebenheiten und das Potential der verwendeten Waffen berücksichtigend, Aufschluss über mögliche Opferzahlen während des Dubliner Osteraufstandes von 1916 geben soll. Die Anekdote des zunächst irrtümlicherweise online frei zugänglich gemachten Bandes ‚Digital Humanities‘, welche den Verkauf des Werks erst recht angekurbelt hat, ermöglichte einen interessanten Bezug zu den im Wandel begriffenen Publikationsmodellen und den damit einhergehenden Fragen nach wissenschaftlicher Anerkennung und in der Verlängerung zur viel diskutierten Wertfrage des ‚building and making‘ im Gegensatz zu ‚reading and critique‘. Durch sich verschiebende Gewichte und den postulierten ‚object life cycle‘ bzw. genereller durch die Bestrebungen zur langfristigen Kuration von Forschungsdatenbeständen deutet sich nach Schreibman eine gewisse Konvergenz der bis anhin disparaten Arbeitsfelder von Forschern und Dokumentalisten (Bibliothekaren, Archivaren) an.

Vermochten diese beiden einführenden Referate die Entwicklung und den gegenwärtigen Stand digitaler geisteswissenschaftlicher Forschung einigermassen abzustecken, blieb das inspirierende Moment vielleicht etwas hinter den Erwartungen zurück. Illustrieren lässt sich dies beispielsweise am (zu) verbreiteten Visualisierungstyp der Begriffswolke (word cloud, wordle; bisweilen auch als Vokuhilas des Internets bezeichnet), den Siemens wie Schreibman in ihren Präsentationen verwendeten, was aus dem Publikum prompt hinterfragt wurde und einer Diskussion über den Einsatz von Werkzeugen Weg bereitete, deren Mechanismen häufig nicht evident sind und die folglich Resultate verzerren können.

UmstritteneBegriffswolken-300x223Claire Clivaz, Ray Siemens; Bild: Martin Grandjean

 

Elena Pierazzo, Kings College London, verband in ihrem Vortrag kommunikations- und texttheoretische Aspekte konzise mit den vielfältigen praktischen Herausforderungen, die digitale Editionsprojekte mit sich bringen. Ausgehend von der grundlegenden Unterscheidung der linguitischen Konstruktion (Text) vom physischen Objekt (Dokument) erörterte sie das editorische Spektrum, das von einfachen, evident gegliederten, neoplatonischen Texten über Leseausgaben, kritische Editionen und diplomatische Editionen hin zu dokumentnahen Faksimile-Editionen reicht. Seit mehreren Jahrzehnten kommt dabei besonders der materiellen Dimension von Texten grössere Bedeutung (critique génétique, material/new philology) zu, was die — ohnehin komplexe und konventionalisierte — editorische Praxis weiter ausdifferenziert hat. Mit dem Transfer der zugehörigen Editionsformen in den digitalen Raum stellen sich viele Fragen, deren wichtigste Pierazzo schlaglichtartig tangierte und mit zugleich illustrativen und beeindruckenden Beispielen veranschaulichte. Ihr eigener vor dem Hintergrund der Arbeit der TEI Manuscripts SIG entstandener Proust-Prototyp lässt den Leser durch die sequentielle Anzeige von Textpassagen beispielsweise gleichsam dem Autor bei der Entstehung des Texts über die Schultern blicken. Zur Sprache kam mehrfach auch die Position des Editors, dessen Textverständnis im Encoding manifest wird und dessen Rolle und Autorität gerade auch bei Crowdsourcing-Editionsprojekten definiert werden sollte. Zum Themenkreis digitaler Editionsformen vgl. aktuell und ausführlich Sahle (2013) und dann vor allem auch Pierazzos neues Werk zu digital scholarly editions, das in absehbarer Zeit verfügbar sein wird.

