Cultures of Surveillance – Programm

Das Programm der in zwei Wochen in London stattfindenden Konferenz Cultures of Surveillance ist online, Facebook und Twitter (cultofsurv) werden auch eingesetzt; das Abstract zu meinem Vortrag lautet folgendermaßen:

Between Order and Resistance: House Numbering as Surveillance Technology

House numbering was not introduced to facilitate orientation for the cities' inhabitants or to be helpful to foreigners; it's origin can be located in the border areas of early modern police, military and tax administration, in the "dust of events" (Foucault). It should make possible the state's access to the houses' riches and resources, in order to control, tax and recruite the inhabitants or to lodge soldiers. In my presentation I want to treat particularly the resistances against this new technology, because sometimes house numbers were painted over by rebellious subjects, scratched out of the houses' walls or thrown with mud.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/38782563/

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Auskunftsmann in Zürich, 1970

Nette Archiv-Trouvaille der NZZ, erschienen am 13.3.1970: Ein Bericht über das im Zürcher Hauptbahnhof befindliche Auskunftsbüro des Verkehrsvereins, das im Jahr 200.000 Informationssuchenden Fragen aller Art beantwortete; Herzstück war eine mit viel Aufwand und Liebe zusammengestellte Kartothek: [W]er darin blättert, stellt fest, daß es wohl nichts gibt, das es in diesem Nachschlagewerk nicht gibt.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/38779930/

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Ö1 zur Kulturgeschichte der Post

Von Montag bis Donnerstag sendete das Ö1-Radiokolleg eine Serie zur Kulturgeschichte der Post, die nun nachgehört bzw. bei entsprechender Berechtigung downgeloadet werden kann: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4

Liebesbote, Strafzettelzusteller und Paketversand. Zur Kulturgeschichte des Postverkehrs.

Gestaltung: Robert Weichinger

Seit es Menschen gibt, gibt es Kommunikation. Das Bedürfnis, Nachrichten miteinander auszutauschen und über weite Entfernungen hinweg Kontakte zu halten, ist uralt. Der Wunsch nach Kommunikation ist wesentlicher Teil unserer kulturgeschichtlichen Entwicklung und damit auch Grundlage der modernen Informationsgesellschaft.

Anfangs passierte die Nachrichtenübermittlung mündlich. Bereits die alten Hochkulturen kannten Frühformen des Postverkehrs. Zu Beginn unserer Zeitrechnung schuf Kaiser Augustus eine Postorganisation, die das gesamte Römische Reich umspannte. Entlang der Verkehrswege zwischen den römischen Provinzen gab es Stationen, in denen Boten übernachten konnten und die Pferde gewechselt wurden. Eine solche Station wurde mutatio posita (Wechselstation) oder mansio posita (Raststation) genannt. Daraus entstand die deutsche Bezeichnung für Post.

Im Mittleralter waren es Mönche und sogenannte Metzgerboten, also Viehhändler, die Nachrichten weitergaben. Einen Aufschwung erlebte der Postverkehr in der Neuzeit. Kaiser Maximilian I. beauftragte die aus Italien stammende Familie Taxis, eine regelmäßig verkehrende Postlinie zur Beförderung der kaiserlichen Dokumente quer durch Deutschland einzurichten. Um die Kosten für die Post zu senken, erhielten die Taxis die Erlaubnis, auf ihren Strecken auch Privatpost zu transportieren.

Das 18. Jahrhundert, das auch das "klecksende" Zeitalter genannt wurde, weil immer mehr Menschen Briefe zu schreiben anfingen, führte zu einem weiteren Aufschwung des Postverkehrs. Karl VI. verstaatlichte schließlich die Post und sicherte sich so ein gutes Geschäft. Durch das vermehrte Briefeschreiben wurde die Post auch zu einem Instrument staatlicher Kontrolle und Überwachung. Bis zur Einführung der Eisenbahn spielte sich ein Großteil des Postverkehrs mit der Postkutsche ab.

Mitte des 19. Jahrhunderts trug die Einführung der staatlichen Briefmarke zur weltumspannenden Kommunikation bei. 1877 erfand ein Österreicher die Korrespondenzkarte, Vorläufer der Postkarte. Im 20. Jahrhundert hatte die Post schließlich das Problem der Massensendungen zu bewältigen. Während der beiden Weltkriege wurde die Post auch massiv für Propagandazwecke missbraucht. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde aus der staatlichen Institution Post immer deutlicher ein Wirtschaftsunternehmen im Wettbewerb.

Auch unsere moderne Korrespondenz hat sich erheblich verändert, mit der alten klassischen Post hat das nicht mehr viel zu tun. Was sich auch am Rückgang des Briefes belegen lässt: Wer setzt sich in Zeiten von Handy und E-Mail noch hin und schreibt einen Brief?

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/38755991/

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Open Access-Bücher bei Böhlau

Viele sind es ja nicht - gerade mal vier aus dem Bereich der Geschichte -, aber immerhin befindet sich darunter auch:

Stöger, Georg: Sekundäre Märkte? Zum Wiener und Salzburger Gebrauchtwarenhandel im 17. und 18. Jahrhundert. (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien; 35) Wien/Köln/Weimar: Böhlau/Verlag für Geschichte und Politik/Oldenbourg, 2011.
http://www.boehlau-verlag.com/download/162547/978-3-205-78678-8_OpenAccess.pdf

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/38754913/

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Weiskerns Nachlass

Verspricht, durchaus spannend zu sein: Christoph Heins neuer Roman Weiskerns Nachlass präsentiert als Protagonisten einen prekär beschäftigten Kulturwissenschaftler, der über Friedrich Wilhelm Weiskern arbeitet; dieser wirkte im 18. Jahrhundert in Wien u.a. als Topograph und verfasste eine dreibändige Topographie Niederösterreichs, deren letzter Band Wien behandelt [Bd.1/2/3].

Hein, Christoph: Weiskerns Nachlass. Berlin: Suhrkamp, 2011. [Verlags-Info, Rezension im ND]

[via Perlentaucher]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/38754067/

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