In der heutigen Wiener Zeitung (Beilage: Zeitreisen) ist ein von mir verfasster Beitrag zum Wiener Fragamt erschienen. Es handelt sich dabei um die Kurzfassung eines Artikels, der vor kurzem von den Wiener Geschichtsblättern (4/2011, S.313-342) veröffentlicht wurde (PDF davon folgt noch).
Verein für Geschichte der Stadt Wien
Seit noch nicht allzulanger Zeit ist nun auch der Verein für Geschichte der Stadt Wien mit einer Webpräsenz vertreten und stellt Informationen über seine Publikationen (darunter die Wiener Geschichtsblätter), Projekte und Veranstaltungen zur Verfügung.
Neuerscheinung: Ulrike Krampl – Les secrets des faux sorciers

Klappentext auf deutsch:
Die Geheimnisse der falschen Hexer. Polizei, Magie und Betrügerei im Paris des 18. Jahrhunderts
Zu Beginn der Aufklärung scheint der Teufel langsam aus der Welt zu verschwinden - allerdings nicht spurlos. Als 'Vater der Lüge' vermacht er den Menschen seine Gabe des Täuschens und Verführens. Aus den Hexen und Hexer werden nun falsche, ihre magischen Geschäfte hingegen florieren mehr denn je. Die Pariser Polizei, die seit Ende des 17. Jahrhunderts neu organisiert wird, sucht nun all jener Männer und Frauen habhaft zu werden, die ihren ZeitgenossInnen mittels magischer Praktiken - und gegen bare Münze - Glück und Reichtum versprechen. Grundlegend bei der Vorgehensweise dieser Magietreibenden ist das Geheimnis, produktives Hindernis und zugleich Katalysator des sozialen, politischen und epistemologischen Wandels, der das 18. Jahrhundert kennzeichnet. Seit dem königlichen Edikt von 1682, das offiziell die große Giftaffäre beendet, werden Magie und Hexerei rechtlich nur noch als Vorwand zu schwerwiegenderen Vergehen gesehen; ein Jahrhundert später erklärt die Revolutionsgesetzgebung diesen Vorwand für imaginär sowie jene, die sich seiner bedienen, zu Betrügern. Wirklichkeit und Imagination bezeichnen somit nicht mehr dasselbe, was die Legitimität von Glaubens grundlegend verändert.
Anhand der Untersuchung eines scheinbar nebensächlichen Phänomens beleuchtet das vorliegende Buch die Entwicklung moderner Polizeipraktiken ebenso wie die zentrale Rolle der städtischen Alltagsgeselligkeit. Vor allem lädt es ein darüber nachzudenken, was Glauben bedeuten kann in einer Gesellschaft, die nach neuer Gewissheit sucht.
Anno auf Facebook
Sehr klandestin, fast als gälte es nur ja zu viele Likes zu vermeiden, gibt es zum löblichen Zeitungsdigitalisierungsprojekt ANNO - AustriaN Newspaper Online schon seit etlichen Monaten eine Seite auf Facebook, und es wird auch getwittert. Es handelt sich dabei allerdings um keine offizielle Accounts, vielleicht folgen diese ja noch. Entdeckt hat's die Library Mistress.
Ö1 über LeGoff und die Annales
Kommende Woche sendet Ö1 (16.1.2012, 19:05-19:30) einen Beitrag zum Thema Le Goff und die Annales: Ein Leben für die Geschichte.
Gestaltung: Brigitte Voykowitsch
Wie schreibt man Geschichte? Sollten tatsächlich Herrscher, Dynastien, Reiche und Kriege im Mittelpunkt stehen? Die Ende der 1920er Jahre in Frankreich gegründete Historikerbewegung, die nach dem Namen ihrer Zeitschrift "Annales" häufig als "Annales-Schule" bezeichnet wird, stellte diesen Zugang radikal in Frage. Wirtschafts- und Sozial-, Kultur- und Mentalitätengeschichte sollten im Vordergrund stehen, da sie die Realität und den Geist einer Epoche viel besser erfassen könnten. Auch in der Methodik führten die Mitglieder der "Annales" neue Ansätze ein, etwa die "historische Anthropologie", der zufolge Historiker an vergangene Epochen so herangehen, wie westliche Anthropologen an außereuropäische Gesellschaften.
"Auch wenn die Europäer des 14. Jahrhunderts unsere Vorfahren waren, können wir uns überhaupt nicht mehr vorstellen, was es hieß, im 14. Jahrhundert zu leben. Diese Menschen waren also unsere Vorfahren und sind uns doch Fremde", nennt Jacques le Goff, Mitherausgeber der "Annales" und ehemaliger Leiter der renommierten Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) in Paris, ein Beispiel. Ein weiterer zentraler Begriff der Annales ist "die lange Dauer", also die Beständigkeit von Strukturen und Vorstellungen, die sich mit den großen Ereignissen nicht unbedingt ändern.