In seinem zweiten Vortrag, der sich mit der sozialen Wissenskonstruktion und -produktion (in den Literaturwissenschaften) befasste, äusserte Ray Siemens die These, dass grössere Datenmengen, beschleunigte Arbeitsweisen, unmittelbarere und dichtere Kommunikation sowie verstärkte Teilhabe des Publikums in der Datenerzeugung und im wissenschaftlichen Diskurs das Potential hätten, Forschungsfragen und Forschungsprozesse wesentlich zu beeinflussen. Anknüpfend an die Arbeit des Electronic Textual Cultures Lab (ETCL, U Victoria), und vor dem Hintergrund, dass Wissen in der Regel in chaotischen Strukturen und unter sehr unterschiedlichen Bedingungen entsteht, wobei gerade die informelle Forschungskommunikation bedeutsam ist, beschrieb Siemens eine Umdeutung der Rolle der Forschenden im digitalen Umfeld von didaktischen Autoritäten hin zu Wissensermöglichern (facilitators of knowledge). Kollaborative Werkzeuge, welche grundlegende Funktionen wie die Bereitstellung von Materialien, deren Annotation, Verzeichnung und Analyse ermöglichen — durch Siemens anhand einer Fülle von Beispielen dargelegt, etwa zur Honorierung freiwilliger Partizipation (Gamification), ergänzt durch eine hervorragende annotierte Bibliographie –, sind in diesem Kontext für die Wissensproduktion elementar. Wissen entsteht vor einem grösseren Publikum und durch mehr Akteure, seine Produktion verlagert sich im akademischen Kontext wie in anderen Bereichen (z.B. Journalismus) ausserhalb institutioneller Strukturen. Aus diesen Überlegungen leitet Siemens eine Reihe von Forderungen an zeitgenössische Forscher ab: Damit (Geistes-)Wissenschaftler die Entwicklung neuer Methodologien und Kommunikationsformen mitprägen können, müssen sie die Potenziale neuer Medien untersuchen, um sie bestmöglich zu verstehen, die Mechanismen kollaborativer Arbeitsinstrumente kennen, Grenzen ausloten, unterliegende Ideologien freilegen und einfache positivistische Ansätze in Frage stellen. Neben engagiertes Gestalten und Kreieren soll eine kritische Theorie treten, welche ethische und disziplinäre Standards ständig reflektiert.

Viele der zuvor anklingenden Implikationen der Erweiterung geisteswissenschaftlicher Disziplinen um neue Ansätze und Methoden auf theoretische, moralische und gesellschaftliche Belange bündelte David Berry, Swansea University, in einem dicht befrachteten Vortrag zu DH und Kulturkritik bzw. den Critical Digital Humanities. Auch er setzt bei der Definition und Abgrenzung des Feldes an, dabei er Stephen Ramsays DH-Typisierung aufnehmend, die der vorab praktisch orientierten und relativ institutionalisierten Community wie sie sich in den frühen 1990er Jahren unter dem Schlagwort Computing in the Humanities formierte (DH-Typus I), eine neuere weniger klar umrissene Bewegung entgegenstellt, deren Interessen breit gefächert sind und die mit bisweilen revolutionärer Gesinnung eine eigentliche Erneuerung der Geisteswissenschaften anstrebt (DH-Typus II; Medientheoretiker, Kulturkritiker, Digitalkünstler). Der Frage, was sich in der Konfiguration der geisteswissenschaftlichen Forschung wirklich verändert, näherte sich Berry aus den Perspektiven der Quantifizier- und Kalkulierbarkeit, der Organisation und des Beschleunigungspotenzials. Mit der Überhandnahme eines metrischen Paradigmas, das Hermeneutik durch Mathematik ersetzt und die Formalisierung der Forschung befördert, verändert sich auch der organisatorische Rahmen: Forschung wird projektbezogen betrieben und Administratoren und Projektleiter machen Professoren das Terrain streitig. Zugleich beschleunigt sich die Forschungstätigkeit durch effiziente Analyseformen, hochgradig responsive Kommunikationsmittel und eine in manchen Fällen ausbeuterische Arbeitsteilung. Vorwürfe, die Digital Humanities seien zuvörderst eine opportunistische und marktanbiedernde Ausrichtung der Forschung nach Kosten-Nutzen-Forderungen lassen sich nach Berry nicht kategorisch von der Hand weisen, gibt es doch deutliche Parallelen zwischen DH-Diskursen und Managementfloskeln. Näher betrachtet handle es sich aber um genuin geisteswissenschaftliche Betätigung, die keineswegs bewährte Forschungsprinzipien leichtfertig gegen die gerade angesagtesten Technologien und Ansätze eintauscht. Dafür, dass „digital“ in der politischen Ökonomie der Universitäten längst ein Schlüsselwort im Erschliessen neuer Geldquellen ist, gibt es jedoch zahllose Belege. Berry fordert zurecht mehr Anerkennung für die bereits geleistete kritische Arbeit und mehr Unterstützung für ihren Ausbau. Der möglicherweise resultierende Verlangsamungseffekt könne durchaus produktiv sein, indem die Forschung durch verstärkte Reflexion profitiere, gerade auch jenseits der Projektebene in der längerfristigen Perspektive.

