Tagung Poetiken der Infrastruktur, Wien 13.12.2014

Kommenden Samstag (13.12.2014, 10:00-20:00) findet im Wiener Depot die Tagung Poetiken der Infrastruktur. Zum Unterbau medialer Kommunikation statt; ich werde dort zum Thema Aufschreibesysteme. Eine geschichtswissenschaftliche Perspektive vortragen.

Mein Abstract:
Die frühneuzeitlichen Städte sind von einer Reihe von Schreibpraktiken gekennzeichnet, die mit dem Kittler’schen Begriff der Aufschreibesysteme näher in den Blick gerückt werden können: An den Grenzen der Städte, an den Durchgängen ihrer Mauern und Linien registrieren Torschreiber die Neuankömmlinge; Adressbüros vermitteln dank ihrer schriftlich verfassten Protokollbücher Waren, Immobilien, Kapital und Arbeit; Winkelschreiber und Universalschreibstuben stellen ihre zuweilen verrufenen Dienste der illiteraten Bevölkerung zur Verfügung. Und dann gibt es noch die Utopie von der vollständigen Verzeichnung der Stadtbewohner_innen und ihrer Aufenthaltsorte in einem umfassenden, permanent aktuell gehaltenen Melderegister, wie sie etwa von einem gewissen Jacques François Guillauté 1749 Ludwig XV. in einer Denkschrift zur Reform der französischen Polizei unterbreitet wird; seine Papiermaschine kann geradezu als Urszene der Kontrollgesellschaften gelten, analog der Bedeutung, die dem Bentham’schen Panoptikon für die Disziplinargesellschaften zukommt.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022377340/

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Sponsorenaufruf Historisch-Kritisches Wörterbuch des Marxismus, Band 8/II

Anfang kommendes Jahr soll Band 8/II des monumentalen Historisch-Kritischen Wörterbuch des Marxismus erscheinen, mit einem Umfang der Lemmata von links/rechts bis Maschinenstürmer. Wer will, kann dessen Erscheinen mit einer Spende für eine Seite (100 € für Verdienende, 50 € für Studierende/geringe Einkommen) unterstützen.

Spendenkonto:

Berliner Institut für kritische Theorie e.V.

KSK Esslingen-Nürtingen
IBAN DE53 6115 0020 0007 4123 09
BIC ESSLDE66XXX
Betrifft: Sponsor HKWM 8/II

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022377337/

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Reisegeschichtliches Symposion in Limoges

Morgen breche ich gen Limoges auf und werde dort bei der Tagung Médiateurs et instances de médiation dans l’histoire du voyage zum Thema Les valets de place, vecteurs d’information pour les voyageurs en Europe, 1500 – 1900 referieren, schließlich sollen die Lohnlakaien auch in Frankreich Beachtung finden! Ich freue mich auch schon auf die Hausnummern von Raoul Hausmann, denn der in Wien 1886 geborene Dadaist lebte von 1944 bis zu seinem Tod 1971 in der Stadt an der Vienne.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022374947/

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Geburtstagskind des Monats Dezember: Die Rückkopplung

Die Rückkopplung wird am 8. Dezember 120, und Ö1 feiert dies (So 7.12.2014, 23:03-0:00):

"120 Jahre Rückkopplung" von Knut Aufermann
Live aus dem ORF Funkhaus in Wien

Am 8. Dezember 1894 bekam der Brite Alfred Graham sein Patent für "A New or Improved Method and Means of Producing Sound". Dahinter verbirgt sich nichts anderes als die erste Anleitung, um mit Hilfe eines Mikrofons und eines Lautsprechers Rückkopplungen zu erzeugen. Musikalische Höhepunkte von Jimi Hendrix oder Alvin Lucier lassen sich von diesem Patent ableiten. Kunstradio und Resonance104.4fm feiern zusammen den Geburtstag der Rückkopplung mit einem Netzwerk von Feedback live aus London. Eine Sendung von Knut Aufermann.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022374748/

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Sade im Sumpf

Sehr schön, der morgige Sumpf (FM4, 30.11.2014, 21:00-23:00) widmet sich Sade:

Was bleibt von Marquis De Sade?
Ein Sumpf-Spezial zum 200. Todestag

Das 20. Jahrhundert war von ihm fasziniert. Guillaume Apollinaire nannte ihn göttlich, Adorno und Horkheimer erkannten ihn seinem Werk die schwarze Seite der Aufklärung, Pasolini machten aus seinen "120 Tagen von Sodom" eine Parabel über den Faschismus, und Feministinnen wollten seine Werke verbannen. Heute ist es stiller geworden um den vielleicht skandalösesten Autors der Moderne.
- außer in Frankreich. Eine aktuelle Ausstellung in Paris über De Sade und die Kunst trägt den Titel "Die Sonne angreifen".

