Thomas Konicz: Arbeitswelt im Web 2.0

Nicht gerade rosige Perspektiven sind es, die Thomas Konicz in einem für Telepolis verfassten Beitrag über die schöne neue Arbeitswelt im Zeitalter von Crowdsourcing und Cloudworking für die Zukunft entwirft. Und tatsächlich würde ich darin auch gerne mehr Überlegungen zu Möglichkeiten des Widerstands lesen, Konicz entwickelt nur an einer Stelle eine leise Andeutung:

Diese angestrebte Bindungslosigkeit des neuen Internetproletariats ist für die Unternehmen Segen und Fluch zugleich. Der Verzicht auf einen Arbeitsplatz mitsamt fester Anstellung, Büroflächen, Sozialabgaben und Arbeitsausrüstung lässt auch keinerlei Verbindlichkeit, Loyalitäten oder sonstiger Bindungsgefühle seitens des neuen digitalen Prekariats aufkommen. Eine Identifizierung des Tagelöhners mit dem Konzern - der für gewöhnlich eine spezifische Corporate Identity kreiert - ist somit nicht mehr möglich. Hierdurch fällt der Kernbelegschaft auch die Sicherung einer zuverlässigen Mitarbeit der Tagelöhner, mitunter der Qualitätskontrolle der abgelieferten Arbeit, sehr schwer.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/129662556/

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Hazel Rosenstrauchs böhmische Miniatur über den empfindsamen Henker Karl Huß

Hazel Rosenstrauch hat gestern verkündet, dass ihr neues Buch erschienen ist, und es klingt äußerst spannend:

Rosenstrauch, Hazel: Karl Huß, der empfindsame Henker. Eine böhmische Miniatur. Berlin: Matthes & Seitz, 2012. 175 S., 19.90 Euro [Verlags-Info]

Huß war nicht wirklich Henker, sondern Scharfrichter, lebte von 1761 – 1836 erst in Brix, dann in Eger (Cheb) und zuletzt in Königswart (Kynžvart). Er hat geköpft und geheilt, hat Steine, Münzen und Waffen gesammelt, eine Chronik der Stadt Eger, seine Autobiographie und eine Schrift gegen den Aberglauben verfasst. Am Ende seines Lebens wurde er „ehrlich“ gemacht und starb als Kustos der Metternichschen Sammlungen.

Der Essay erzählt von Stigmatisierung und Feingefühl, vom aufgeklärtem Absolutismus und Abschaffung der Todesstrafe (die den Scharfrichter arbeitslos machte), von Patriotismen, böhmischen Gespenstern und allerlei sozialen wie emotionalen Umordnungen. Als wichtige Nebenfiguren treten Goethe und der österreichische Staatskanzler Fürst Metternich, aber auch Joseph von Sonnenfels, Carl Ludwig Sand, Kaiser, Könige und Intellektuelle auf.


Neben anderen Städten ist auch in Wien eine Präsentation geplant, nämlich am 20.11.2012 um 19 Uhr, in der Buchhandlung Orlando, Liechtensteinstraße 17.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/129662549/

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Die Wonnen der Elektropathologie

Zeitspuren zeigt Bilder aus dem von Stefan Jellinek 1932 publizierten Buch Elektroschutz in 132 Bildern; Jellinek gründete in Wien das Elektropathologische Museum, dessen Bestände nun wirklich Kultcharakter haben und seit 2005 Teil des Technischen Museums Wien sind: http://www.technischesmuseum.at/objekt/plakat-des-elektropathologischen-museums-um-1930

[via G+/Klaus Graf]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/129661953/

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Seminar Ordnungstechniken in der Geschichte der Neuzeit

Kommendes Wintersemester halte in an der Universität Wien ein Seminar mit dem Titel Ordnungstechniken in der Geschichte der Neuzeit, das so unterschiedliche Themen wie die alphabetische Sortierung, die Schränke und Klassifikationen der Naturforscher, Standardisierung von Waffen, Flussbegradigungen und Monster, die sich der Einordnung entziehen zu versuchen, behandeln soll. Nähere Informationen dazu gibt es unter http://tantner.net/Seminar/.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/129661414/

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