Kritische Resilienzforschung als Beobachtung eines gegenwärtigen Rechtsformenwandels?


ASPEKTE EINER ERFORDERLICHEN SYSTEMATISIERUNG

Ob Klimawandel, Flüchtlingskrise, Ressourcenmangel, Urbanisierung oder Stress am Arbeitsplatz – Resilienz wird als ein Konzept gehandelt, das erfolgversprechende Antworten für unterschiedliche Herausforderungen und Krisen in sich birgt. Mit einem Buchprojekt will ForChange an den Potenzialen dieses Ansatzes anknüpfen und gegenwärtige Konzeptualisierungen und Anwendungen von Resilienz aufzeigen. Das folgende Abstract, das hier zur Diskussion gestellt wird, kündigt einen Aufsatz an, der dazu beitragen will.

Stefan Böschen (KIT), Stefan May (LMU München), Roman Thurn (LMU München)

In den Sozialwissenschaften gewinnt der Begriff der Resilienz für die Erforschung sozialer Institutionen und ihrem Umgang mit Nichtwissen zusehends an Relevanz. Dieser Bedeutungszuwachs lässt sich als eine Reaktion auf neuartige Formen der Kontingenz begreifen, welchen mit bislang geltenden Logiken nur noch ungenügend begegnet werden kann. Die Resilienz beschreibt in einem soziologischen Kontext die Widerständigkeit sozialer Tatbestände gegenüber disruptiven Ereignissen, ja im Kontext von Innovationen zwar emphatisch begrüßt, aber zugleich als nichtintendierte Nebenfolgen ihre Schattenseite aufweisen, in jedem Fall aber sozialen ‚Stress’ bedingen. Gegenüber derartigen Unwägbarkeiten übte das Recht als Medium klassischerweise eine Kontrollfunktion aus, wobei es nur inadäquat auf neuartige Risiken zu reagieren vermochte. Wir können jedoch einen Formwandel des Rechts konstatieren: Als Institution eröffnet es nicht trotz, sondern durch die Möglichkeit der Selbstbindung von Akteuren neue Handlungsoptionen und limitiert dadurch Risiken.

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Quelle: http://resilienz.hypotheses.org/973

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Auf der Ratgeberwelle: Erwachsenenbildung greift Thema Resilienz auf

In dem Bericht der drei ForChange-Projekte „Medienkompetenz als Resilienzfaktor“, „Resilienz in Teams – Rückschläge überwinden“ und „Strategien der Belastungsbewältigung“ zum Gesundheitstag der LMU München wurde bereits hervorgehoben, dass “die Themen ‘Resilienz’ und ‘Gesundheit’ die Menschen bewegen und dass es einen großen Bedarf gibt, die Ergebnisse, die in der Wissenschaft diesbezüglich gewonnen werden, in die breite Gesellschaft zu überführen”. Drei Katholische Kreisbildungswerke in der Erzdiözese München und Freising nutzen diese “Nachfrage” und laden Mitte November zu “Pädagogischen Kongressen” zum Thema Resilienz ein.

Der Schwerpunkt der Tagungen liegt auf der Stärkung der Widerstandsfähigkeit und inneren Stärke. Schon der Titel “Resilienz – Stark durchs Leben gehen” greift den “Slang” der Beratungsliteratur auf. Im Hinblick auf die Zielgruppe, die die Erwachsenenbildung ansprechen will, ist dies zunächst nachvollziehbar. Auch die ForChange-Tagung Ende Februar in der Evangelischen Akademie Tutzing hat gezeigt, dass Veranstaltungen zum Thema Resilienz vor allem Personengruppen aus dem sozial- und gesundheitspädagogischen Kontext anziehen. Um eine möglichst große Personengruppe zur Teilnahme zu bewegen, wurde ja auch hier der vielleicht etwas reißerische Titel “Zauberwort Resilienz: Was stärkt in Zeiten des radikalen Wandels?” gewählt. Man bewegte sich dann auch auf der gesamten Tagung auf dem schmalen Grad, zum einen die Erwartungserhaltung der Teilnehmer(innen) zu befriedigen und zum anderen einen Eindruck von der Komplexität der unterschiedlichen Forschungsergebnisse zu vermitteln.

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Quelle: http://resilienz.hypotheses.org/504

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