Adressbüros-Habil „Die ersten Suchmaschinen“ erscheint bei Wagenbach

Tantner_Suchmaschinen_Cover_klAch wie schön, ich werde zum Koautor von Arlette Farge, Ulrike Meinhof, Gracchus Babeuf, Peter Brückner, Peter Burke, Ingeborg Bachmann, Natalie Zemon Davis, Carlo Ginzburg, Pier Paolo Pasolini, Boris Vian und Albert Soboul, denn: Kommenden Jänner [österreichisch für: Januar] erscheint eine überarbeitete und gekürzte Version meiner Habilitationsschrift bei Wagenbach; die Eckdaten:

Tantner, Anton: Die ersten Suchmaschinen. Adressbüros, Fragämter, Intelligenz-Comptoirs. Berlin: Wagenbach, erscheint Januar 2015.
176 Seiten. 1,7 x 2,5 cm. Gebunden mit Schutzumschlag
19,90 €
ISBN 978-3-8031-3654-1
http://www.wagenbach.de/buecher/demnaechst-erscheinen/titel/985--die-ersten-suchmaschinen.html

Ankündigungstext:
Der Historiker Anton Tantner erzählt die Geschichte derer, die nicht zueinander kommen, weil sie nicht voneinander wissen. Und wie dem abgeholfen wurde. Dahinter steht die Frage: Wie war die Gesellschaft vor ein paar hundert Jahren organisiert, und wie ist sie es heute?

Was heute Dating- Apps, Tauschbörsen, Finanzmakler, Jobcenter und Carsharing- Anbieter übernehmen, leistete früher eine einzige Institution: das Adressbüro. Wer im 17. Jahrhundert etwas kaufen oder verkaufen wollte, Arbeit, Wohnung, ein Hausmädchen oder einen Arzt suchte oder zu vermitteln hatte, konnte dort sein Anliegen gegen Gebühr in ein Register eintragen lassen oder Auszüge aus diesem Register erhalten. Solche Adressbüros gab es in vielen europäischen Städten, etwa in London die registry oder das intelligence office, in der Habsburgermonarchie die Frag- und Kundschaftsämter und in anderen deutschsprachigen Städten Adresscomptoirs und Berichthäuser.
Anton Tantner schreibt eine Ideengeschichte des Sammelns, Organisierens und Weitergebens von Informationen und Wissen – aus der Perspektive unserer Gegenwart, in der wir ohne google kaum mehr leben können, social media scheinbar alles und – andererseits – Datenschutz ein zentrales Thema ist. Dass man aber die richtige Form für das Vermitteln von Information kaum unterschätzen kann, beweist Tantners eigener, bisweilen vergnügt erzählender Stil.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022377615/

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Tagung Poetiken der Infrastruktur, Wien 13.12.2014

Kommenden Samstag (13.12.2014, 10:00-20:00) findet im Wiener Depot die Tagung Poetiken der Infrastruktur. Zum Unterbau medialer Kommunikation statt; ich werde dort zum Thema Aufschreibesysteme. Eine geschichtswissenschaftliche Perspektive vortragen.

Mein Abstract:
Die frühneuzeitlichen Städte sind von einer Reihe von Schreibpraktiken gekennzeichnet, die mit dem Kittler’schen Begriff der Aufschreibesysteme näher in den Blick gerückt werden können: An den Grenzen der Städte, an den Durchgängen ihrer Mauern und Linien registrieren Torschreiber die Neuankömmlinge; Adressbüros vermitteln dank ihrer schriftlich verfassten Protokollbücher Waren, Immobilien, Kapital und Arbeit; Winkelschreiber und Universalschreibstuben stellen ihre zuweilen verrufenen Dienste der illiteraten Bevölkerung zur Verfügung. Und dann gibt es noch die Utopie von der vollständigen Verzeichnung der Stadtbewohner_innen und ihrer Aufenthaltsorte in einem umfassenden, permanent aktuell gehaltenen Melderegister, wie sie etwa von einem gewissen Jacques François Guillauté 1749 Ludwig XV. in einer Denkschrift zur Reform der französischen Polizei unterbreitet wird; seine Papiermaschine kann geradezu als Urszene der Kontrollgesellschaften gelten, analog der Bedeutung, die dem Bentham’schen Panoptikon für die Disziplinargesellschaften zukommt.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022377340/

