Klaus Taschwer und Anja Sattelmacher veröffentlichen in der November-Ausgabe der Zeitschrift "Archivar" einen Beitrag zum Thema Berichte aus der Benutzerperspektive. Über vorbildlichen und weniger vorbildlichen Service von Archiven in Deutschland, Österreich, Frankreich, den Niederlanden und den USA - Preprint zugänglich unter http://www.academia.edu/4629413/Berichte_aus_der_Benutzerperspektive._Uber_vorbildlichen_und_weniger_vorbildlichen_Service_von_Archiven_in_Deutschland_Osterreich_Frankreich_den_Niederlanden_und_den_USA._gem._mit_Anja_Sattelmacher_2013_ -; sie loben darin jene Archive, die das Fotografieren ihrer Bestände gestatten und die von den NutzerInnen erstellten Fotos bzw. Scans sogar gerne übernehmen, weiters fordern sie ein Forum für Archiverfahrungsberichte; hm, warum nicht Archivalia dafür benützen?
Tagung „The office as an interior (1880-1960)“, Bern 17.-18.10.2013
Spannende Tagung in Bern zur Büro-Geschichte (Programm), u.a. mit folgenden zwei Vorträgen:
Klara Löffler: Die Schublade. Zur Mehrdeutigkeit der dienstbaren Dinge
Hans-Georg von Arburg: Schreibraum Büro. Siegfried Kracauers Innenansichten der Moderne
Klara Löffler: Die Schublade. Zur Mehrdeutigkeit der dienstbaren Dinge
Hans-Georg von Arburg: Schreibraum Büro. Siegfried Kracauers Innenansichten der Moderne
Hausnummer als Fundsache bei den Alltagsdingen
Freut mich selbstredend, dass Susanne Breuss' Weblog Alltagsdinge eine Hausnummer veröffentlicht!
Einladung zum Vortrag über den Wiener Barometermacher Jakob Bianchi, VHS Urania,…
Am Montag, den 14. Oktober 2013 halte ich meinen Vortrag zum famosen Herrn Bianchi in der VHS Wiener Urania, wer ihn noch nicht gehört hat, kann sich gerne bis 7. Oktober dort anmelden!
Vortragstitel: Das Comptoir des Barometermachers. Suchen und Finden im Alten Wien
Vortragender: Anton Tantner
Zeit: Montag, 14.10.2013, 1718:30 Uhr
Eintritt 6 €, mit Science Card gratis
Ort: VHS Wiener Urania, 1010 Wien, Uraniastraße 1
Abstract:
Ferdinand Raimund hätte den Barometermacher Jakob Bianchi (17321785) nicht besser erfinden können; dessen "Realzeitungscomptoir" sollte die Wienerinnen und Wiener bei der Informationssuche unterstützen, genau so wie es Auskunftsbüros, Lohnlakaien und Hausmeister gab, die als "Alt-Wiener Suchmaschinen" betrachtet werden können und die im Zentrum dieses Vortrags stehen.
Anmeldung:
https://www.vhs.at/vhs01_suche.html?suche=tantner&suche_submit=suchen&tx_indexedsearch[sword]=tantner&suche_all=0
Vortragstitel: Das Comptoir des Barometermachers. Suchen und Finden im Alten Wien
Vortragender: Anton Tantner
Zeit: Montag, 14.10.2013, 1718:30 Uhr
Eintritt 6 €, mit Science Card gratis
Ort: VHS Wiener Urania, 1010 Wien, Uraniastraße 1
Abstract:
Ferdinand Raimund hätte den Barometermacher Jakob Bianchi (17321785) nicht besser erfinden können; dessen "Realzeitungscomptoir" sollte die Wienerinnen und Wiener bei der Informationssuche unterstützen, genau so wie es Auskunftsbüros, Lohnlakaien und Hausmeister gab, die als "Alt-Wiener Suchmaschinen" betrachtet werden können und die im Zentrum dieses Vortrags stehen.
Anmeldung:
https://www.vhs.at/vhs01_suche.html?suche=tantner&suche_submit=suchen&tx_indexedsearch[sword]=tantner&suche_all=0
Gelbe Seiten-Beitrag in Malmoe
In der aktuellen Ausgabe von Malmoe (Nr.64, S.18, derzeit nur Print, Abo hier) beteilige ich mich an der Malmoe-Farbenlehre, die diesmal die Farbe Gelb behandelt. Mein Kurzbeitrag lautet schlicht "Gelbe Seiten", und enthält am Schluss noch ein Rezept zur Verfassung eines Fin de Siècle-Wien Romans!