Im Gegensatz zu Berrys übergreifendem Vortrag konzentrierte sich jener von Claire Lemercier, CNRS-Sciences Po, Paris, über Netzwerkanalyse auf eine spezifische Forschungsmethode, ohne es aber zu missen, Bezüge zu quantitativen Methodolgien zu schaffen. Im Vordergrund standen dabei nicht konkrete analytische Werkzeuge, sondern die formalen Möglichkeiten, Forschungsdaten einer Linse gleich aus verschiednen Winkeln und Distanzen zu untersuchen. Das Potential der Methode liege weniger in attraktiven Visualisierungen komplexer (und oftmals wenig aussagekräftiger) Netzwerke als in der Möglichkeit, vorhandene und fehlende Bezüge auf verschiedenen Ebenen zu betrachten und isolierte Effekte aufzuspüren. Der Forschungsprozess soll dabei von der Datensammlung in einem Archiv bis zur Publikation der Resultate von formalen Überlegungen begleitet werden, die es durch eine vorausschauende, der Dimensionalität bewusste Datensatzmodellierung erlauben, einengende Abhängigkeiten im weiteren Forschungsprozess zu vermeiden. Genaue Kenntnisse über den Aufbau eines Datensatzes und daraus abgeleitet mögliche interessante Fragestellungen beeinflussen die Auswahl des Analysewerkzeuges grundsätzlich. Der Netzwerkanalyse verwandte Methoden wie die geometrische Analyse, die multiple Korrespondenzanalyse, die Sequenzanalyse oder auch klassische deskriptive Statistik sind für manche Forschungszwecke besser geeignet als die soziale Netzwerkanalyse, die ihrerseits eigentlich eine Vielfalt von Spielarten umfasst. Die Netzwerk-Sichtweise kann in vielen Bereichen produktiv sein — als Netzwerke aufgefasst werden können Beziehungen unter und zwischen Personen und Organisationen aber auch historischen Ereignissen und Quellen oder linguistischen Einheiten –, um Korrelationen und Beziehungsmuster aufzudecken, sie sollte aber immer auch durch einen qualitativen Blickwinkel auf die Daten ergänzt werden.

Im letzten Vortrag der Summer School präsentierte Frédéric Kaplan, EPFL Lausanne, das kürzlich angelaufene Venice Time Machine-Projekt von EPFL und Universität Ca’Foscari (Digital Humanities Venice) und mithin seine Vision, durch effiziente Digitalisierung und Datenextrapolation vergangene Zeiten virtuell zu erschliessen und durch die Erkenntnisse wesentlich zu einer temporalen Kartografierung von Städten, Ländern und Kontinenten beizutragen. Erste Voraussetzung für die Kreation einer solchen ‚Zeitmaschine‘ ist die Anhäufung zuverlässiger Daten über die Vergangenheit. Wir verfügen nämlich über eine enorme Datendichte in der Gegenwart, die aber bereits für die vorhergehende Dekaden und mehr noch für vergangene Jahrhunderte sehr viel bescheidener ist. Im Venedig-Projekt sollen zu diesem Zweck im Verlauf der nächsten zehn Jahre rund 80 Laufkilometer Archivalien mit über 100 Millionen Dokumenten, die aus einem Zeitraum von über 1000 Jahren stammen und in verschiedenen Sprachen und Dialekten verfasst wurden, digitalisiert und interoperabel aufbereitet werden, so dass dereinst geschätzte 10 Milliarden ‚Ereignisse‘ (Datenpunkte, factlets) abgefragt werden können. Kaplan und sein Team sehen einer Vielzahl von Stolpersteinen entgegen, denen sie mit innovativen Methoden begegnen wollen: optimierte Scan-Roboter (Vision einer Abtastung der Information in geschlossenen Büchern), verbesserte Texterkennung durch Kontextwissen (analog der Spracherkennung), Nutzung der frei erhältlichen Mithilfe tausender motivierter Studenten gegen Akkreditierung von Kursleistungen in massive open online courses (MOOCs), graphbasierte semantische Informationsmodellierung (RDF), Extrapolation und Simulation fehlender Informationen. Der geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten eigenen Ungenauigkeit und Unsicherheit soll durch die Zuweisung ‚fiktiver Räume‘, die in Aggregation Wahrscheinlichkeitsaussagen zulassen, begegnet werden, so dass unter einer Vielzahl potentiell möglicher Vergangenheiten die plausibelsten eruiert werden können. Es handelt sich zweifellos um ein hochinteressantes Projekt mit viel Potential für verschiedene Bereiche. Ob die angestrebte effiziente semantische Erschliessung aber in den nächsten Jahren Realität wird und zufriedenstellende Resultate liefern kann, vermag aus heutiger Warte jedoch gewisse Zweifel zu wecken.