Die Annales-Historiker - von den Gründern Marc Bloch und Lucien Febvre über Fernand Braudel, Georges Duby und Jacques le Goff - haben auch viele neue Quellen untersucht, die von Historikern traditionell bei Seite gelassen wurden. Für die Zukunft sieht Jacques le Goff die Globalgeschichte als die größte Herausforderung.
Gestaltung: Brigitte Voykowitsch
Wie schreibt man Geschichte? Sollten tatsächlich Herrscher, Dynastien, Reiche und Kriege im Mittelpunkt stehen? Die Ende der 1920er Jahre in Frankreich gegründete Historikerbewegung, die nach dem Namen ihrer Zeitschrift "Annales" häufig als "Annales-Schule" bezeichnet wird, stellte diesen Zugang radikal in Frage. Wirtschafts- und Sozial-, Kultur- und Mentalitätengeschichte sollten im Vordergrund stehen, da sie die Realität und den Geist einer Epoche viel besser erfassen könnten. Auch in der Methodik führten die Mitglieder der "Annales" neue Ansätze ein, etwa die "historische Anthropologie", der zufolge Historiker an vergangene Epochen so herangehen, wie westliche Anthropologen an außereuropäische Gesellschaften.
"Auch wenn die Europäer des 14. Jahrhunderts unsere Vorfahren waren, können wir uns überhaupt nicht mehr vorstellen, was es hieß, im 14. Jahrhundert zu leben. Diese Menschen waren also unsere Vorfahren und sind uns doch Fremde", nennt Jacques le Goff, Mitherausgeber der "Annales" und ehemaliger Leiter der renommierten Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) in Paris, ein Beispiel. Ein weiterer zentraler Begriff der Annales ist "die lange Dauer", also die Beständigkeit von Strukturen und Vorstellungen, die sich mit den großen Ereignissen nicht unbedingt ändern.
Die Annales-Historiker - von den Gründern Marc Bloch und Lucien Febvre über Fernand Braudel, Georges Duby und Jacques le Goff - haben auch viele neue Quellen untersucht, die von Historikern traditionell bei Seite gelassen wurden. Für die Zukunft sieht Jacques le Goff die Globalgeschichte als die größte Herausforderung.
Graz 120
Diethmar Dath/Barbara Kirchner: Über die Organisationsfrage
Ein Auszug aus dem demnächst bei Suhrkamp erscheinenden Band Implex zum Thema Über die Organisationsfrage. Teil eins: Programm, Strategie, Taktik.
Stimmen der Kulturwissenschaften: Eva Horn
Diesmal ist in den Stimmen der Kulturwissenschaften Eva Horn dran und spricht über die Zukunft als dräuende Katastrophe.
Großkapital vs. Kleinbürger
Unerwarteter Klartext auf tagesschau.de:
Die beiden Großbürger Döpfner und Springer haben den Finger gesenkt und den von ihrem zunächst freundlichen Blitzlichtgewitter überhitzten kleinbürgerlichen Emporkömmling einfach eiskalt abserviert. Die Drecksarbeit hatte zuvor schon der präpotente Ölprinz in der Chefredaktion erledigt. Das Großkapital Springer zeigt dem Kleinbürger Wulff, wer das Sagen hat im Lande. (...) Die frühbundesrepublikanischen Zeiten, in denen auch Menschen in die Elite aufsteigen konnten, die nicht aus Patrizierfamilien stammten oder adeligen Geblüts waren scheinen nun auch in der Politik zu Ende zu gehen. Führen und glänzen und sich auf gar keinen Fall bei kleinen Schweinereien erwischen lassen - das kann man eben nicht lernen, das hat man im Blut.
(via Twitter/@goncourt)
Die beiden Großbürger Döpfner und Springer haben den Finger gesenkt und den von ihrem zunächst freundlichen Blitzlichtgewitter überhitzten kleinbürgerlichen Emporkömmling einfach eiskalt abserviert. Die Drecksarbeit hatte zuvor schon der präpotente Ölprinz in der Chefredaktion erledigt. Das Großkapital Springer zeigt dem Kleinbürger Wulff, wer das Sagen hat im Lande. (...) Die frühbundesrepublikanischen Zeiten, in denen auch Menschen in die Elite aufsteigen konnten, die nicht aus Patrizierfamilien stammten oder adeligen Geblüts waren scheinen nun auch in der Politik zu Ende zu gehen. Führen und glänzen und sich auf gar keinen Fall bei kleinen Schweinereien erwischen lassen - das kann man eben nicht lernen, das hat man im Blut.
(via Twitter/@goncourt)
Ausstellung zum New Yorker Rasterplan
Das Museum of the City of New York zeigt noch bis April die Ausstellung: The Greatest Grid: The Master Plan of Manhattan, 1811-2011.
[via G+/Maik Söhler]
[via G+/Maik Söhler]