Wahlfazit von Walter Baier
Walter Baier hat für die Rosa Luxemburg Stiftung eine Kurzanalyse der österreichischen Wahlen verfasst und kommt zu folgendem Schluss:
Die ÖsterreicherInnen haben am 29. September tatsächlich paradox gewählt. Sie haben ihre Unzufriedenheit mit der neoliberalen Politik der Koalition durch die Stärkung neoliberaler Parteien ausgedrückt, und werden daher noch mehr neoliberale Politik bekommen. Die deutschnationale, rassistische FPÖ bleibt in Lauerstellung.
Die ÖsterreicherInnen haben am 29. September tatsächlich paradox gewählt. Sie haben ihre Unzufriedenheit mit der neoliberalen Politik der Koalition durch die Stärkung neoliberaler Parteien ausgedrückt, und werden daher noch mehr neoliberale Politik bekommen. Die deutschnationale, rassistische FPÖ bleibt in Lauerstellung.
NeinQuarterly in der Wiener Zeitung
Österreichische Medien sind ja meistens etwas hintennach, was die Berichterstattung über die wichtigen Ereignisse der Feuilletonsphäre betrifft; direkt erstaunlich, dass schon ein paar Wochen, nachdem der großartige NeinQuarterly von deutschen Medien entdeckt wurde, nun auch die Wiener Zeitung nachzieht.
Zwei Nachlesen zu den österreichischen Wahlen
1) Thomas Schmidinger in der Wiener Zeitung
Viele FPÖ-Wähler in der Obersteiermark wählten wahrscheinlich bei den vergangenen Landtagswahlen die KPÖ und wären für ein populäres linkes Projekt mobilisierbar und langfristig auch politisierbar. Wenn es denn so eine Linke gäbe, die sich dieser Wähler denn auch annehmen würde. Aber Jahrzehnte der Depolitisierung der Sozialdemokratie haben hier eine verbrannte Erde hinterlassen.
(...)
Gäbe es also ein gutes Angebot einer linken Alternative für diese von der SPÖ frustrierten Wähler, dann wäre hier durchaus ein Einzug in den Nationalrat wahrscheinlich. Eine solche Alternative könnte maßgeblich dazu beitragen, den Höhenflug der FPÖ zu stoppen.
2) schmetterlingssammlung:
Die FPÖ überzeugt das wahlberechtigte (in diesem Fall besonders wichtig zu erwähnen, denn große Teile dieser Schicht sind von den Wahlen ausgeschlossen) Proletariat für sich. Das liegt nicht daran, dass die Arbeiter_innen alle so blöd oder genuin rassistisch mit geschlossenem Weltbild sind. Es liegt daran, dass die FPÖ die soziale Frage thematisiert. (...) sie kanalisiert den Protest und führt ein eigenes Narrativ in die soziale Frage hinein, indem sie sie rassistisch erklärt.
Es gibt keine linken Medien in Österreich, außer vielleicht den Augustin. Standard und Falter sind liberal, nicht links. Das haben sie oft genug bewiesen. Die sind zwar auch ganz empört, wenn es um die FPÖ geht, aber sie übernehmen ihre Narrative. (...) Wenn es eine linke Zeitung gäbe, wäre vieles einfacher, so bleiben linke Stimmen stumm. (...)
Wenn niemand das thematisiert, was die FPÖ (authentisch) thematisiert; wenn niemand sieht, dass es den Meisten eben nicht superleiwand geht; wenn niemand sich analytisch mit Rechtsextremismus beschäftigt und wenn niemand linken Antworten auf die Krise zu einer Stimme verhilft, dann ist es eine schöne Chuzpe, FPÖ-Wähler_innen als irrationale Trottel zu bezeichnen. Sie wählen so, nicht weil sie moralisch so verkommen sind, sondern weil sie glauben, dass das am meisten ihren Interessen entspricht. Das ist bitter, aber das einzugestehen steht ganz, ganz vorne in einer ersten Analyse.
