Rückblick Tagung "Weblogs in den Geisteswissenschaften", München 9.3.2012

Gestern hat in München die Tagung "Weblogs in den Geisteswissenschaften" mit mehr als 100 BesucherInnen stattgefunden, von denen nicht weniger als 37 twitterten. So heftig war die Twitterey, dass #dhiha4 zum Trending Topic Nummer 1 in Deutschland wurde und auf Grund seiner Popularität massenhaft mit Spam zugemüllt wurde, zum Glück aber erst nach Abschluss der Tagung.

Anlass für die Konferenz war der nicht zuletzt von Mareike König initiierte Start von de.hypotheses.org, ein deutschsprachiges Blogportal für die Geisteswissenschaften, das hoffentlich dazu beitragen wird, Bloggen in der äußerst trägen deutschsprachigen Wissenschaftscommunity populärer zu machen. Die Abstracts der Vorträge sind im Redaktionsblog von de.hypotheses veröffentlicht, vollständig zugänglich ist schon Klaus Grafs Beitrag mit nettem Web 2.0 Bullshit-Bingo. Graf ging in seinem Beitrag auch auf sein von ihm selbst als provokant bezeichnetes Statement vom letzten Sommer ein:

Ein Wissenschaftler, der nicht bloggt, ist ein schlechter Wissenschaftler

Ich muss ja zugeben, dass ich diesem Statement in seinem Kern durchaus zustimme, wenn man's wohl auch etwas weniger harsch formulieren könnte, z.B.: Ein Wissenschaftler, der nicht bloggt, ist kein Wissenschaftler, sondern allenfalls ein Privatgelehrter. Vielleicht könnte man auch einen Zeitfaktor einbauen: Für eine gewisse Übergangszeit wird es wohl noch die eine oder den anderen WissenschafterIn geben, der/die als gut bezeichnet werden kann, auch wenn er/sie nicht die Publikationsmöglichkeiten des Internets nutzt...

Äußerst konstruktiv war auf jeden Fall Grafs Vorschlag, im Rahmen von de.hypotheses ein historisches Peer-Review-Journal für kürzere Beiträge mit dem Arbeitstitel Historische Miszellen zu gründen; es sieht ganz gut aus, dass dies zustande kommen könnte.

Ich würde ja noch weiter gehen und hielte es gerade auch angesichts der von Peter Haber in seinem Vortrag geäußerten Überlegungen für dringend nötig, so etwas wie "Historische Monographien" online zu begründen, um sich endlich auch im geschichtswissenschaftlichen Publikationswesen von der unseligen Papierkultur zu befreien. Haber bezeichnete in seinem Beitrag die Monographie als den Goldstandard in den Geisteswissenschaften, was Twitterer Jan Kröger zu der Frage veranlasste, ob die auf der KOnferenz versammelten TeilnehmerInnen dann als Bretton Woods zu betrachten wären. Haber hatte wohl in erster Linie die gedruckte Papier-Monographie im Auge, doch haben Papier-Bücher heutzutage in meiner Sicht nur drei wesentliche Funktionen:

1) AUfmerksamkeit zu generieren. Immer noch nehmen Medien das Erscheinen eines gedruckten Buchs zum Anlass, darüber zu berichten, was bei einer Online-Publikation zumeist nicht der Fall wäre. Papier-Bücher dienen also in erster Linie dem auch in den Wissenschaften notwendigen Marketing, was übrigens ähnlich auch für den Musikbereich und dem dortigen Medium Audio-CD gilt. Hier wäre es sicher wünschenswert, Alternativen zu entwickeln.

2) Papierbücher sind ein nützliches Instrument zur analogen Langzeitarchivierung.

3) Papierbücher machen Verlage reich.

Umso wünschenswerter wären also Online-Publikationsplattformen, die sich um Monographien kümmern und diese gerade auch für Tabletts und E-Bookreader anbieten und sich auch um das nötige Marketing bemühen.

Haber kündigte übrigens auch den Start der Sammel- und Kuratierplattform Global Perspectives on Digital History an sowie das Buchprojekt historyblogosphere.org, was Jan Hodel zu dem lakonischen Resümee brachte: meine persönliche bilanz der tagung: wir kommen an einem schönen ort zusammen, sprechen über blogs und schreiben am ende ein buch.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75228723/

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Listenseminar, Paris 10.3.2012

Séminaire LABEX HASTEC : « Pour faire une histoire des listes : l'Etat et ses savoirs à l'époque moderne ».