Die sieben vielseitigen und interessanten Vorträge wurden durch zwölf Workshops und sieben Unconference-Sessionen ergänzt, die erfreulicherweise oftmals mit einem direkten Bezug zu den Vortragsthemen angeboten wurden und theoretische (Critical Digital Humanities, Zugänglichkeit und Quellenkritik digitaler/digitalisierter Quellen), disziplinäre (DH und die akademische Lehre) und methodische Belange (Datenaufbereitung, Textanalyse, digitale Editionen von Text und Musik, Visualisierungsmethoden, individuelle und kollektive Arbeitspraktiken) sowie deren Überschneidung (semantisch modellierte Forschungsumgebungen) vertieften. Aufgrund der begrenzten verfügbaren Zeit blieb es in vielen Workshops bei der Demonstration und Diskussion, vereinzelt konnten die Teilnehmer aber erfreulicherweise auch durchaus selber aktiv werden, etwa in den Workshops zu TEI-Editionen (E. Pierazzo), Textanalyse (S. Schreibman), Literaturverwaltung (N. Chachereau) oder Gephi-Visualisierungen (M. Grandjean). Für künftige Veranstaltungen sind diese Tutorien-ähnlichen Blöcke sicher sehr wünschenswert, vielleicht auch in ausgedehnter Form über mehrere Zeiteinheiten hinweg oder als eigenständige Hands-on-Tagesveranstaltungen.

Im Rahmen eines Project Slams stellten rund ein Drittel aller Teilnehmer in Kürzestpräsentationen ihre aktuelle Tätigkeit oder ihr hauptsächliches Forschungsinteresse vor, was eine grosse Bandbreite disziplinärer und thematischer Herkunft offenbarte, die sich zuvor schon in den Diskussionen angedeutet hatte. Mit einem ungezwungenen Diner, gemütlichen Abendstunden in der Bundesstadt, einem spontan organisierten Erfahrungs- und Hintergrundbericht von den Taksim Gezi-Park-Protesten in Istanbul durch zwei Teilnehmer und schliesslich einem Abschluss-Picknick, das aufgrund der Witterung leider nicht draussen durchgeführt werden konnte, bot die Summer School gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen und Visionen zu teilen. Es bleibt zu hoffen, dass der ersten Digital Humanities Summer School in der Schweiz weitere folgen werden, woran dank der zunehmenden Verankerung der Digital Humanities auch hierzulande eigentlich kaum zu zweifeln ist. Mit der Ausrichtung der DH 2014 in Lausanne (6.-12. Juli) zeichnet sich für nächstes Jahr bereits ein hervorragender Anknüpfpunkt ab!

 

Cross-posting: http://blog.ahc-ch.ch/2013/07/tagungsbericht-zur-ersten-digital-humanities-summer-school-bern

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1952

Weiterlesen

Kulturen & Technologien — Europäische Sommeruniversität in Digitalen Geisteswissenschaften, 22.7. bis 2.8.2013 in Leipzig

http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T Um auch Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern eine aktive Teilhabe an den Digital Humanities zu ermöglichen, richtet die Universität leipzig ein wiederholtes Mal eine Sommeruniversität zu den Digitalen Geisteswissenschaften aus. Das Programm besteht aus der Teilnahme an Vorträgen, einem Workshop sowie eigenen Präsentationen und kann zertifiziert werden. Das Programm bietet hierbei sowohl die Möglichkeit, sich durch […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4482/

Weiterlesen

Kulturen & Technologien – Europäische Sommeruniversität in Digitalen Geisteswissenschaften