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Sponsorenaufruf Historisch-Kritisches Wörterbuch des Marxismus, Band 8/II

Anfang kommendes Jahr soll Band 8/II des monumentalen Historisch-Kritischen Wörterbuch des Marxismus erscheinen, mit einem Umfang der Lemmata von links/rechts bis Maschinenstürmer. Wer will, kann dessen Erscheinen mit einer Spende für eine Seite (100 € für Verdienende, 50 € für Studierende/geringe Einkommen) unterstützen.

Spendenkonto:

Berliner Institut für kritische Theorie e.V.

KSK Esslingen-Nürtingen
IBAN DE53 6115 0020 0007 4123 09
BIC ESSLDE66XXX
Betrifft: Sponsor HKWM 8/II

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022377337/

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Reisegeschichtliches Symposion in Limoges

Morgen breche ich gen Limoges auf und werde dort bei der Tagung Médiateurs et instances de médiation dans l’histoire du voyage zum Thema Les valets de place, vecteurs d’information pour les voyageurs en Europe, 1500 – 1900 referieren, schließlich sollen die Lohnlakaien auch in Frankreich Beachtung finden! Ich freue mich auch schon auf die Hausnummern von Raoul Hausmann, denn der in Wien 1886 geborene Dadaist lebte von 1944 bis zu seinem Tod 1971 in der Stadt an der Vienne.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022374947/

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Geburtstagskind des Monats Dezember: Die Rückkopplung

Die Rückkopplung wird am 8. Dezember 120, und Ö1 feiert dies (So 7.12.2014, 23:03-0:00):

"120 Jahre Rückkopplung" von Knut Aufermann
Live aus dem ORF Funkhaus in Wien

Am 8. Dezember 1894 bekam der Brite Alfred Graham sein Patent für "A New or Improved Method and Means of Producing Sound". Dahinter verbirgt sich nichts anderes als die erste Anleitung, um mit Hilfe eines Mikrofons und eines Lautsprechers Rückkopplungen zu erzeugen. Musikalische Höhepunkte von Jimi Hendrix oder Alvin Lucier lassen sich von diesem Patent ableiten. Kunstradio und Resonance104.4fm feiern zusammen den Geburtstag der Rückkopplung mit einem Netzwerk von Feedback live aus London. Eine Sendung von Knut Aufermann.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022374748/

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Sade im Sumpf

Sehr schön, der morgige Sumpf (FM4, 30.11.2014, 21:00-23:00) widmet sich Sade:

Was bleibt von Marquis De Sade?
Ein Sumpf-Spezial zum 200. Todestag

Das 20. Jahrhundert war von ihm fasziniert. Guillaume Apollinaire nannte ihn göttlich, Adorno und Horkheimer erkannten ihn seinem Werk die schwarze Seite der Aufklärung, Pasolini machten aus seinen "120 Tagen von Sodom" eine Parabel über den Faschismus, und Feministinnen wollten seine Werke verbannen. Heute ist es stiller geworden um den vielleicht skandalösesten Autors der Moderne.
- außer in Frankreich. Eine aktuelle Ausstellung in Paris über De Sade und die Kunst trägt den Titel "Die Sonne angreifen".

Die Beiträge zum Sade-Sumpf:

ein Gespräch mit dem Kulturwissenschaftler Ernst Strouhal
eine Rückschau auf den Einfluss von De Sade auf die Popmusik und
einer neuen Ausgabe unserer zweiwöchentlichen Elektronikmesse "Die Unordnung der Dinge".

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022374492/

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Ausstellung „Time Capsule“ von Chto Delat in Wiener Secession

Nachdem die russische Künstlergruppe Chto Delat schon bei den letzten Wiener Festwochen eine faszinierende Installation samt Hörspaziergang rund um das Heldendenkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz veranstaltete, zeigen sie nun in der Wiener Secession noch bis zum 25.1.2014 die Ausstellung Time Capsule. Artistic Report on Catastrophes and Utopia; klingt spannend, siehe dazu auch den Bericht im Standard.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022373436/

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