Pour faire une histoire des listes : l'État et ses savoirs
Christine Lebeau, Gregorio Salinero
Séminaire du LABEX HASTEC, 10 mars 2012
Université Paris I, 10 h-13 h, salle Perroy.
(Entrée rue Cujas, galerie Dumas escalier R)

Présentation : Christine Lebeau, Gregorio Salinero

Gregorio Salinero (Université Paris I Panthéon-Sorbonne), Désobéir et punir en listes dans le monde hispanique au XVIe siècle.
Arndt Brendecke (Ludwig-Maximilians-Universität München), Des usages des listes en tant qu'image de l'état moderne.
Christine Lebeau (Université Paris I Panthéon-Sorbonne), Comment et pourquoi faire une liste ? L'inventaire des richesses de la Monarchie des Habsbourg (2e moitié du XVIIIe siècle).
Marco Cavarzere (Università di Pisa), Indices rerum et nominum italiens, XVIe-XVIIe siècles.
Discussions pour servir aux orientations d'une Histoire des Listes et des savoirs d'État.

Discutants: Maria Eugenia Albornoz, Aude Argouse

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75226276/

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Petition für die Zukunft von "L’Homme. Z.F.G." und der "Sammlung…

Die Zeitschrift L'Homme sowie die Sammlung Frauennachlässe sind gefährdet, eine an die Universität Wien und das österreichische Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung gerichtete Petition für deren Fortbestand kann unter folgender Adresse unterzeichnet werden: http://openpetition.de/petition/online/fuer-die-zukunft-von-lhomme-z-f-g-und-der-sammlung-frauennachlaesse-an-der-universitaet-wien

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75225343/

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Tagung "Weblogs in den Geisteswissenschaften", München 9.3.2012

Das deutschsprachige geisteswissenschaftliche Weblogportal de.hypotheses.org startet demnächst, und aus diesem Anlass findet am Freitag, 9.3.2012 in München eine Tagung zum Thema Weblogs in den Geisteswissenschaften statt. Hashtag ist #dhiha4 und vielleicht werde ja auch ich mich erstmals in Konferenztwittern versuchen!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75224100/

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Profil zur Frühgeschichte des Feminismus in Österreich

Am Dienstag feiert die an der Österreichischen Nationalbibliothek angesiedelte Ariadne - frauenspezifische Information und Dokumentation ihr 20jähriges Jubiläum; das heute erscheinende Profil nimmt dies zum Anlass für einen Artikel über die Frühgeschichte des Feminismus in Österreich. Nur in der Print-Ausgabe befindet sich ein Interview mit der Historikerin Johanna Gehmacher.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75222941/

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Jan Seghers‘ Geisterbahn – Weblog von Matthias Altenburg

Bin ich erst jetzt dank @konkretmagazin darauf gestoßen: Matthias Altenburg bloggt unter http://www.janseghers.de/

Und als Roman ist das Ganze nun auch erschienen:

Altenburg, Matthias: Jan Seghers' Geisterbahn. Tagebuch mit Toten. Reinbek: Rowohlt, 2012. [Verlags-Info]

Muss man erst tot sein, bis das, was man gedacht hat, ans Licht darf?

Ein Buch, so aufregend wie das beginnende Jahrtausend: «Jan Seghers’ Geisterbahn» ist Pop und Anti-Pop, ein Alltagsroman unserer Tage. Matthias Altenburg führt uns zu den verborgenen Schönheiten und an die struppigen Ränder; er wendet sich monströsen Verbrechen zu und sucht Trost bei den Rotschwänzen in seinem Garten. Mal ist er Beobachter und Chronist, dann wieder mischt er sich leidenschaftlich ein, mal Reporter der Gefühle, dann wieder Liebhaber des freundlichen Abstands. Auf jeder Seite spürt man seinen Spaß am Denken und am Geschichtenerzählen. Zorn und Hingabe wechseln sich ab, und wir lesen Beschreibungen alltäglicher Szenen von anrührender Präzision.
In «Jan Seghers’ Geisterbahn» sitzen sie alle beieinander: Freunde und Fremde, Bob Dylan und Rosa Luxemburg, Marcel Proust und Jean Seberg, Guttenberg und Gaddafi, Ernst Jünger und Anna Nicole Smith, Janis Joplin und Angela Merkel – die Götter und die Schufte, die Mörder und ihre Opfer, die Lebenden und die Toten.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75221148/

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Buchpräsentation Ulrike Krampl: Les Secrets des Faux-Sorciers, Paris, Bibliothèque…

Vor kurzem ist Ulrike Krampls Buch über die falschen Hexer von Paris erschienen (vgl.); kommende Woche wird es in Paris präsentiert:

Arsenal Vendredi 9 mars à 18h30, les Éditions de l'EHESS et la Bibliothèque de l'Arsenal (entrée 1 rue de Sully, 75004) vous invitent à une rencontre autour du livre

LES SECRETS DES FAUX-SORCIERS DE ULRIKE KRAMPL

PRÉSENTATION DE LA SOIRÉE PAR ARLETTE FARGE, PRÉFACIÈRE DU LIVRE

Les cinq invités seront :

Ulrike Krampl, maître de conférences à l'Université François-Rabelais de Tours et rattachée au centre Histoire, Villes et Sociétés (HiVis). Ses recherches portent sur les croyances, le corps, les langues et les sociabilités populaires urbaines des XVIIe et XVIIIe siècles dans une perspective d'histoire sociale, anthropologique et du genre. Elle a notamment codirigé le n° thématique Spektakel de la revue L'Homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft/European Journal of Feminist History, 1/2012, ainsi que les actes du colloque pluridisciplinaire de Tours Les cinq sens de la ville du Moyen Âge à nos jours (à paraître 2012).