Die Europäische Sommeruniversität in Digitalen Geisteswissenschaften “Kulturen & Technologien” / European Summer School in Digital Humanities “Culture & Technology” richtet sich an 60 TeilnehmerInnen aus Europa und darüber hinaus. Sie will Studierende, DoktorandInnen und (Nachwuchs-) WissenschaftlerInnen aus den Geisteswissenschaften, den Bibliothekswissenschaften, den Ingenieurwissenschaften und der Informatik als gleichwertige PartnerInnen zu einem wirklich interdisziplinären Wissens- und Erfahrungsaustausch in einem mehrsprachigen und mehrkulturellen Kontext zusammenführen und so die Voraussetzungen für künftige projektorientierte Kooperationen und Netzwerkbildungen über die Grenzen der Disziplinen, Länder und Kulturen hinweg schaffen.

Die Sommeruniversität will einen Raum zum Diskutieren, Erwerben und Ausbauen von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in Methoden und Technologien schaffen, die im Bereich des Humanities Computing eine zentrale Rolle spielen und immer mehr die Arbeit in den Geistes- und Kulturwissenschaften, in Bibliotheken, Archiven und ähnlichen Bereichen bestimmen. Die Beschäftigung mit diesen Methoden und Technologien will sie in den größeren Kontext der Digital Humanities stellen, die nach den Konsequenzen und Implikationen der Anwendung computationeller Methoden und Tools auf Artefakten aller Art fragen. Des Weiteren will sie einen Einblick in die Komplexität geisteswissenschaftlicher Daten ermöglichen und das Potential, das die Geisteswissenschaften – im Sinne von Humanities – für die weitere Entwicklung von Informatik und Ingenieurwissenschaften bereithalten, aufzeigen.

Bei all dem setzt sich die Sommeruniversität auch das Ziel, dem sogenannten Gender Divide zu begegnen, das heißt der Unterrepräsentation von Frauen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Deutschland und Europa. Statt aber die Hard Sciences als solche zu stärken, indem sie wie so viele Maßnahmen die sogenannten MINT-Fächer fokusiert und versucht, Mädchen und Frauen von der Attraktivitätund Bedeutung der Informatik oder der Ingenieurwissenschaften zu überzeugen, setzt die Sommeruniversität auf die Herausforderung, die die Geisteswissenschaften im weitesten Sinne mit ihren überaus komplexen Daten und ihrem Reichtum an Frauen für die Informatik und die Ingenieurwissenschaften und deren Weiterentwicklung bieten, auf die Überwindung der Grenzen zwischen Hard und Soft Sciences sowie auf die Integration von Geisteswissenschaften, Informatik und Ingenieurwissenschaften.

Die Sommeruniversität dauert volle 11 Tage. Ihr intensives Programm setzt sich aus Workshops, hochschulöffentlichen Vorlesungen, regelmäßig stattfindenden Projektpräsentationen, einer Posterausstellung und einer Podiumsdiskussion zusammen.

Workshops (http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/227):

  • Computing Methods applied to DH: TEI-XML Markup and CSS/XSLT Rendering
  • Query in Text Corpora
  • Stylometry: Computer-Assisted Analysis of Literary Texts
  • Editing in the Digital Age: From Script, to Print, to Digital Page
  • Art History: Research and Teaching going Digital
  • Interdisciplinary approaches to the study of multimodal human-human / human-machine communication / interaction
  • Large Project Planning, Funding, and Management

Jeder Workshop umfasst insgesamt 15 Sitzungen oder 30 SWS. Die Zahl der TeilnehmerInnen eines Workshops ist auf 12 begrenzt.
 
Vorlesungen (http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/260):

  • Gregory Crane (Universität Leipzig, Germany / Tufts University Boston, USA): „Open Philology and a Global Dialogue among Civilizations“
  • Ray Siemens (University of Victoria, Canada): „Perspectives on Knowledge Construction in the Humanities“
  • Christof Schöch (Universität Würzburg, Germany): „Big? Long? Smart? Messy? Data in the Humanities“
  • Manfred Thaller (Universität Köln, Germany): „Praising Imperfection: Why editions do not have to be finished“
  • Jean Guy Meunier (Université du Québec à Montréal, Québec): „Reading and analyzing text in the digital world“
  • Nicoletta Calzolari (CNR-ILC, Pisa, Italy): „Language resources and semantic web“
  • Marco Büchler (Universität Leipzig, Germany): „Historical Text Re-use Detection: Behind the scene“
  • Karina van Dalen-Oskam (Huygens Institute for the History of the Netherlands, The Hague, NL): „Helpful, Harmless or Heretical?“

