WZB-Geschichte en passant. Aufbau und Zerfall des Interaktionssystems Luhmann/WZB
Gästebuch des IIMV – Internationales Institut für Management und Verwaltung am WZB, Eintrag vom 1. März 1974, Niklas Luhmann (WZB-Archiv)
Das Wissenschaftszentrum Berlin – den Namenszusatz „für Sozialforschung“ erhielt es erst 1985 – war von Anfang an groß gedacht. Das im Februar 1969 durch eine interfraktionelle Gruppe von Bundestagsabgeordneten in Form einer gemeinnützigen Gesellschaft mbH gegründete Zentrum sollte – so hält es ein Memorandum zur WZB-Gründung fest – mit mehreren Institutsvorschlägen eine international besetzte und multidisziplinär ausgerichtete Einrichtung für neuartige Forschungen nach amerikanischem Muster werden. Zunächst wurde jedoch nur ein „Internationales Institut für Management und Verwaltung“ (IIMV) zur Entwicklung von Nachwuchsmanagern realisiert. Dieses könne, wie der Wissenschaftsrat in einer wohlwollend-kritischen Stellungnahme konstatierte, mit der Erforschung von Planungs- und Entscheidungsprozessen in Verwaltung und Wirtschaft eine wissenschaftspolitische Lücke in der Grundlagenforschung schließen. Vorgesehen waren anfangs noch wissenschaftliche Institute für Friedens- und Konfliktforschung, Linguistik und Lebensweltforschung, Urbanistik sowie ein Berliner Zentrum für fortgeschrittene Studien. Die angestoßenen Ideen und Pläne zur Errichtung dieser Institute konnten jedoch allesamt nicht durchgesetzt werden.
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Quellen gegen Mythos und Verteufelung von „68“
Bestände des IfZ-Archivs zur Studentenbewegung
Text: Xaver Kretzschmar
„MORD AN RUDI DUTSCHKE? // Heute Nachmittag um 17 Uhr wurde Rudi Dutschke auf dem Kudamm durch mehrere Schüsse ins Gesicht niedergeschossen. Rudi Dutschke schwebt in höchster Lebensgefahr. // HAT SPRINGERS PROGROMHETZE NACH BENNO OHNESORG EIN NEUES TODESOPFER GEFORDERT? // Wenn wir uns nicht sofort zur Wehr setzen // WIRD SPRINGER WEITER MORDEN“
So lautet der Text eines Flugblatts zum Aufruf zu einer „Aktionsbesprechung“ am 11. April 1968, dem Tag des versuchten Attentats auf Rudi Dutschke. Das Jahr 2018, der Zeitpunkt an dem „1968“, der Höhepunkt der Studentenbewegung und auch des Attentats, ein halbes Jahrhundert zurückliegen wird, liegt noch in der Zukunft.
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Dokumente zur Geschichte der französischen Studentenbewegung: das Conservatoire des mémoires étudiantes (Mittwochstipp 56)
Das Conservatoire des mémoires étudiantes versteht sich als virtuelles Dokumentationszentrum zur Geschichte der Studentenbewegung in Frankreich. Seit 2004 werden dafür Dokumente aus verstreuten Beständen digitalisiert und über die Website zusammengeführt und frei zugänglich gemacht. Man findet hier u.a. studentische Zeitschriften … Weiterlesen →