Kulturgeschichte des Mülls

Deutschlandradio Kultur brachte gestern eine von Claudia Fried gestaltete Sendung zum Thema Vom Gestank der süßen Verschwendung. Eine kleine Kulturgeschichte des Mülls; wer will, kann diese hier nachhören. Die Kurzbeschreibung lautet wie folgt:

Der deutsche Durchschnittsbürger besitzt heute mehrere zehntausend Dinge in seinem Leben. Er definiert sich - ob bewusst oder unbewusst - über den Konsum, der sich in seiner Kleidung, seinen Nahrungsgewohnheiten und seinen Besitztümern offenbart. Die meisten Gegenstände jedoch landen früher oder später auf dem Müll.
An ihm lässt sich vieles ablesen: Reichtum oder Armut einer Gesellschaft, ihre Werthaltungen und nicht zuletzt sozialer Rang, Lebensstil und Einstellungen jedes einzelnen Mitglieds. Die Müllberge der Gegenwart offenbaren aber auch die geringe Wertschätzung von Dingen, deren Kurzlebigkeit dem Zwang des ökonomischen Wachstums folgt. Letztlich stellt sich die Frage, wie nachhaltiges Produzieren und Konsumieren der Kehrseite des Konsums zu Leibe rücken könnte.


[via Kulturwissenschaftliche Technikforschung]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/11554884/

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Ö1: Kunst- und Wunderkammern

Nächste Woche senden die Ö1-Dimensionen (Di, 11.1.2011, 19:06-19:30) einen Beitrag zu den Kunst- und Wunderkammern:

Die ganze Welt im Kleinen. Kunst- und Wunderkammern an europäischen Herrscher- und Fürstenhöfen. Gestaltung: Sabrina Adlbrecht

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden an fast allen europäischen Höfen Kunst- und Wunderkammern. Gesammelt wurden nicht nur Kunstgegenstände, sondern alles, was für die Zeit wesentlich schien: Gemälde und Plastiken ebenso wie Bücher aus allen Wissensgebieten, Münzen, astronomisches Gerät, Globen, Atlanten, allerlei Bemerkenswertes aus der Natur und vieles mehr. Diese Sammlungen waren gewissermaßen Spiegel des Kosmos und repräsentierten die Summe des damaligen Wissens über die Welt. Gleichzeitig waren die Kunst- und Wunderkammern beliebte Mittel der fürstlichen Selbstdarstellung.
Was im Lauf der Zeit gesammelt und aufgestellt wurde, verrät sehr viel über den jeweiligen Zeitgeist. Die Kunst- und Wunderkammern gelten als Vorläufer der heutigen Museen. In ihrer ursprünglichen Form sind sie zum Beispiel noch in Dresden, im Salzburger Dommuseum und auf Schloss Ambras bei Innsbruck zu finden. Unter den weltberühmten Sammlungen alter Fürstenhäuser ist die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien eine der umfassendsten. Ihre Wurzeln reichen bis ins Mittelalter zurück, als Herzog Rudolf IV. die Gründung eines habsburgischen Hausschatzes anregte. In den Jahrhunderten darauf wurde die Sammeltätigkeit kontinuierlich ausgeweitet. Mehr als zehn Jahre lang war die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Derzeit wird die Sammlung neu positioniert, und Ende 2012 soll der einzigartige "Wunderraum der Phantasie" in neuem Glanz wieder zu besichtigen sein.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/11552085/

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Wiedereröffnung des Prager Technikmuseums im Februar 2011

Seit 2006 war das Nationale Technikmuseum in Prag geschlossen; ab Mitte Februar 2011 öffnet es wieder seine Pforten und zeigt die Teilsammlungen Verkehrsgeschichte, Architektur und Bauwesen, Druck- und Vervielfältigungstechnik, das gläserne Atelier sowie Astronomie und exakte Wissenschaften; Radio Prag berichtet vorab.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/11549748/

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Ausstellung im KHM: Schaurig Schön – Ungeheuerliches in der Kunst

Rubens_Medusa

Faszinierende Ausstellung, die das KHM ankündigt:

Schaurig Schön - Ungeheuerliches in der Kunst
INTERMEZZO 03

Die dritte Ausstellung aus der Reihe INTERMEZZO ist Mischwesen, Dämonen und anderen Fabelwesen gewidmet. Der unglaubliche Erfolg moderner Mythen wie Harry Potter oder Der Herr der Ringe zeigt, wie relevant und allgegenwärtig diese Wesen bis heute sind. Aber Drachen und Einhörner, Greifen und Sphingen blicken auf eine oft Jahrtausende alte Geschichte zurück. Anhand von ausgewählten Objekten aus den Sammlungen des KHM – aus der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung, der Antikensammlung, der Kunstkammer, der Hofjagd- und Rüstkammer, der Sammlung alter Musikinstrumente, der Gemäldegalerie, dem Münzkabinett und der Bibliothek – werden die Geschichte(n) und der Bedeutungswandel, den viele der mythischen Gestalten im Lauf der Jahrtausende durchgemacht haben, nachgezeichnet. Antike Vasen und Bronzen sind neben prunkvollen Rüstungsteilen der Renaissance, Tapisserien, musikalischen Instrumenten, Elfenbeinschnitzereien und mittelalterlichen Goldschmiedekunstwerken zu sehen, Automaten und altägyptische Sphingen neben Gemälden von Hugo van der Goes, Raffael, Rubens, Crespi und Moretto da Brescia, das Horn des legendären Einhorns findet sich neben einem barocken Teufelchen im Glas. Es gibt also „Ungeheuerliches“ zu entdecken und so manches zu lernen, von dem man eigentlich dachte, man wisse es schon.


KHM, 15. Februar 2011 bis 1. Mai 2011

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/11510157/

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Mattl-Wurm/Pfoser (Hg): Die Vermessung Wiens

Wird auch zwei Beiträge von mir enthalten:

Mattl-Wurm, Sylvia/Pfoser, Alfred (Hg.): Die Vermessung Wiens. Lehmanns Adressbücher. Wien: Metroverlag, erscheint im Jänner 2011. 25 Euro, 350 Seiten, ISBN 978-3993000295 [Amazon]

VermessungWiens Von 1859 bis 1942 erschien "Lehmann's allgemeiner Wohnungs-anzeiger" als voluminöses Auskunftsorgan über die Stadt, in dem nicht nur Daten über Haushaltsvorstände und Branchen, sondern viele andere Informationen enthalten waren. Es wurde zu einer Art "Basisbuch" einer sich rasch entwickelnden Stadt, zum Spiegel der Stadterweiterung mit den neuen organisatorischen und technischen Erfindungen (Bankkonto, Telefon, Öffentlicher Verkehr). Erst 1942 wurde das Unternehmen eingestellt. Nun werden die ca. 200 000 Einzelseiten des "Lehmann" in digitalisierter Form im Internet präsentiert. In der parallel erscheinenden Publikation spannen Forscher/-innen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen das Thema weiter und stellen Adressbücher, Karten, Häuserverzeichnisse, Reisebücher oder Archivmaterial in einen größeren historiografischen und kulturwissenschaftlichen Rahmen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/11505702/

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