Projektpräsentationen:

Mit der Ausschreibung der Sommeruniversität ist auch ein Aufruf zur Präsentation von Projekten verbunden. Besonders von den an der Sommeruniversität teilnehmenden NachwuchswissenschaftlerInnen wird erwartet, dass sie ihre Projekte vorstellen. Neben den Projekten von TeilnehmerInnen werden auch in den digitalen Geisteswissenschaften, in der Informatik und in den Ingenieurwissenschaften angesiedelte arrivierte (Drittmittel-geförderte) Projekte vorgestellt.

Podiumsdiskussion:

Im Rahmen der Sommeruniversität findet eine Podiumsdiskussion statt zu “Humanities, Libraries and Computer Science – How to Manage the Synergies?”

Zertifikat: Über die Teilnahme an der Sommeruniversität wird ein Zertifikat ausgestellt. Die Teilnahme an einem Workshop, an allen Vorlesungen und Projektpräsentationen, an der Posterausstellung sowie an der Podiumsdiskussion entspricht dem Arbeitsaufwand, für den normalerweise 5 ECTS-Points vergeben werden.

Bewerbung / Teilnahme: Bewerbungen um einen Platz bei der Sommeruniversität werden nach Eingang noch bis zum 15. Juni 2013 berücksichtigt. Nur Personen, denen durch die begutachtenden ExpertInnen ein Platz zugesprochen wurde, können sich zur Sommeruniversität anmelden. Informationen zur Bewerbung um einen Platz in einem der Workshops sind unter: http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/231 zu finden.

Stipendien: Es gibt derzeit die folgenden 3 Typen von  Stipendien (siehe: http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/245):

  • (1) Stipendien für Mitgleider von osteuropäischen Partneruniversitäten der Universität Leipzig:
  • (2) 1 Stipendium für ein Mitglied einer der außereuropäischen Partneruniversitäten der Universität Leipzig:
  • (3) mehrere Stipendien für TeilnehmerInnen, die keiner der oben genannten Partneruniversitäten der Universität Leipzig angehören.

Da die Förderung durch die VolkswagenStiftung ausgelaufen ist, können dieses Jahr Reise- und Aufenthaltskosten nicht übernommen werden.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1781

Weiterlesen

Geschichtswissenschaft dies- und jenseits des Rheins. Pierre Monnet im Dialog

 


Pierre Monnet ist seit 2009 Direktor des Institut français d’histoire en Allemagne (Frankfurt a. M.). Parallel bleibt er “directeur d’études” an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS). Zudem ist er Mitglied der Expertenkommission des deutsch-französischen Geschichtsbuchs.

Pierre Monnet, Sie beschäftigen sich seit vielen Jahren intensiv mit Deutschland und sind Professor an der renommierten Pariser École des hautes études en sciences sociales (EHESS). Als Wissenschaftler arbeiten Sie zu den städtischen Eliten deutscher Städte im Spätmittelalter sowie zur vergleichenden politischen Geschichte im mittelalterlichen Europa. Als Wissenschaftsmanager haben sie lange Jahre die Mission historique française en Allemagne in Göttingen geleitet. Nach deren Umbenennung in Institut français d’histoire en Allemagne und dem Umzug nach Frankfurt a. M. stehen Sie dieser historischen Forschungseinrichtung nun seit Sommer 2011 erneut vor. Zugleich waren Sie Präsident der Deutsch-Französischen Hochschule mit Sitz in Saarbrücken und haben die Konzeption und Redaktion des deutsch-französischen Geschichtsbuchs mitbetreut.

Wie bewerten Sie vor diesem Hintergrund den allgemeinen Stand der akademischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich?