Arlette Farge, direcrice de recherche au CNRS-EHESS. Elle s'intéresse aux comportements populaires au XVIIIe siècle et aux archives judiciaires de la même époque. Elle a notamment écrit Le goût de l'archive (Seuil, librairie du XXe siècle, 1979). Parmi ses nombreuses publications, on compte  Le désordre des familles, lettres de cachet au XVIIIe siècle (avec Michel Foucault, Gallimard, 1982). Un de ses derniers livres s'intitule Essai pour une histoire des voix au XVIIIe siècle, suivi de Un ruban et des larmes, un procès en adultère au XVIIIe siècle (éditions des Busclats, 2011). Par ailleurs historienne des femmes et du genre entre les XVIe et XVIIIe siècles, elle est chroniqueuse régulière sur France Culture dans l'émission La fabrique de l'histoire animée par Emmanuel Laurentin.

Jacques Revel, directeur d'études à l'Ecole des hautes études en sciences sociales. Ses travaux portent sur l'histoire des pratiques culturelles dans les sociétés européennes d'Ancien Régime. Il s'intéresse par ailleurs aux évolutions de l'historiographie contemporaine ainsi qu'aux usages publics du passé. Parmi ses publications récentes : Penser par cas, Paris, Ed. de l'EHESS, 2005 (éd. avec Jean-Claude Passeron) ; Un parcours critique, Paris, Galaade, 2006 ; Proposiçoes, Rio de Janeiro, UERJ, 2010.

Nicole Jacques-Lefèvre, professeur émérite à l'Université Paris ouest La Défense, et membre de l'EA 'Centre des Sciences de la Littérature Française'. Spécialiste de la littérature du XVIIIe siècle et des rapports entre la littérature et les discours du savoir et de la croyance, elle a publié de nombreux ouvrages et articles, en particulier sur l'oeuvre de Louis-Claude de Saint-Martin (1743-1803), l'histoire de la sorcellerie et les textes de démonologie de la fin du Moyen-Age au XIXe siècle (Éditions Jérôme Millon).

Lionel Obadia, professeur en anthropologie à l'Université Lyon 2, directeur de l'Ecole doctorale des Sciences Sociales (ED 483). Spécialisé en anthropologie des religions, notamment les polythéismes du monde asiatique (bouddhisme), mais travaillant également à un comparatisme plus général des formes et des dynamiques (de modernisation et de mondialisation) du religieux, il a également étudié la sorcellerie sous sa forme himalayenne, lors de terrains d'enquête au Népal, contexte à partir duquel des écarts et invariants significatifs avec la sorcellerie européenne se dégagent. Auteur d'un manuel d'anthropologie des religions (La Découverte, 2007, seconde édition en 2012), il a également publié des ouvrages généraux sur le bouddhisme d'Occident (La découverte, 2007), la sorcellerie (le Cavalier Bleu, 2005), la religion  (le Cavalier Bleu, 2004).

Les secrets des faux sorciers
Police, magie et escroquerie à Paris au xviiie siècle
Ulrike KRAMPL avec une préface d'Arlette FARGE
À l'aube des Lumières, il semblerait que le diable se soit retiré du monde. S'il l'a fait, ce n'est pas sans laisser de traces ! Maître du faux, il a légué aux hommes ses talents de séduction et de tromperie. Tandis que les sorciers deviennent faux, leur commerce de magies prospère. La police de Paris, telle qu'elle se met en place depuis la fin du xviie siècle, se lance à la poursuite d'hommes et de femmes qui - contre argent comptant - promettent aux Parisiens la fortune? Leur action repose sur le secret, à la fois pierre d'achoppement et catalyseur des mutations sociales, politiques et épistémologiques que connaît le xviiie siècle. Ce livre éclaire autant les nouvelles pratiques policières dans le Paris du xviiie siècle que l'épaisseur des sociabilités urbaines ordinaires. Il invite surtout à réfléchir à la signification du croire dans une société en quête de nouvelles certitudes.

Parution : 12 janvier 2012 * Collection « En temps & lieux » ISBN 978-2-7132-2322-8 * 23 Euro

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75220010/

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