Viele FPÖ-Wähler in der Obersteiermark wählten wahrscheinlich bei den vergangenen Landtagswahlen die KPÖ und wären für ein populäres linkes Projekt mobilisierbar und langfristig auch politisierbar. Wenn es denn so eine Linke gäbe, die sich dieser Wähler denn auch annehmen würde. Aber Jahrzehnte der Depolitisierung der Sozialdemokratie haben hier eine verbrannte Erde hinterlassen.
(...)
Gäbe es also ein gutes Angebot einer linken Alternative für diese von der SPÖ frustrierten Wähler, dann wäre hier durchaus ein Einzug in den Nationalrat wahrscheinlich. Eine solche Alternative könnte maßgeblich dazu beitragen, den Höhenflug der FPÖ zu stoppen.
2) schmetterlingssammlung:
Die FPÖ überzeugt das wahlberechtigte (in diesem Fall besonders wichtig zu erwähnen, denn große Teile dieser Schicht sind von den Wahlen ausgeschlossen) Proletariat für sich. Das liegt nicht daran, dass die Arbeiter_innen alle so blöd oder genuin rassistisch mit geschlossenem Weltbild sind. Es liegt daran, dass die FPÖ die soziale Frage thematisiert. (...) sie kanalisiert den Protest und führt ein eigenes Narrativ in die soziale Frage hinein, indem sie sie rassistisch erklärt.
Es gibt keine linken Medien in Österreich, außer vielleicht den Augustin. Standard und Falter sind liberal, nicht links. Das haben sie oft genug bewiesen. Die sind zwar auch ganz empört, wenn es um die FPÖ geht, aber sie übernehmen ihre Narrative. (...) Wenn es eine linke Zeitung gäbe, wäre vieles einfacher, so bleiben linke Stimmen stumm. (...)
Wenn niemand das thematisiert, was die FPÖ (authentisch) thematisiert; wenn niemand sieht, dass es den Meisten eben nicht superleiwand geht; wenn niemand sich analytisch mit Rechtsextremismus beschäftigt und wenn niemand linken Antworten auf die Krise zu einer Stimme verhilft, dann ist es eine schöne Chuzpe, FPÖ-Wähler_innen als irrationale Trottel zu bezeichnen. Sie wählen so, nicht weil sie moralisch so verkommen sind, sondern weil sie glauben, dass das am meisten ihren Interessen entspricht. Das ist bitter, aber das einzugestehen steht ganz, ganz vorne in einer ersten Analyse.
Eric Hobsbawms Wiener Adressen
Heute vor einem Jahr starb Eric Hobsbawm (vgl. die Erinnerungen an ihn und seine Bücher, ein Kurztext darin von mir, in AK 576).
Zu seinem Gedenken seien hier die Hausnummern der Villa Seutter veröffentlicht, in der er als Kind mit seinen Eltern Anfang der 1920er Jahre lebte:


Wien 13, Vinzenz Heß-Gasse 14
An weiteren Adressen, unter denen Hobsbawm in Wien wohnte, konnte ich ausfindig machen: Wien 13, Einsiedeleigasse 18; Wien 7, Neustiftgasse 17 sowie Wien 18, Herbeckstraße 12.
Zu seinem Gedenken seien hier die Hausnummern der Villa Seutter veröffentlicht, in der er als Kind mit seinen Eltern Anfang der 1920er Jahre lebte:


Wien 13, Vinzenz Heß-Gasse 14
An weiteren Adressen, unter denen Hobsbawm in Wien wohnte, konnte ich ausfindig machen: Wien 13, Einsiedeleigasse 18; Wien 7, Neustiftgasse 17 sowie Wien 18, Herbeckstraße 12.
Heilige Kümmernis
2000 Jahre Katholizismus sind doch auch immer wieder für Überraschungen gut; so konnte ich gestern im Grazer Diözesanmuseum Bekanntschaft mit der Heiligen Kümmernis machen - dass geistliche Würdenträger eine Vorliebe für als weiblich eingestufte Gewandung haben, wusste ich ja, aber dass Gender Switching auch im Christentum vorkommt, war meiner verstockten Atheistenseele bislang unbekannt.

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Saint_Wilgefortis_Graz_20121006.jpg
(Wikimedia, CC-BY-SA-3.0, Fotograf Gugganij)

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Saint_Wilgefortis_Graz_20121006.jpg
(Wikimedia, CC-BY-SA-3.0, Fotograf Gugganij)