Diese Frage ist umso wichtiger, als ich fest davon überzeugt bin, dass die wissenschaftlichen Beziehungen eine zentrale Herausforderung für die Regierungen beider Länder sein werden. Sie sollten und können 2013 – 50 Jahre nach dem Elysee-Vertrag – die Grundlage für einen neuen Kooperationsvertrag bilden. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich sind im universitären und wissenschaftlichen Bereich überwiegend positiv zu bewerten. Seit einem Jahr ist Deutschland erstmals statistisch gesehen das von französischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am meisten besuchte Land. Dies ist ein gutes Zeichen für den engen Austausch zwischen den beiden Communities (auch wenn im Gegenzug die Präsenz von deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in französischen Einrichtungen nicht vergleichbar ist). Das letzte Deutsch-Französische Forschungsforum in Berlin im Februar 2012 hat einen Maßnahmenplan mit fünf Schwerpunkten erarbeitet (Gesundheit: Pneumologie, Diabetesforschung, gemeinsame Patientenkohorten; grüne und weiße Biotechnologien; Umweltforschung; Europäisierung der Geisteswissenschaften; Grid Computing). Die sozio-kulturellen und wirtschaftlichen Implikationen von wissenschaftlichen Kooperationen zwischen Frankreich und Deutschland sind – gerade in diesen Gebieten – wohl erkannt. Darüber hinaus sind die Arbeit und die Funktion der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH, Saarbrücken) positiv hervorzuheben: Sie bündelt 135 bi-nationale Studiengange mit 5.000 eingeschriebenen Studenten, 28 deutsch-französische Graduiertenkollegs sowie ca. 100 Workshops und Sommerschulen pro Jahr. Das Beherrschen der jeweils anderen Sprache bleibt jedoch immer noch ein Problem unter den Studierenden und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Frankreich und Deutschland. Im Verhältnis zur strategischen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Bedeutung der Beziehungen zwischen beiden Ländern bleibt die Mobilität französischer Studentinnen und Studenten nach Deutschland (2011 ca. 5.800) und deutscher Studentinnen und Studenten nach Frankreich (2011 ca. 6.900) zudem zu gering.

Und wie sieht es speziell in der Geschichtswissenschaft aus?

Die Lage bei den Historikerinnen und Historikern ist verhältnismäßig gut. Es sei zunächst betont, dass zwischen deutschen und französischen Geschichtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern immer ein Dialog bestanden hat. Man denke für die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg nur an eine Figur wie Marc Bloch. Durch Rezensionen, Übersetzungen, Veröffentlichungen und Tagungen, aber auch dank der Arbeit des Centre interdisciplinaire d’etudes et de recherche sur l’Allemagne (CIERA) Paris und des Deutschen Historischen Instituts Paris, des Centre Marc Bloch (CMB) in Berlin, des Institut francais d’histoire en Allemagne (IFHA) in Frankfurt a. M., des Deutsch-Französischen Instituts (DFI) in Ludwigsburg u. a., besteht ein intensiver und reger Austausch, der der Rolle der Geschichte in der gegenseitigen Wahrnehmung des Anderen seit über 100 Jahren Rechnung trägt. Sieben bi-nationale Studiengänge in der Geschichtswissenschaft an der DFH und gemeinsame Unternehmungen wie die des deutsch-französischen Geschichtsbuchs in drei Bänden oder die vom DHI Paris herausgegebene Reihe der Deutsch-französischen Geschichte in elf Bänden zeugen weiter davon. Die Leistung der Historikerinnen und Historiker beider Länder ist dabei aber nicht nur eine bilaterale. Vielmehr geht es auch darum, vergleichende und transfertragende Ansätze sowohl inhaltlich als auch methodologisch zu testen. Ferner werden Lehrer für die Abibac-Schulen ausgebildet, die Geschichte in der jeweils anderen Sprache unterrichten.

Welche Rolle kommt dabei dem Institut français d’histoire en Allemagne zu?

Das IFHA in Frankfurt a. M. und entsprechend das CMB in Berlin spielen in und für Deutschland, genau wie das DHI Paris und mit ihm das Deutsche Forum für Kunstgeschichte in Paris in und für Frankreich, durch die Rezeption und Ubersetzung von Werken und Fachbüchern sowie durch die Ausbildung und die Unterstützung der Mobilität von Studentinnen und Studenten sowie jungen Forscherinnen und Forschern eine zentrale Rolle. Die Institute sind Orte der Begegnung und des Austausches und tragen hierdurch entscheidend zur Verzahnung beider wissenschaftlicher Fachgesellschaften bei. Der Historikertag in Mainz (26.–28. September 2012) hat nicht zufällig Frankreich als Schwerpunktland gewählt. Die „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte“, nach dem Modell der „Rendez-vous de l’histoire“ in Blois, sind weitere wichtige Orte für Begegnungen und Gespräche. Auf diese Weise wird eine neue Generation von Historikerinnen und Historikern ausgebildet, die in den Universitäten und Forschungszentren dafür sorgen, dass gemeinsam eine deutsche, eine französische, aber auch und vor allem eine deutsch-französische sowie eine zunehmend globalisierte europäische Geschichte erarbeitet und geschrieben wird.