Die Beiträge zum Sade-Sumpf:

ein Gespräch mit dem Kulturwissenschaftler Ernst Strouhal
eine Rückschau auf den Einfluss von De Sade auf die Popmusik und
einer neuen Ausgabe unserer zweiwöchentlichen Elektronikmesse "Die Unordnung der Dinge".

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022374492/

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Ausstellung „Time Capsule“ von Chto Delat in Wiener Secession

Nachdem die russische Künstlergruppe Chto Delat schon bei den letzten Wiener Festwochen eine faszinierende Installation samt Hörspaziergang rund um das Heldendenkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz veranstaltete, zeigen sie nun in der Wiener Secession noch bis zum 25.1.2014 die Ausstellung Time Capsule. Artistic Report on Catastrophes and Utopia; klingt spannend, siehe dazu auch den Bericht im Standard.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022373436/

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Historisches Wörterbuch des Mediengebrauchs erschienen

Bei Böhlau ist nun ein Historisches Wörterbuch des Mediengebrauchs Papier geworden, für das auch ich ein Lemma beigesteuert habe, nämlich das Lemma Adressieren; wer einen Sonderdruck von letzterem als PDF möchte, möge sich bei mir melden, online stelle ich den Beitrag in einem Jahr.

Historisches Wörterbuch des Mediengebrauchs. Hg. von Christians, Heiko/Bickenbach, Matthias/Wegmann, Nikolaus. Wien/Köln/Weimar: Böhlau, 2015. [Verlags-Info; E-Book bei De Gruyter]

Verlags-Info: Schnelle und leicht zugängliche Orientierung im Problemfeld der Medien ermöglicht das Historische Wörterbuch des Mediengebrauchs in neuartiger Form. Als umfassende Informationsquelle im Bereich für Forschung, Lehre und Selbststudium liefert es nicht nur eine Analyse der Verwendung medialer Begrifflichkeiten, sondern bietet auch eine historische Sicht auf die Wechselwirkung zwischen Medien und ihrem Gebrauch. Vergleichende Beobachtungen unterschiedlicher Umgangsformen und Gebrauchsweisen mit der Medienwelt werden dadurch fassbar. Die Sammlung disziplinärer Grundbegriffe vereint etablierte Formen des Mediengebrauchs wie „schreiben“ und „inszenieren“ mit aktuellen Wortschöpfungen wie „twittern“ und „liken“. Diese werden von ausgewiesenen Fachleuten besprochen und analysiert. Anhand einer Anekdote aus Politik, Literatur oder Alltag eröffnet sich dem Leser die Gebrauchsweise des Begriffs. Anschließend wird die Etymologie erläutert und die überlieferten Verwendungskontexte ergänzt. Danach wird der Leser mit Schwankungen in der Semantik und im Sprachgebrauch vertraut gemacht. Die Erläuterung von Gegenbegrifflichkeiten und Einblicke in die Anwendbarkeits- und Forschungsperspektive sowie eine ergänzende Literaturliste vervollständigen die Artikel. So wird die Verwendungsgeschichte der Medien historisch transparent.


Verzeichnis der Lemmata:

Abhängen
Adressieren
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Aufzeichnen
Bedienen
Benachrichtigen
Bilden
Blättern
Bloggen
Digitalisieren
Edieren
Einrichten
Faszinieren
Fernsehen
Filmen
Formatieren
Funken
Gamen
Inszenieren
Kanalisieren
Klicken
Knipsen
Kompilieren
Kopieren
Kritzeln
Lesen
Liken
Löschen
Nachahmen
Protokollieren
Schreiben
Serialisieren
Skizzieren
Speichern
Stalken
Surfen
Telefonieren
Textverarbeiten
Tippen
Twittern
Wiederholen
Wischen
Zappen
Zeichnen
Zerstreuen
Zitieren

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022373147/

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