Sie sind Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des DHI Paris. Welche Rolle kommt dem Institut aus Ihrer Sicht in den Beziehungen zwischen den Historikerinnen und Historikern unserer beiden Länder zu?

Ich erwähnte bereits das langjährige Projekt einer Deutsch-französischen Geschichte in elf Bänden, das das DHI Paris entscheidend betreut und herausgibt. Darüber hinaus ist das Institut, im Besonderen seit fünf Jahren, ein zentraler Ort für den Dialog und das Gespräch zwischen jungen Forscherinnen und Forschern beider Länder, aber auch für die Ausbildung von Studentinnen und Studenten sowie Promovenden geworden. Durch seine hervorragende Bibliothek (110.000 Bücher und 420 Zeitschriften) wie auch seine vielfaltige Publikationspolitik, sowohl in Papierform als auch im elektronischen Format (Francia-Recensio, recensio.net, Digital Humanities, Trivium als deutschfranzösische Online-Zeitschrift für Geistes- und Sozialwissenschaften), schafft das DHI Paris dafür eine Grundlage. Durch die Organisation von Sprachkursen und Sommerschulen fordert das DHI Paris, oft in Kooperation mit anderen Institutionen, nicht zuletzt dem IFHA, die Qualifizierung von deutschen und französischen Historikerinnen und Historikern, die dann durch ihre dreifache Kompetenz – sprachlich, fachlich und interkulturell – in der Lage sein werden, diesen Austausch in den nächsten Jahrzehnten mitzutragen und zu gestalten. Thematische Forschungsprojekte wie etwa anlässlich des 1200. Todesstages von Karl dem Großen oder des 100. Jahrestages des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs, beide im Jahr 2014, konkretisieren und vertiefen diese Arbeit.

 

Die Teilnehmer/innen der Sommeruniversität “Conflict Studies und Neue Militärgeschichte” des DHI Paris und der université Paris-Sorbonne bei der Zeremonie zum Gedenken an die Gefallenen der Somme-Schlacht 1916 in La Boiselle, 1. Juli 2012.

Welche Veränderungen sehen Sie in der Arbeit des DHI Paris, und welche Möglichkeiten der Kooperation streben Sie zwischen dem DHI Paris und dem IFHA an?

Vieles wurde bereits in den letzten Jahren initiiert und unternommen. Dies gilt es fortzusetzen. Ein modernes, weltoffenes, innovatives Forschungsinstitut wie das DHI Paris muss weiterhin auf die vielfältige Verbreitung seines Wissens (Datenbanken, Online-Publikationen, digitalisierte Archive), auf die Ausbildung und die Qualifikation der jüngeren Generation (im Besonderen über eine engere Kooperation mit deutschen Universitäten und französischen Forschungsinstituten in Deutschland) sowie auf die Flexibilität und Offenheit für neue Bereiche, insbesondere in der politischen und anthropologischen Geschichte, setzen. Hierbei kommt der vergleichenden Perspektive, und vor allem dem europäischen Rahmen, eine besondere Bedeutung zu. Diese Perspektiven stehen auch im Zentrum eines gemeinsam vom IFHA, der Goethe-Universität Frankfurt und dem DHI Paris sowie der Maison des sciences de l’homme, dem CIERA in Paris und der Humboldt-Universität sowie dem CMB in Berlin konzipierten föderativen Netzwerks zum Thema „Europa (be)greifen: eine Herausforderung für die Geistes- und Sozialwissenschaften“. In Anbetracht der aktuellen Krise in Europa sind die Historiker dazu aufgefordert, ihren intellektuellen und wissenschaftlichen Beitrag zur Zukunft unseres Kontinents zu leisten. Hierbei können Frankreich und Deutschland immer wieder eine bahnbrechende Modellfunktion besitzen, für die das DHI Paris und das IFHA unter anderen eine zentrale Rolle spielen sollten.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Stephan Geifes, Wissenschaftlicher Koordinator des DHI Paris.

 

Quelle: http://mws.hypotheses.org/1157

Weiterlesen